Beziehung, Handgreiflichkeit, Vergebung?

Mich wundert es warum ihr aufeinander los geht, obwohl ihr euch doch so gut versteht? Auch wenn Alkohol oder Drogen im Spiel waren, wäre es wichtig zu wissen was genau der Auslöser war. Wenn der Grund nicht aus eurer Beziehung kommt, dann kommt er von außen oder aus der Vergangenheit und das sollte dann aufgearbeitet werden.

Die Absicht jemanden die Luft zu nehmen, in dem man ihn würgt, ist etwas anderes als ihn auf den Boden zu drücken, auch wenn man am Hals gepackt wurde. Das sollte man klar unterscheiden. Naja und jemanden den Finger umzudrehen ist auch keine Lebensbedrohliche tat, aber für eine Beziehung auf Dauer aber auch keine gute Umgangsform.

Auch wenn eine Beziehung scheinbar perfekt ist, Menschen haben immer eine Vorgeschichte, die nicht einfach so an einem vorbeigeht oder aufhört zu existieren, nur weil man den Traumpartner gefunden hat und denk jetzt wird alles gut. Wir tragen alle unaufgearbeitete Themen mit uns herum. Niemand ist ein unbeschriebenes Blatt, auch wenn jemand am Anfang jeder Beziehung seine Gute oder seine Glanzseite zeigt, irgendwann sieht man den Menschen wie er wirklich ist, weil sich die Menschen für gewöhnlich nicht lange verstellen können und wieder zu dem werden der sie eigentlich sind. Das zu beobachten wäre eine zweite Möglichkeit neben der, die Problematiken anzuschauen, wie oben beschrieben.

Eine Beziehung heißt nicht nur das schöne zu leben, sondern auch sich öffnen und miteinander reden zu können. Aggression abzubauen ist immer eine Sinnvolle arbeit, eben weil wir in einer herzlosen Ellenbogengesellschaft leben. Über die Erfahrungen aus der Vergangenheit und des Alltags zu reden, kann den Druck raus nehmen, aber auch nur dann wenn man nicht zu viele Vorurteile hat und es auch mit Humor nehmen kann, sonst können Schuldgefühle immer schwerer werden, wenn man wie ein Erbsenzähler alles moralisiert.
Vielen lieben Dank für deine hilfreiche und verständnisvolle Antwort. Finde es schön, dass hier nicht alle direkt zur Trennung raten. Er ist ein guter Mensch mit einigen Problemen und ich genauso. Klar darf sich in der Form von beiden Seiten aus sowas nicht wiederholen. Aber wenn man jung ist, sich liebt und der Wille da ist, dann kann man alles schaffen. JEDER von uns hat sein Bündel und wie du meintest bei manchen ist ein halbes Jahr, 1-2 Jahre alles super, aber dann ist jeder wie er ist und viele haben auch Probleme an denen gearbeitet werden muss. Manche mehr manche weniger, aber ihn wegen der Tat oder mich wegen meiner Tat direkt zu verurteilen mit 23 ist nicht fair (also meine jetzt generel).
 
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Es ist nicht ok, Punkt. Da gibt es nicht zu erklären, eine Entschuldigung gibt es auch nicht. Und ich verspreche dir , es wird wieder passieren. Hör' bitte auf, nach Erklärungen zu suchen und geh....


ER hätte aus dieser Situation auch einfach heraus gehen können, OHNE Gewalt. Hat er aber nicht. Er hat sich dazu entschlossen, eine Grenze zu überschreiten und dir Gewalt anzutun. Streiten ist eine Sache, Gewalt eine völlig andere.

DEIN Punkt ist der, zu verstehen, dass es nicht deine Schuld ist.
Ja aber was ist mit mir? Ich weiß, dass für seinen Moment ich nicht Schuld bin, sondern er. Aber für meinen Moment wo ich ihn gehauen habe, seinen Finger umgedreht habe und mein Handy gegen ihn geschlagen habe, da bin ich Schuld und nicht er, Alkohol hin oder her.
 
Dein Freund hat im Alter von 13 Jahren angefangen zu kiffen und hat erst jetzt vor 2 Monaten aufgehört. Da er früher immer beruhigt wegen dem Kiffen war, so hat er nicht mehr lernen müssen, seine Agressionen und Emotionen unter Kontrolle zu halten, weil er ja immer automatisch durch das Kiffen beruhigt war. Und jetzt muss er ohne Kiffen klarkommen ohne die Übung und Erfahrung der Selbstbeherrschung in den letzten 10 Jahren. Was helfen könnte wäre ein Anti-Agressionstraining.
Lieben Dank für deine Antwort. Eben, er hat 10 Jahre, sprich mit 13, sprich seine ganze Jugend über sich quasi bei Problemen oder zu starken Emotionen betäubt. Das ist ja mit die prägendste Zeit an Entwicklung, wo man Erfahrungen vor allem auf der Gefühlseben sammelt. Er muss jetzt lernen seine Gefühle zu akzeptieren und umzuleiten. Mal abgesehen von mir, die ebenfalls ein Problem damit hat meine Wut umzuleiten. Glaube nur, dass ich mir dessen etwas bewusster bin und deshalb für uns den Weg suchen werde. Da er ein guter Mensch ist und wir uns lieben, will ich ihn unterstützen.
 
fachliche kentnisse habe ich nicht,
aber leichter Gewalterfahrung aus der Kindheit,
meine erste Beziehung war mit einem Anflug von Gewalt versehen , nichts passiert weil ich bei Anzeichen bereits *STOPP* sagte und *nie wieder*, allerdings schaute mich und wir uns dann an warum es zu einem Anflug kam.
Und wir redeten dann vermehrt über Gefühle und die Situation,
wir konnten das und waren Bereit es zutun, brauchten also keine Therapie,
aber es gibt auch die anderen, die Kommmunikation in Beziehungen noch nicht so gut können.
Manche lernen es do auch so im Elternhaus.
Viele aggresssionen mitschleppen und nicht wissen wie damit umgehen,
da gibt es einiges an Angeboten um das zu lernen.


es geschah seitdem nie wieder,
wir waren lange Zeit zusammen, aber es war in allem eine Entwicklungs/Lern/Liebesbeziehung,

jede Beziehung ist anfangs ein lernen* wie gehen wir miteinander um*, bis man sich findet und das bevorzugt in der phase wenn die Verliebtheit abnimmt,
an dem Punkt wo Liebe wachsen und Wandeln kann oder versiegt.
Aber Liebe *kann* Berge versetzen , das Sprichwort hat es in sich und daran is etwas wahres dran.

Skeptisch sehe ich hier eher die Fernbeziehung in der Therapie weil nicht wirklich ein Miteinander entsteht. Manche Teile könne abgespalten werden in der Zeit wo man sich nicht sieht,

Meine Meinung und Erfahrungen, nicht nur bei mir sondern auch von anderen.
Vielen lieben Dank für deine hilfreiche Antwort. Zum Punkt mit der Fernbeziehung, die ist in sofern Fern, dass wir uns alle 10 Tage sehen und zusätzlich in den 3 Monaten hatte ich Urlaub, also wir haben uns mehr gesehen als nicht gesehen. Aber ja dennoch ist es was anderes, als wenn man z.B. zsm. lebt.
 
Lieben Dank für deine Antwort. Eben, er hat 10 Jahre, sprich mit 13, sprich seine ganze Jugend über sich quasi bei Problemen oder zu starken Emotionen betäubt. Das ist ja mit die prägendste Zeit an Entwicklung, wo man Erfahrungen vor allem auf der Gefühlseben sammelt. Er muss jetzt lernen seine Gefühle zu akzeptieren und umzuleiten. Mal abgesehen von mir, die ebenfalls ein Problem damit hat meine Wut umzuleiten. Glaube nur, dass ich mir dessen etwas bewusster bin und deshalb für uns den Weg suchen werde. Da er ein guter Mensch ist und wir uns lieben, will ich ihn unterstützen.
Ich würde dir raten es noch mit ihm versuchen. Als ich 23 Jahre alt war, da war ich noch sehr unerfahren und hatte viel zu lernen gerade was Gedanken und Gefühle angeht.
 
Vielen lieben Dank für deine hilfreiche Antwort. Ja ich denke auch, dass wir uns hier stark spiegeln, müssen es nur richtig angehen und daran arbeiten, weil eben wir BEIDE unsere (menschlichen) Grenzen überschritten haben.

Ja, das Gefühl habe ich auch. Ich empfinde dich darüberhinaus auch als sehr reflektiert und fähig zur Selbstkritik. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung.


Wäre ich der Engel auf Erden gewesen und er so, hätte ich wahrscheinlich auch schon tschüss gesagt,

Oh, das würde ich dir in dem Fall aber auch dringend empfehlen, das kannst du mir glauben. Weil in dem Fall eine zerstörerische Dynamik entsteht, die vorgegeben ist und von der es wirklich kein Zurück mehr gibt. Und von dir nicht mehr viel übrig bleiben würde.

Nur bei euch existiert zumindest bis jetzt eine andere Dynamik. Und wenn es Liebe ist, die da ist (und nicht nur Abhängigkeit und Machtbedürfnisse), kann diese tatsächlich ein großer Motor zur Veränderung sein.
Nur müsst ihr tatsächlich schnell handeln. Damit sich das Destruktive nicht weiter etabliert. Es sollte euch Beiden ein Weckruf sein, ein Alarmsignal, das ernst genommen werden sollte.

Ich glaube genau dass was du zum Cannabis Konsum meintest, dass das ein sehr großer Punkt bei ihm ist. Er hat 10 Jahre, sprich mit 13, sprich seine ganze Jugend über sich quasi bei Problemen oder zu starken Emotionen betäubt. Das ist ja mit die prägendste Zeit an Entwicklung, wo man Erfahrungen vor allem auf der Gefühlseben sammelt. Er ist jetzt erst wie du meintest ungefiltert und fängt an seine Emotionen vollkommen wahrzunehmen und muss jetzt lernen seine Gefühle zu akzeptieren und umzuleiten.

Richtig, und das wird nicht leicht. Wie gesagt, jede Sucht hat ihre Geschichte. Wenn nicht nur eine Suchtverlagerung stattfinden soll, muss man ihr auf den Grund gehen. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen.

Mal abgesehen von mir, die ebenfalls ein Problem damit hat meine Wut umzuleiten. Glaube nur, dass ich mir dessen etwas bewusster bin und deshalb für uns den Weg suchen werde.

Naja, auch das hat natürlich seine Ursache, die man finden sollte. Sonst finden zwangsläufig immer wieder Stellvertreterkriege mit seinen Partnern statt, es müssen nur genug Emotionen mit im Spiel sein.

Ah und zum Punkt mit der Fernbeziehung, die ist in sofern fern, dass wir uns alle 10 Tage sehen und zusätzlich in den 3 Monaten hatte ich Urlaub, also wir haben uns mehr gesehen als nicht gesehen. Aber ja dennoch ist es was anderes, als wenn man z.B. zsm. lebt.

Ok.
 
Ja, das Gefühl habe ich auch. Ich empfinde dich darüberhinaus auch als sehr reflektiert und fähig zur Selbstkritik. Das ist schon mal eine gute Voraussetzung.




Oh, das würde ich dir in dem Fall aber auch dringend empfehlen, das kannst du mir glauben. Weil in dem Fall eine zerstörerische Dynamik entsteht, die vorgegeben ist und von der es wirklich kein Zurück mehr gibt. Und von dir nicht mehr viel übrig bleiben würde.

Nur bei euch existiert zumindest bis jetzt eine andere Dynamik. Und wenn es Liebe ist, die da ist (und nicht nur Abhängigkeit und Machtbedürfnisse), kann diese tatsächlich ein großer Motor zur Veränderung sein.
Nur müsst ihr tatsächlich schnell handeln. Damit sich das Destruktive nicht weiter etabliert. Es sollte euch Beiden ein Weckruf sein, ein Alarmsignal, das ernst genommen werden sollte.



Richtig, und das wird nicht leicht. Wie gesagt, jede Sucht hat ihre Geschichte. Wenn nicht nur eine Suchtverlagerung stattfinden soll, muss man ihr auf den Grund gehen. Das sind jedenfalls meine Erfahrungen.



Naja, auch das hat natürlich seine Ursache, die man finden sollte. Sonst finden zwangsläufig immer wieder Stellvertreterkriege mit seinen Partnern statt, es müssen nur genug Emotionen mit im Spiel sein.



O
Vielen Dank für die lieben Worte. Und ja genau denke auch, dass das für uns ein Alarmsignal ist und eine neue große Lernerfahrung, wenn man sie zusammen annimmt und umsetzt. Ohne Leid wird man sich vieles auch nicht bewusst, was tief in einem schlummert. Und vorallem er, da er seit 2 Monaten jetzt mit dem 10-Jährigen Cannabis Konsum aufgehört hat, lernt sich ja auch nochmal ganz neu/anders kennen und wird sich durch solche Situationen auch nochmal bewusster. Und zusätzlich wir beide in der Beziehung natülich auch. Danke nochmal.
 
Probieren , um herauszufinden was möglich ist.
Und schauen , daß deeskaliert wird, weil sonst kommt die Trennung noch schneller.
 
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Allerdings ist er (Löwe) sehr emotional im Endeffekt, dadurch sehr sensibel, reagiert dadurch dann aber auch schnell temperamentvoll weil er sich schnell angegriffen fühlt und seine Emotionen nicht unter Kontrolle hat. Dadurch kam es letztes Mal als wir uns gesehen haben zu einem Streit, der so eskaliert ist das er mich am Hals gepackt hat und gegen das Bett gedrückt hat (1sek. Aber dennoch.) + danach angespuckt hat.
Ich rate zur dringenden Trennung. Was, wenn er nächstes Mal noch mehr die Kontrolle über sich verliert?
 
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