Bijoux schrieb:
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Hi All,
Als die zwei Attribute Gottes kann man die Wahrheit und die Liebe erkennen, die, obwohl in ihren Eigenschaften verschieden, untrennbar miteinander verbunden sind: Liebe unterscheidet nicht; Wahrheit unterscheidet. Die Ratio ist ein Werkzeug der Wahrheit das unterscheidet und auch das
kritos ('trennen') der Griechen unterscheidet, wie wir es in dem Begrif 'Kriterium' und in dem Begriff 'Diskriminator' kennen.
Das einfache Problem, das sich ergibt, wenn der Verstand versucht, etwas im Außen zu unterscheiden - und gar zu berurteilen (s. Thema) - ist, daß er immer etwas im Außen bestimmt, das aber nichts mit dem eigenen inneren Bewußtsein des Erkannten zu tun hat. Das Innere ist nicht etwas, das in einem (messbaren) Verhältnis steht (Ratio), sondern es ist das Bewußt_Sein selbst, das ist. Dieses Sein ist, und ist immer da; es ist nur nicht immer in der Wahrnehmung, weil der Verstand, geschult durch die Evolution, das Ruder in der Hand hat und mit 'Siegeswillen' 'fortschreitend' dem Phantom Zukunft dienend sein Leben bestimmt.
Es ist nicht das Messbare, das Bestimmbare, das eine spirituelle Bedeutung hat; es ist das Erkennbare, das Wahrnehmbare, das eine Bedeutung hat, und da das Erkannte nur dem Erkenner eigen ist, kann niemand das wissen und/oder beurteilen, das der Andere erkennt und weiß.
Die Ratio ist unfähig, ihr Komplement, die Liebe, zu erkennen und die Liebe nicht fähig ihr Komplement die Wahrheit zu erkennen. Nur beide gemeinsam ermöglichen das Wahrnehmen und Erkennen dessen, was ist, wie es die Poesie, die Musik, das Erbarmen und die Harmonie zeigt. Ohne das Komplement der Liebe ist die Ratio nur wie ein halbes Schwein, das immer umkippt.
Deswegen sagen Menschen wie Kabir:
"Der Pfad der Ergebenheit windet sich auf heikle Weise.
Es gibt auf diesem Pfad weder Fragen, noch keine Fragen.
Das Ego verschwindet einfach in dem Moment, wo Du ihn berührst.
Die Freude ihn ansehen zu dürfen ist so unermesslich, daß Du eintauchst und herumschwimmst, wie ein Fisch im Wasser.
Falls jemand einen Kopf braucht, ein Liebender wird gerne aufspringen und Dir seinen anbieten.
Kabir's Gedichte berühren die Geheimnisse dieser Ergebenheit."
"Oh Bruder! Als ich vergeßlich war, zeigte mit mein wahrer Lehrer den Weg.
Ich ließ alle Riten und Feierlichkeiten hinter mir und badete nicht mehr im heiligen Wasser.
Ich lernte, daß ich allein es war, der wahnsinnig und verrückt war,
die ganze Welt um mich herum aber vernünftig und gesund und ich diese weisen Menschen nur gestört hatte.
Von da an wusste ich, dass ich mich nicht mehr im Nebel der Ehrerbietung und Verbeugung zu wälzen brauchte:
Ich leutete die Glocke im Tempel nicht mehr, Ich setzte kein Götzenbild mehr auf den Thron, Ich verehrte das Götzenbild nicht mehr mit Blumen.
Es ist nicht die einfache Lebensweise, die das Fleisch kasteit um den Herrn zu erfreuen.
Wenn Du Deine Kleider ablegst und Deine Sinne abtötest, wirst Du den Herrn nicht erfreuen.
Der Mensch, der gütig und freundlich ist, der Rechtschaffenheit praktiziert,
der passiv bleibt inmitten der weltlichen Angelegenheiten,
der alle Kreaturen der Erde als sein eigenes Selbst ansieht,
der erlangt das unsterbliche Sein und der wahre Gott ist immer mit ihm.
Kabir sagt: "Der erlangt den wahren Namen, dessen Worte rein sind und der frei ist von Stolz und Dünkel".
(Kabir)
Namo