bewusstes Rauchen

Liebe Leute,
Jetzt langsam glaube ich es und der Suchtdruck verschwindet immer mehr.

Tanita

ich denke, Du machst Dir was vor, bewusstes rauchen gibt es nicht, wenn man bewusst ist raucht man nicht, es ist unbewusstes Rauchen mit der Einbildung es sei alles gut, so ist der Mensch, sehr kreativ...
 
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Tanita, wenn Du einen Weg für Dich gefunden hast das Rauchen zu genießen ohne unkontrolliert eine nach der anderen wegzuqualmen ist das schön. Ich wünsche Dir wirklich dass es weiter so positiv bleibt.

Ich habe 29 Jahre stark geraucht - die letzten zehn Jahre fast drei Schachteln täglich. Vor sechseinhalb Jahren habe ich aufgehört. Ich stehe dem kontrollierten Rauchen eher skeptisch gegenüber. Hab es selbst oft versucht und im nachhinein muss ich sagen dass ich den Konsum nicht reduzierte um bewußt zu rauchen sondern um weiter zu rauchen weil ich süchtig war. Ich habe mir was vorgemacht.

Aber das muss bei Dir natürlich nicht so sein.

Letzes Silvester habe ich mit einer Freundin verbracht und von 20.00 Uhr bis 4.00 Uhr zum ersten Mal seit über sechs Jahren wieder geraucht - vier Zigaretten in acht Stunden. Es hat mir sogar geschmeckt und ich habe sie
mehr genossen als früher das sinnlose rumgequalme. Aber ich bin auf der Hut. Ich will nicht dass so ein Ab-und-zu Rauchen wieder zur täglichen Gewohnheit wird.

Eins muß uns Süchtigen klar sein: wir bleiben süchtig, auch mit nur drei Zigaretten am Tag.

Nach so langer Zeit hatte ich kein Verlangen mehr nach einer Zigarette - ganz im Gegenteil...und darüber bin ich auch sehr froh, denn bei mir wärs sicher nicht bei 4 Stk. geblieben :D.

Ich hab festgestellt, dass die körperliche Sucht bei mir relativ schnell verschwunden war.
Nach ein paar Wochen entwickelte ich richtige Ekelgefühle...ich glaub, ich hab mir das damals auch so eingeredet, dass Zigaretten eklig sind..:D...ist schon so lange her ...27 Jahre sinds jetzt.
Vielmehr wurde mir bewusst, dass ich ein Sklave meiner Zigaretten war. Der ganze Tag war in Zigaretten eingeteilt. "Jetzt mach ich dies oder jenes, und dann rauch ich eine" . :rolleyes:
Diese Rituale abzugewöhnen war das Schwerste für mich. Telefonieren ohne Zigarette ging überhaupt nicht. Nach dem Essen, zum Kaffee, zum Wein.... ohne Zigarette einfach unvorstellbar.

Ich musste mich richtig umprogrammieren..das war ziemlich mühsam. Um mich zu trösten, füllte ich ein halbes Jahr lang mein Sparschwein mit dem Geld, das ich mir ersparte und dann ging ich shoppen :D
 
Tanita
da hast Du aber einen Stein ins Rollen gebracht;-) Du kannst das jederzeit anwenden, auch bei anderen Dingen, bewusst Sein ist eine Rundumaufgabe*g

Ohja, so ist es. Da habe ich echt einen Stein ins Rollen gebracht. Ich habe in anderen Lebensbereichen bemerkt, dass es immer meine Unbewusstheit war, die Leiden verursacht hat. Und manches, auch wirklich Hartnäckiges, scheint sich ganz wundersam aufgelöst zu haben, - einfach indem ich bei mir geblieben bin, keine Lösung mehr gesucht, nichts unterdrückt und auch nichts weggemacht- oder dazugemacht habe. Deswegen passte diese unbewusste Qualmerei auch schon länger nicht mehr. Aber ich hatte immer Angst vor diesem Thema. Da geht es an ganz tiefe Bedürftigkeit und Abhängigkeit und davor habe ich Angst.

Die Tage gehen vorbei und ich bleibe bei meinem bewussten Rauchen. Naturgemäß bin ich auch dann wachsamer, wenn ich - wie ja meist - gerade nicht rauche. Und ich spüre da immer wieder etwas hochkommen, was ganz ätzend ist. So ein merkwürdiger "Hunger", so ein "sich etwas einverleiben wollen" und zwar "mit Haut und Haar. Gier!! Das hat auch etwas Aggressives in sich und die Lust ist gekoppelt an einen merkwürdig undefinierbaren Schmerz. Ich kann das im Moment nur ganz kurz aushalten, dann weiche ich aus, z.b. indem ich anfange darüber nachzudenken oder auch, indem ich eine Zigarette rauche. Die aber, bemerke ich, dämpft diese tiefe Gier nur ganz oberflächlich etwas ab, sie lässt sie aber auch nicht verschwinden, auch nicht in dem Moment, in dem ich rauche. Das fühlt sich dann derart gierig an, dass ich die Zigarette regelrecht auffressen könnte:D.

Ja, ich gestehe, in manchen Momenten wird mir echt bange, was ich da für einen Stein ins Rollen gebracht habe. Was entdecke ich da in mir? Aber dann wieder werde ich ganz ruhig und friedlich und alles ist gut so wie es ist.

Liebe Grüße

Tanita:)
 
Und ich spüre da immer wieder etwas hochkommen, was ganz ätzend ist. So ein merkwürdiger "Hunger", so ein "sich etwas einverleiben wollen" und zwar "mit Haut und Haar. Gier!!

Das ist spannend. Wenn Du mal rauskriegst was dieser merkwürdige Hunger ist und es Dir nichts ausmacht darüber zu sprechen, würde es mich echt interessieren wonach Du hungerst.

Ich glaube ein Hunger nach etwas was man nicht benennen kann oder was man sich nicht bewußt machen kann oder will, ist der Grund für unkontrolliertes rauchen, essen und noch vieles mehr.

Der erste Schritt ist aber wohl zu erkennen, dass es nicht um Hunger nach Essen oder um Hunger nach einer Zigarette geht.
 
Das ist spannend. Wenn Du mal rauskriegst was dieser merkwürdige Hunger ist und es Dir nichts ausmacht darüber zu sprechen, würde es mich echt interessieren wonach Du hungerst.

Also vorgestern und gestern war es noch so ein ganz diffuses Gefühl von gierigem Zuschnappen und mit den Zähnen festhalten Wollen. Stell`Dir einen Hund vor, der Beute gemacht hat und die jetzt nicht wieder hergeben will, seine Zähne in der Beute verbeißt und wild schüttelt. Das ist meins und ich geb` es nicht wieder her:D!
Nun ist es tiefer gerutscht und es ist so ein Empfinden von "mit dem Objekt der Begierde EINS" werden wollen. Das ist eben wohl das Interessante am Rauchen, dass Du den Rauch so tief in Dich einziehen, Dir "einverleiben" kannst. Also experimentiere ich seit heute mit einem noch bewussteren Inhalieren des Rauches und da spüre ich doch eine ganz deutlich Ambivalenz in mir und merke, wie "oberflächlich" ich üblicherweise geraucht habe. Ich habe zwar immer auf Lunge geraucht, aber nie tief inhaliert, sondern den Rauch nur oberflächlich in mich gelassen und dann schnell wieder raus damit. Nun will es in mir den Rauch tiefer einziehen, aber ein anderes Es in mir will genau das absolut nicht. Und an dieser Grenze bewege ich mich gerade, - sowohl wenn ich rauche, wie wenn ich nicht rauche.

Ich habe ein ganz tiefes Empfinden von "Da kommt etwas sehr gutes bei raus. Bleib` bloß am Ball:).

Viele Grüße

Tanita
 
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Also vorgestern und gestern war es noch so ein ganz diffuses Gefühl von gierigem Zuschnappen und mit den Zähnen festhalten Wollen. Stell`Dir einen Hund vor, der Beute gemacht hat und die jetzt nicht wieder hergeben will, seine Zähne in der Beute verbeißt und wild schüttelt. Das ist meins und ich geb` es nicht wieder her:D!
Nun ist es tiefer gerutscht und es ist so ein Empfinden von "mit dem Objekt der Begierde EINS" werden wollen. Das ist eben wohl das Interessante am Rauchen, dass Du den Rauch so tief in Dich einziehen, Dir "einverleiben" kannst. Also experimentiere ich seit heute mit einem noch bewussteren Inhalieren des Rauches und da spüre ich doch eine ganz deutlich Ambivalenz in mir und merke, wie "oberflächlich" ich üblicherweise geraucht habe. Ich habe zwar immer auf Lunge geraucht, aber nie tief inhaliert, sondern den Rauch nur oberflächlich in mich gelassen und dann schnell wieder raus damit. Nun will es in mir den Rauch tiefer einziehen, aber ein anderes Es in mir will genau das absolut nicht. Und an dieser Grenze bewege ich mich gerade, - sowohl wenn ich rauche, wie wenn ich nicht rauche.

Ich habe ein ganz tiefes Empfinden von "Da kommt etwas sehr gutes bei raus. Bleib` bloß am Ball:).

Viele Grüße

Tanita

Deine Arbeit an dir selbst finde ich grad hochinteressant. Statt Suchtverlagerung ein bewusstes Hinschauen, wow. Ich bin beeindruckt. :zauberer1
 
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