Bhagavad Gita

<Speaking Name< schrieb:
alte leute haben imo schon mit dem leben abgeschlossen und haben ihr weltbild komplettiert und wollen deshalb mit sowas in ruhe gelassen werden...IMO!
da muß ich doch gleich auch noch lotusz zustimmen. Aber ich glaube auch, das die alten menschen oft genug einfach abgeschoben werden, da sie zu "anders" oder eben "zu alt" sind, nicht cool oder modisch...

<Speaking Name< schrieb:
]wie soll das denn gehen...
es geht doch darum: du kannst dem blinden alles über die eigenschaften einer farbe erzählen; er weis immer noch net, wie sie aussieht; eben weil er blind ist...
man kann einem blinden aber auch erklären, wie sich die meisten farben anfühlen. Aber du hast recht, es geht wohl eher so, das du musik siehst oder gefühle hörst...

Aber eigentlich stimme ich dir zu, etwas einem menschen zu erklären, was er nicht verstehen will ist eigentlich nicht möglich.

Danke fürs lesen

DNEB
 
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Ich habe mir schon die Frage gestellt, wie der Hinduismus es eigentlich mit der Enthaltsamkeit hält. Beim Buddhismus war mir bekannt, dass Buddha den Mönchen Enthaltsamkeit empfahl.

In der Erläuterung zu Vers 40 der Zusammenfassung ist zu lesen:

In den Veden (indische Heilige Schrift) stellt die vierte Stufe des Lebens, nämlich der Lebensstand der Entsagung, ein mühevolles Leben dar. (Einzelheiten zu den vier unterschiedlichen Lebensstufen kann man hier nachlesen) Doch wem es ernst ist sein Leben zu vervollkommnen, der tritt mit Sicherheit trotz aller Schwierigkeiten in den Stand der Enthaltsamkeit.

Die Schwierigkeiten entstehen im allgemeinen daraus, dass man die Beziehung zu seiner Familie abbrechen, das heisst, die Verbindung zu Frau und Kindern, aufgeben muss. Aber wenn jemand fähig ist, solche Schwierigkeiten auf sich zu nehmen, ist sein Weg der spirituellen Erkenntnis gewiss vollkommen.

Persönliche Anmerkung: Ich habe durchaus Verständnis dafür, wenn jemand nach höheren spirituellen Zielen strebt, und ich würde solch ein Streben durchaus befürworten, allerdings bin ich nicht der Meinung, dass man dafür Frau und Kinder verlassen muss. Und ich sehe das entsame Leben durchaus nicht als mühevoll an.

Alles Liebe. Gerrit
 
ÜBERSETZUNG (Vers 17 - Zusammenfassung): Wisse, das was den gesamten Körper durchdringt, ist unzerstörbar. Niemand ist imstande, die unvergängliche Seele zu zerstören.

ERLÄUTERUNG: Dieser Vers erklärt das wirkliche Wesen der Seele, die über den gesamten Körper verbreitet ist. Jeder kann verstehen, was über den ganzen Körper verbreitet ist. Es ist Bewußtsein. Jeder ist sich der Schmerzen und Freuden bewußt, die entweder in einem Teil des Körpers oder im gesamten Körper empfunden werden. Diese Verbreitung von Bewußtsein beschränkt sich auf den eigenen Körper. Die Schmerzen und Freuden des einen Menschen sind einem anderen unbekannt. Daher ist jeder einzelne Mensch die Verkörperung einer individuellen Seele, und das Symptom für die Anwesenheit der Seele wird als individuelles Bewußtsein erfahren. Diese Seele wird als so groß wie der zehntausendste Teil einer Haarspitze beschrieben.

Hiernach ist das individuelle Partikel, das eine spirituelle Seele darstellt, ein spirituelles Atom, das kleiner ist als die materiellen Atome, und solche Atome sind unzählbar. Dieser sehr kleine spirituelle Funken bildet das Grundprinzip des materiellen Körpers, und der Einfluß eines solchen spirituellen Funkens ist über den ganzen Körper verbreitet, ebenso wie sich der Einfluß des aktiven Prinzips eines Medikaments im gesamten Körper verbreitet. Diese Ausbreitung der Seele wird überall im Körper als Bewußtsein verspürt, und das ist der Beweis für die Gegenwart der Seele. Jeder Laie kann verstehen, daß der materielle Körper ohne Bewußtsein ein toter Körper ist und daß dieses Bewußtsein im Körper durch keine materielle Bemühung wiederbelebt werden kann. Bewußtsein ist daher auf keinerlei Menge materieller Verbindungen zurückzuführen, sondern auf die spirituelle Seele.

Die Seele ist atomisch klein und kann durch vollkommene Intelligenz wahrgenommen werden. Diese atomische Seele befindet sich im Herzen und verbreitet ihren Einfluß über den gesamten Körper des verkörperten Lebewesens. Wenn die Seele von der Verunreinigung durch die fünf Arten materieller Luft (Prana, Apana, Samana, Udhana, Vyana) geläutert ist, entfaltet sich ihr spiritueller Einfluß. Das Hatha-Yoga-System ist dazu gedacht, die fünf Luftarten, die die reine Seele umkreisen, durch verschiedene Sitzstellungen zu meistern - nicht um irgendeines materiellen Gewinns willen, sondern um die winzige Seele aus der Verstrickung in die materielle Atmosphäre zu befreien.

Das Wesen der winzigen Seele wird also in allen vedischen Schriften anerkannt und in der praktischen Erfahrung jedes geistig gesunden Menschen tatsächlich empfunden. Der Einfluß der winzigen Seele kann vollständig über den gesamten Körper verbreitet werden. Wie es in der Mundaka Upanisad heißt, befindet sich die atomische Seele im Herzen des Lebewesens, und da die Messung der atomischen Seele jenseits der Reichweite der materiellen Wissenschaftler liegt, behaupten einige von ihnen törichterweise, es gebe keine Seele. Es besteht kein Zweifel darüber, daß die individuelle winzige Seele zusammen mit der Überseele (Gott) im Herzen weilt, und daher kommen alle Energien, die zur Bewegung des Körpers benötigt werden, aus diesem Teil des Körpers.

Die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff aus der Lunge mit sich tragen, bekommen Energie von der Seele. Wenn die Seele diese Stellung verläßt, kommt die Tätigkeit des Blutes, die die Verbrennungsvorgänge anregt, zum Stillstand. Die medizinische Wissenschaft erkennt die Bedeutung der roten Blutkörperchen an, aber sie kann nicht herausfinden, daß die Quelle der Energie die Seele ist. Auf der anderen Seite aber räumt die medizinische Wissenschaft ein, daß das Herz der Sitz aller Energien des Körpers ist.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
ÜBERSETZUNG (Vers 17 - Zusammenfassung): Wisse, das was den gesamten Körper durchdringt, ist unzerstörbar. Niemand ist imstande, die unvergängliche Seele zu zerstören.

ERLÄUTERUNG: Dieser Vers erklärt das wirkliche Wesen der Seele, die über den gesamten Körper verbreitet ist. Jeder kann verstehen, was über den ganzen Körper verbreitet ist. Es ist Bewußtsein. Jeder ist sich der Schmerzen und Freuden bewußt, die entweder in einem Teil des Körpers oder im gesamten Körper empfunden werden. Diese Verbreitung von Bewußtsein beschränkt sich auf den eigenen Körper. Die Schmerzen und Freuden des einen Menschen sind einem anderen unbekannt. Daher ist jeder einzelne Mensch die Verkörperung einer individuellen Seele, und das Symptom für die Anwesenheit der Seele wird als individuelles Bewußtsein erfahren. Diese Seele wird als so groß wie der zehntausendste Teil einer Haarspitze beschrieben.

Hiernach ist das individuelle Partikel, das eine spirituelle Seele darstellt, ein spirituelles Atom, das kleiner ist als die materiellen Atome, und solche Atome sind unzählbar. Dieser sehr kleine spirituelle Funken bildet das Grundprinzip des materiellen Körpers, und der Einfluß eines solchen spirituellen Funkens ist über den ganzen Körper verbreitet, ebenso wie sich der Einfluß des aktiven Prinzips eines Medikaments im gesamten Körper verbreitet. Diese Ausbreitung der Seele wird überall im Körper als Bewußtsein verspürt, und das ist der Beweis für die Gegenwart der Seele. Jeder Laie kann verstehen, daß der materielle Körper ohne Bewußtsein ein toter Körper ist und daß dieses Bewußtsein im Körper durch keine materielle Bemühung wiederbelebt werden kann. Bewußtsein ist daher auf keinerlei Menge materieller Verbindungen zurückzuführen, sondern auf die spirituelle Seele.

Die Seele ist atomisch klein und kann durch vollkommene Intelligenz wahrgenommen werden. Diese atomische Seele befindet sich im Herzen und verbreitet ihren Einfluß über den gesamten Körper des verkörperten Lebewesens. Wenn die Seele von der Verunreinigung durch die fünf Arten materieller Luft (Prana, Apana, Samana, Udhana, Vyana) geläutert ist, entfaltet sich ihr spiritueller Einfluß. Das Hatha-Yoga-System ist dazu gedacht, die fünf Luftarten, die die reine Seele umkreisen, durch verschiedene Sitzstellungen zu meistern - nicht um irgendeines materiellen Gewinns willen, sondern um die winzige Seele aus der Verstrickung in die materielle Atmosphäre zu befreien.

Das Wesen der winzigen Seele wird also in allen vedischen Schriften anerkannt und in der praktischen Erfahrung jedes geistig gesunden Menschen tatsächlich empfunden. Der Einfluß der winzigen Seele kann vollständig über den gesamten Körper verbreitet werden. Wie es in der Mundaka Upanisad heißt, befindet sich die atomische Seele im Herzen des Lebewesens, und da die Messung der atomischen Seele jenseits der Reichweite der materiellen Wissenschaftler liegt, behaupten einige von ihnen törichterweise, es gebe keine Seele. Es besteht kein Zweifel darüber, daß die individuelle winzige Seele zusammen mit der Überseele (Gott) im Herzen weilt, und daher kommen alle Energien, die zur Bewegung des Körpers benötigt werden, aus diesem Teil des Körpers.

Die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff aus der Lunge mit sich tragen, bekommen Energie von der Seele. Wenn die Seele diese Stellung verläßt, kommt die Tätigkeit des Blutes, die die Verbrennungsvorgänge anregt, zum Stillstand. Die medizinische Wissenschaft erkennt die Bedeutung der roten Blutkörperchen an, aber sie kann nicht herausfinden, daß die Quelle der Energie die Seele ist. Auf der anderen Seite aber räumt die medizinische Wissenschaft ein, daß das Herz der Sitz aller Energien des Körpers ist.

Alles Liebe. Gerrit
"Das meint Huang-po, wenn er sagt, der ursprüngliche GEIST sei weder abhängig noch unabhängig von dem, was gesehen (drista), gehört (sruta), gedacht (mata), oder erkannt (jñata) werde.
[...]
"Was?", "Weshalb?", "Wo?" und "Wie?" sind alles Fragen, die für das wesentliche Verständnis des Lebens belanglos sind. Unser Geist ist aber voll davon, und das ist unser Fluch.
[...]
Die Frage des Mönches würde vielleicht von einem Philosophen oder Theologen ganz anders behandelt werden, aber der Blick des Zen-Meisters ist stets auf Erfahrungstatsachen gerichtet, die jedermann zugänglich sind und die ihm bewiesen werden können, wann immer er es wünscht.
[...]
Diese Stellen zeigen zur Genüge die Einstellung der Zen-Meister zu den sogenannten metaphysischen oder theologischen Fragen, welche die religiös empfänglichen Herzen so vieler Menschen quälen, und auch die Methode, die sie bei Behandlung dieser Fragen zum geistigen Wohle ihrer Schüler anwenden. Sie nehmen ihre Zuflucht nie zu höchst abstrakten Erkörterungen [...]"

D. T. Suzuki; "Leben aus Zen"
 
Im meinem letzten Beitrag wurden die fünf Arten materieller Luft angesprochen. Ich hatte zwar schon einmal darüber gelesen, aber mittlerweile habe ich das Gelesene wieder vergessen. Darum habe ich mich noch einmal auf die Suche gemacht. Bei yogavidya.de fand ich eine Beschreibung für die erwähnten fünf Luftarten. Durch diese Beschreibung habe ich die fünf Luftarten zwar immer noch nicht richtig verstanden, was zeigt, dass wohl nur ein erfahrener Yogi (Hindu, Gelehrter) einem die Zusammenhänge richtig erläutern kann. Aber vielleicht kann der eine oder andere noch ein Wort zu diesen fünf Luftarten sagen. Hier aber zunächst einmal die Beschreibung der fünf materiellen Luftarten:

Es gibt drei Körper: Den physischen Körper, den Astralkörper und den Kausalkörper. Den physischen Körper studieren wir in der Physiologie, doch der Astralkörper ist nicht Teil des physiologischen Körpers; Anatomie und Physiologie berühren den Astralkörper nicht. Der Astralkörper wird auch als "subtiler Körper" bezeichnet. Der "subtile Körper" verbirgt in sich viele Einzelteile. Die Pranas, die Sinne, der Geist und der Intellekt sind alles Bestandteile im "subtilen Körper". Man kann sagen, daß der subtile Körper nur ein Name für ein Konglomerat all dieser Dinge wie Intellekt, Geist, Sinne und Pranas ist.

Das Prana ist die eigentliche Energiebewegung. Es handelt sich um die Aktivität der Lebensenergie, die auf unterschiedliche Weise arbeitet. Es gibt diverse Funktionen der Lebensenergie, denn sie muß die unterschiedlichsten Aufgaben erfüllen. Darum hat sie, entsprechend ihrer Aktivität und Natur, auch verschiedene Namen. Von den vielen Funktionen von Prana, gibt es fünf wichtige: Prana, Apana, Vyana, Udana und Samana. Dies sind Begriffe aus dem Sanskrit, fünf unterschiedliche Funktionen, die ein und dieselben Grundfunktion (Prana) betreffen.

Prana ist der allgemeine Begriff für die ganze Energie des Systems, die entsprechend ihrer Funktion mit fünf unterschiedlichen Namen belegt ist. Prana ist traditionell im Herzen angesiedelt: Apana wird im Anus bzw. in der Afterregion angesiedelt. Samana befindet sich in der Nabelregion. Udana befindet sich in der Halsregion. Vyana ist eine Energie, die sich durch den ganzen Körper bewegt.

Diese Aktivitäten des Pranas sind mit den Körperfunktionen verbunden. Wenn wir einatmen, ist darin auf irgendeine Weise Prana enthalten. Wenn wir ausatmen, arbeitet Apana. Wenn wir essen, und die Nahrung zur Verdauung befördert wird, arbeitet Samana im Zentrum unseres Nabels. Udana arbeitet, wenn wir etwas hinunterschlucken. Man sagt, daß Udana auch beim Tode letztendlich dafür verantwortlich ist, daß der physische Körper vom Astralkörper getrennt wird. Udana, so wird gesagt, läßt uns einschlafen, wenn wir müde oder erschöpft sind. Vyana ist jene Energie, die durch den ganzen Körper zirkuliert, für den Blutstrom in den Arterien und Venen, und auch für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist.

Diese Namen des einen Pranas beziehen sich auf die Pranafunktionen. Zusammengefaßt, ist Prana eine Energie, die, wie ein elektrischer Strom, im Astralkörper pulsiert. Prana, als ganzes, drängt nach außen hin zu den Sinnesobjekten in Raum und Zeit, und regt die Sinnesobjekte an.

@fckw

Ich habe die Beschreibung über den Sitz der Seele unkommentiert gelassen. Mir ging es lediglich darum, einmal aufzuzeigen, welche Vorstellungen die Hindus bezüglich der Seele haben. Für mich war es allerdings neu, dass sie die Seele im Herzen vermuten.

Alles Liebe. Gerrit
 
Und ich sehe das entsame Leben durchaus nicht als mühevoll an.


das wollte ich nochmal ansprechen, obwohl es im grunde vom aktuellen thema abkommt;

total enthaltsamkeit halte ich für unmenschlich; das macht auf dauer nur krank...
aber eine gewisse selbstdisziplin sollte man, wenn man auf der suche nach der wahrheit ist, doch an den tag legen^^

...wollte ich einfach nur ma gesagt haben...;)
 
Hallo

Eben habe ich ich einen Artikel von Lukas Lessing über den Buddhismus gelesen. Ich kann euch sehr empfehlen diesen Artikel ebenfalls zu lesen. Er setzt sich sehr kritisch mit dem Buddhismus auseinander. In seinem Artikel wies er unter anderem darauf hin, dass der Buddhismus traditionell eine Religion ist, in der Frauen keine Priester- oder Lehrerjobs bekommen und nach traditioneller Lesart keine Erleuchtung finden können – es sei denn, sie werden als Männer wiedergeboren.

Es ist schon merkwürdig. Alle traditionellen Religionen sind patriarcharlisch ausgerichtet. Das gilt für den Hinduismus ganz genau so wie für den Buddhismus, das Christentum und den Islam. Meiner Meinung nach wird es dringend Zeit, dass die Religionen sich einmal mit ihrer Frauenfeindlichkeit auseinandersetzen und entsprechende Konsequenzen daraus ziehen. Aber man weiss ja aus dem Christentum wie langwierig solche Prozesse sind.

Als nächstes möchte ich noch einmal auf die Seele eingehen. Die Bhagavat Gita behauptet ja die Seele sei im Herzen zu finden. Mich hatte dieses zunächst einmal gewundert, da ich sie eher im Basischakra oder Stirnchakra vermutet hatte. Ich meine sogar irgendwo gelesen zu haben, dass die Zirbeldrüse der Seele entspreche. Und zum Schluss stellte ich mir die Frage, und was ist, wenn es nun gar keinen Gott, keine Wiedergeburt und keine Seele gibt?

Alles Liebe. Gerrit
 
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