Galahad schrieb:
Hallo Namo
Wenn ich deinen Beitrag richtig gelesen habe, behandelt er alles Mögliche ausserhalb der Bibel. ( Aber ich gebe gerne zu das ich nicht gerade Bibelfest bin, aber ich bin ja auch kein Christ)
Aber vieleicht kannst Du es ja nochmal in einfache Worte kleiden, so das auch ein einfaches Gemüt versteht was dein Text mit dem inneren der Bibel zu tun hat.
Es gibt sehr wenig Menschen oder christliche Theologen die die Bedeutung der Mythen kennen, auch weil sie nicht über den Tellerand schauen. Ein einfaches Gemüt wird sicher eher von den Mythen angesprochen als eine Akademiker, aber erst durch das Wissen um die parallelen Symbole in den außerbiblischen Mythen wird die innere Bedeutung klar:
Zu allen Zeiten hat der Mensch sich mehr oder weniger mit dem Sinn seines Lebens auseinandergesetzt und hat sich dabei immer mehr oder weniger mit dem zufrieden gegeben, was ihm durch angeblich heilige Schriften als Wahrheit gelehrt wurde. In diesen Schriften werden Geschichten erzählt, welche für sich allein weder rein historisch noch ethisch rein nachvollziehbar sind. Ungeachtet dieses Mangels an Sinn, haben Menschen oft und oft diese Geschichten als Mandat beansprucht um damit seine Mitmenschen zu kontrollieren, gleich der gewachsenen sozialen Hierarchie in einer Herde oder eines Stammes. Jeder individuelle Versuch, die Unkenntnis und die Dogmen ohne Sinn innerhalb der sozialen Struktur zu überwinden, wurde zu allen Zeiten - und wird bis zum heutigen Tage - durch die hierarchisch Mächtigen mindestens mit dem Ausschluß aus der sozialen Struktur beantwortet (s. z.B. Prof. Lüdemann), weil die Mächtigen ihre soziale Bindung an die weltliche Hierarchie höher achten als den Menschen mit seiner Liebe zu Gott und seiner Erkenntnis über Gott. Dabei ist der 'Weg' zur Liebe und Erkenntnis recht einfach zu gehen, wenn man sich darum bemüht und wenn man bereit ist, sozial unbeugsam dem zu folgen, was im inneren Einklang ist mit dem eigenen Bewußtsein für Liebe, Wahrheit, Gerechtigkeit und Demut.
In dem 4000 Jahre alten Mythos von 'Gilgamesh und Enkidu in der Unterwelt' wird neben einer Geschichte von einer grossen Flut, bei der zwei Teile in einen Behälter gegeben werden, der dann eine Weile in einem Wasser verschwindet, von Gilgamesh gesagt, als sie im Himmel wieder zusammen waren: »Wenn du in die Unterwelt (Erde) hinabsteigen willst, dann mußt du meinen Rat dir gut zu Herzen nehmen: "Ein reines Gewand darfst du nicht anziehen; sonst erkennen sie, daß du (dort) ein Fremder bist!"
Fängt man an, über die eigenen sozialen Begrenzungen hinaus, ein Verständnis über den Sinn des Lebens zu finden, dann kann man staunen, welche Vielfalt an Liebe und Erkenntnis in den Überlieferungen steckt. Es sind zumeist die klaren Worte, welche zur Erkenntnis führen kann, und es sind meistens Symbole, deren Deutung nur von empfindenden 'zuhörenden' Menschen durch ihre verborgene Liebe erreicht wird. Ist Erkenntnis zu gewinnen schon schwer genug, wenn man dazu nur einen durch Erziehung verdorbenen Intellekt verwendet, so ist es sicher noch schwerer, damit all die versteckten unverstandenen Symbole zu deuten. Läßt man aber die Liebe in sich zu, dann kann man die Wahrheit, die in den Symbolen steckt, auch dann nachvollziehen, wenn man einen verdorbenen oder etwas gar eingeschränkten Intellekt hat.
Die Mythen (Geschichten) über die Geburt des Uni-vers-ums beinhalten viele Elemente, wie sie uns bis heute bekannt sind über die Entstehung von 'neuem' Leben eines beseelten Menschen durch die Geburt einer Mutter aus dem scheinbaren 'Nichts'. Aus einer dunklen Gebärmutter im Fruchtwasser liegend ist heute jede Mutter der Beweis für ihre Fähigkeit Leben zu gebären.
So kann man in der Rig-Veda lesen, die vor etwa 3500 Jahren in Indien im Sanskrit geschrieben wurde:
"Nicht Etwas war, nicht Nichts, das Firmament war nicht, nicht wölbte sich des Himmels Dach. Was deckte Alles? schirmte? was verbarg? War es des Wassers bodenloser Schlund? Da war kein Tod, - doch war unsterblich nichts und keine Grenze zwischen Tag und Nacht; Das Eine atmet' atemlos in sich, ein Andres war bisher noch nicht im Sein. Und finster war's, und alles erst gehüllt in tiefes Düster - in ein finst'res Meer ..."
Ähnlich ist die Geschichte in der nordischen Edda:
"Es gab eine Zeit, da alles nicht war. Da war nicht Sand noch See, nicht das Meer und die Erde, nicht der Himmel mit seinen Sternen. Im Anfang war nur Ginnungagap, das gähnende, lautlose Nichts. Da schuf Allvaters Geist das Sein, und es entstand im Süden Muspelheim, das Land der Glut und des Feuers, und im Norden Niflheim [Nebelland 'Niebellungen'], das Land der Nebel, der Kälte und Finsternis. Aus dem Norden, in Niflheim, entsprang ein tosender Quell, aus dem zwölf Ströme hervorbrachen. Die stürzten in den Abgrund, der Norden und Süden trennte, und erstarrten zu Eis."
In der 'Enuma Elish' aus dem alten Babylon heißt es:
"Wenn oben der Himmel noch nicht benannt, fester Grund drunter unbekannt, Nichts als der ewig seiende Apsu, ihr Erzeuger, Und Mummu-Tiamat, die alles gebar, Ihre Wasser kommen als einzelne Körper ..."
Im Sanskrit bezeichnet das Wort Yoni den Mutterschoß, das heilige weibliche Symbol. Wir finden dieses Symbol in der Sprache ebenso wieder, wie das Wort für Mutter: Ma, Mu, Mom, Om (Om-Mega = 'Das grosse Om'). Für die Ägypter war das "Om-Mega" 'Das Tor zum Paradies'. So ist das Uni-vers-um sprachverwandt mit Yoni-vers-um. Yoni ist die vedische Sprachquelle für alle Begriffe in unserer Sprache die mit dem Gebären oder etwas Geborenes Göttliche zu tun haben und welche beinhalten: gen, geni-tal, young, youth, Kind, gen, gender, gene-tic, geni-al, geni-us, genus, genuine oder Gene-sis.
In der Genesis wird also nicht eine Zeugung beschrieben, sondern die Geschichte einer Geburt durch eine Mutter - Die Mutter Gottes.
Sie liest sich heute etwa so:
"Am Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Es werde Licht! Und es wurde Licht. .. und Gott schied das Licht von der Finsternis. Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Es werde eine Wölbung mitten in den Wassern, und es sei eine Scheidung zwischen den Wassern und den Wassern! Und Gott nannte die Wölbung Himmel. Es sollen sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort sammeln, und es werde das Trockene sichtbar! Und es geschah so. ..Trockene Erde, und die Ansammlung der Wasser nannte er Meere. Es sollen Lichter an der Wölbung des Himmels werden, um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie sollen als Lichter an der Wölbung des Himmels dienen, ... das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne. Und Gott setzte sie an die Wölbung des Himmels, über die Erde zu leuchten ... den Tag und über die Nacht und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden. Und Gott schuf die großen Seeungeheuer .. "
Und wenn im Hebräischem HWH = HAWA = EVA = 'Das Leben' ist, dann ist Yahweh oder *Y EVA* = 'Ich bin das Leben'. Sie EVA ist die Mutter Gottes.
In der Enuma Elish kommen noch der Erzeuger und die Gebärende vor. Ebenso findet man in den Veden das männliche und das weibliche Prinzip als jeweilige Trinität aus Zeugung/Geburt, Bewahrung/Mutter und Zerstörung/Die alte Weise Frau. Und im alten Arabien verehrte man bei den Quraysh, dem Geschlecht, aus dem Muhammed stammt diese Trinität aus: Kore Q're, Al'Uzza/Al'lat und Al'Menat.
Seitdem in den sogenannten heiligen Schriften im Christentum und im Islam die Gottesnatur des Weibes als das Prinzip Liebe nicht mehr vorkommt und von den meisten Religionen der Frau ihre Liebe und ihre Gottesnatur vorenthalten wurde, starb damit auch die Erkenntnis über Notwendigkeit der Wiederbindung (Religion) oder Vereinigung von weiblicher und männlicher göttlicher Seele. Während im Hinduismus dieses (Tantra) als ein heiliges göttliches Ziel galt und gilt, und noch bei den Gnostikern (Gnosis=Erkenntnis) in Nag Hammadi um 100 AD (Thunder: Perfect mind') und in Babylon 1000 B.C. eine Hure eine Priesterin war, welche die - auch göttliche - Liebe lehrte, wie wir sie heute bei allen Frauen finden können, wenn wir sie denn respektieren als göttliches Wesen der Liebe, zerstörte Muhammed alle 360 vedischen Bild-Symbole in der Ka'ba, die er nicht verstand, bis auf eines, das heute als größtes Heiligtum verehrt wird. Man berührt es und man küsst es. Aber offenbar weiss niemand mehr warum.
Die Wissenschaft von Gott' Theologie' ist keine Wissenschaft mehr von Gott, weil sie von der Liebe der Frau, welche ebenso die Göttin nach ihrer Vorstellung schuf, nichts wissen will. Aber so, wie nur eine Mutter ein bestimmtes Chromosom (nur) an eine Tochter (!) weitergeben kann, wird jeder beseelte Theologe heute noch, wie zu allen Zeiten durch eine lebende Mutter geboren durch ihre göttliche Kraft der Liebe zu einem Mann. Nichtsdestotrotz gibt es einen Vater, einen Sohn, aber keine Mutter. Und eine junge Frau ist eine Jungfrau, bei der es nichts Weibliches gibt.
Mit dem Anspruch der Religionen auf sozialen Gehorsam haben die Mächtigen in der Hierarchie die Gottesnatur eines jeden Menschen und einer jeden Frau verheimlicht, und darüber hinaus versuchten sie und versuchen es immer noch diesen Anspruch in die Politik zu tragen.
Als etwa 500 B.C. Konfuzius (Kung=Tse) zu Lao=Tse kam, um von ihm etwas über Staatspolitik zu lernen, sagte dieser:
"Die Philosophen, von denen Du sprichst, sind längst verwest, wenn auch ihre Lehren als Ausdruck ihrer Zeit uns geblieben sind. Was zu wissen ist, ist zeitlos. Wenn die Verantwortlichen ihrer Zeit gerecht werden, sind sie Führer und Segen für ihr Volk; wenn nicht, bleiben sie Getriebene, die Fortschritt und Vollendung der Menschen aufhalten. Vergeblich jeder Versuch, Menschen und Völker durch äußere Reformen zu ändern. Zähme darum Deine Eitelkeit, laß fahren Dein fahrlässig Wissen! Laß ab vom Trug der schönen Programme, die dem Volk nicht helfen! Das Volk erneuert sich aus sich selbst, wenn es frei sich selbst regiert. Der Mensch veredelt sich selbst durch sein Selbst: durch das ihm innewohnende Streben nach Selbstverwirklichung. Alles übrige ist eitel und unnütz."
Die in den Mythen versteckten Symbole lassen sich deuten, so daß Verständnis für einen Sinn des Lebens in uns erwachsen kann. Tote Dogmen und Lehrmeinungen leisten das nicht.
Jeder Weg, auf dem man durch Liebe und Erkenntnis die Wahrheit höher achtet, als alles andere, ist immer notwendig ein individueller Weg, und es sind ihn schon einige gegangen. La=Tse, Buddha, Jesus, Kabir oder J. Krishnamurti. Aber er muss von jedem selbst gegangen werden; hier unten nach Ägypten, wie der Hades, die Unterwelt in der Bibel genannt wird, kommt selten jemand aus der Heimat unserer Seele, das wusste man schon zu Gilgamesh's Zeiten.
Astarte ist der Planet Venus von dem das Wort 'star' = Stern stammt. Esther ist ein anderer Name. Zu Frühlingsanfang steht sowohl die Sonne exakt in der Richtung, die im Arabischen 'orient' = 'Osten' heißt, als auch die Venus oder Ester - Easter - Ostern. Wenn sie im Osten aufgeht steht sie im 12. Haus und die Sonne (Shamas) schläft noch. Es scheint, daß die Menschen das, was sie in dieser Zeit des frühen Morgens und der Jahreszeit 'Frühling' fühlen, wenn sie in dem 'Haus des Verborgenen, des Nichtoffenbaren' steht, irgendwie mit ihr, Esther = Venus, der Göttin der Liebe, in Verbindung gebracht haben ...
Namo