Ich würde dir gerne noch ein paar Zeilen schreiben...
Du hast vor 3 Monaten erst deinen alten Job gekündigt... das ist noch nicht lange.
Auch noch unter innerem Druck... da wäre es zuviel erwartet das du jetzt schon sortiert
und klar wärest... wenn du bedenkst aus was du dich da gerade herausbewegst.
er spricht hier in diesem kurzen Ausschnitt auch vieles an...(zählt nicht nur für unsere Kinder)...
Deine neuen Werte, Grenzen,...können dich führen...du wirst beweglich...
hast/bekommst aber inneren Stand.
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Ich habe vor 2 Jahren meinen Job nach 2o Jahren gekündigt... weil es nicht mehr stimmig
für mich war... außerdem wollte ich mich der Malerei widmen.
Klar, es war sicher, bequem, routiniert... hat zuverlässiges Einkommen beschert...
war gesellschaftlich anerkannt... hat aber ansonsten allem widersprochen was in mir rief.
Und anstatt ständig dagegen zu rebellieren...gegen die Arbeitsbedingungen, die Art und Weise
im Umgang, fehlende Wertschätzung, den Chef...die vorhandenen Strukturen...
hab ich es in die Hand genommen und bin gegangen.
Dann gings auch erstmal los mit den ganzen Prozessen, Ängsten... mir ist immer wieder der
Po auf Grundeis gegangen! ...wie soll das gehen? ...vorallem in dieser Gesellschaft?
Aber es fing auch an Freude zu machen...unabhängiger zu werden, selbstständiger...befreiter.
Und vieles begann sich zu wandeln...
und immer wieder auch Gratwanderungen... Berg und Talfahrten...
bei einem Vorstellungsgespräch in der Gastronomie z.B. , wie es um die Bezahlung ging...
ich war nicht einverstanden mit dem geringen Stundenlohn... bekam ich dann mehr geboten
wie mein Vorgänger... das genügte immer noch nicht...wir bewegten uns im Mindestlohnbereich.
Da meinte die Inhaberin dann müsse sie ja allen Beschäftigten mehr zahlen....
was soll ich dazu sagen, außer: so isses! ...und bin gegangen. Es war ein freundliches Gespräch.
In einem Großkunsthandel, ...dasselbe. Es war ein sehr intensives Gespräch.
Der Filialleiter war sich um die maroden Strukturen und knappen Mitarbeitergehälter bewusst...
Er sagte selbst das es zum Leben nicht reicht und in auch in die Altersarmut führen wird.
Er stand mega unter Druck den er einfach nach "unten" abgeleitet hat indem er sagt er kann nichts tun.
Nachdem er mir vorher erklärt hat das man Dinge die keinen Sinn machen oder nicht funktionieren,
lassen muß. Deswegen von mir nochmal die Frage an ihn, wieso er nichts tun kann
...bzw. wieso er es nicht lassen kann? Wer wenn nicht du?
- Es fehlt oft der Mut und das Vertrauen neue Wege zu gehen.
Ich war danach sehr dankbar das er sich so offen und menschlich gezeigt hat.
So Begegnungen gibt es immer wieder... und es ist schön...über Wesentliches zu sprechen, in Austausch
zu gehen... auch wenn es dann nicht in einen Job mündet...hinterlässt es in mir einen Sinn...und im
Anderen vielleicht eine Spur.
Es tut mir gut mir treu zu bleiben, zu mir und meinen Gedanken, Wünschen... auch "meinem Herzen"
zu stehen... mich selbst damit zu erfüllen...in die Tat umzusetzen...und gleichfalls das Lebendige zuzulassen.
Vielleicht geht es mir auch garnicht mehr so darum "den" richtigen Job zu finden... sondern zu leben, in einer Art
die harmonisch und im Frieden mit dem Inneren ist!
Lebenszeit ist so kostbar... es ist dein Leben, dein Ausdruck, dein wertvoller Beitrag!
Momentan bin ich selbständig und pflege Gärten... manchmal auch Menschen!
Nichts davon ist wirklich sicher...
Es ist nicht immer easy... man bleibt aber Aufmerksam und offen... ich finde das toll!
Der Weg entsteht im Gehen, und alles was du dafür brauchst auch...
ich glaube das dürfen gerade viele lernen und erfahren.