Zwar wurde schon viel über Lilith gesagt, und etwas weniger über Chiron, aber es finden sich im Netz fast keine Beispiele in Bezug auf tLilith über rChiron. Da diese Konstellation bei mir so gut wie exakt ist, hier mal einfach paar Gedanken.
Ich hatte in letzter Zeit (als Mann) viele Träume, in denen Frauen vorkamen. Erst vorgestern träumte ich, ich wäre in einer Art Frauen-WG zu Besuch oder würde sogar dort wohnen. Es wohnten dort eine Frau zwischen 50 und 60 Jahren, sehr lebensfroh und immer erfreut über Besucher. Weiter wohnte eine vielleicth 40 jährige Frau, eher etwas intellektuell, aber selbstbewusst, selbstbestimmt, frei, frisch und vergnügt. Eine dritte Frau wohnte auch da, womöglich ihre Freundin, ganz klar war das im Traum nicht. Als viertes war dann da auch eine dunkelhaarige Frau, eher eine komplizierte Persönlichkeit mit vielen Abgründen, und vielleicht auch gewissen selbstzerstörerischen oder depressiven Neigungen. Diese Frau hatte - sic! - irgendwie/irgendwo eine Wunde, aus der sie blutete, womöglich war es der Mund. Und sie wollte im Traum Sex mit mir haben.
Ich denke, dieser Traum zeigt bereits recht schön die Bandbreite von möglichen Lilith-Themen auf. Es sind unter anderem selbstbestimmte Frauenfiguren, sowohl fürsorglich, freundlich, intelligent, aber auch dunkel, leidenschaftlich. Die Wunde der dunkelhaarigen Frau ist schon fast ein lehrbuchmässiges Lilith- (= dunkelhaarige Frau) Chiron (= Wunde) Symbol.
In einem anderen Traum vor ungefähr einer Woche begegnete mir eine Frau, die sich selbst buchstäblich für den Teufel hielt - und zwar mit derselben manischen Geilheit, die üblicherweise dem Bocksfüssigen zugeschrieben wird. (Derzeit läuft ja übrigens auch tPluto durch den Steinbock, es ist durchaus möglich, dass mein Traum auch hiervon beeinflusst war.) Nicht zufällig wurde Lilith dem Mythos nach aus dem Paradies verbannt, und die viele mytische Lilith-Figuren wurden für Dämonen gehalten.
Eine schöne kürzere Übersicht über Lilith findet sich hier: https://www.vice.com/de/article/nee...t-weil-sei-die-missionarsstellung-verweigerte
Mich hat in letzter Zeit das Thema von "Scham und Schuld" interessiert. Wann, wie, wo und wofür schämen wir uns. Welche Arten von Scham und Schuld gibt es. Und was kann man/frau dagegen denn eigentlich tun. Das würde ganz gut zu Chiron passen. Meine psychoanalytisch überaus geschulte Cousine, übrigens auch mit starkem Lilith Charakter, meinte, Scham unterscheide sich von Schuld dadurch, dass Scham schwieriger zu auszuhalten sei. Denn Scham würde, so ihre Auslegung, sich immer auf das beziehen, was wir sind (bzw. zu sein glauben), also unsere Identität. Während Schuld sich lediglich auf das bezöge, was wir tun/getan haben. Scham ist insofern direkter und tiefer als Schuld.
Sich dafür zu schämen, wer oder wie man ist. Das kann Chiron sein. Es kann auch eine unerlöste Lilith sein. Vielleicht hat diese Lilith ja sogar Rachefantasien, wer weiss.
In Kombination aber ergibt das schon ein starkes Duo. Chiron ist unsere Wunde. Lilith kommt und fordert das Recht ein, so sein zu dürfen, wie man/frau eben ist. Ob das nun anderen gefällt oder nicht. "Schaut her, dies ist meine Wunde. Sie schmerzt zwar, aber sie gehört zu mir."
Und daraus kann wohl viel Weisheit entstehen und das Potential, die eigene Identität zu heilen. Und somit, durch das Ich-Sein, auch indirekt die Identität anderer, einfach in dem man/frau so ist, wie man eben ist.
Wenn wir uns die Geschichte vor Augen halten, dass Chiron eine Wunde hat, die nicht heilt, und Lilith für immer aus dem Paradies verbannt wurde, dann besitzt Lilith vielleicht ja sogar die Weisheit, einen Balsam zu besitzen, der gerade nicht aus dem Paradies kommt. Das Nicht-Paradies ist ja gross, vermutlich viel grösser als das Paradies, und wer weiss denn schon so genau, welche Art von Gewächsen dort wuchert, und welche Heilfähigkeit womöglich gerade die giftigsten davon für jemanden wie Chiron potentiell entfalten können?
Eine weitere Lilith-Figur, die ihrem Schmerz in Bezug auf den Verlust von Kindern nicht entgehen kann, ist mir erst vor kurzem in der Sci-Fi Netflix-Serie "Raised by Wolves" von Ridley Scott begegnet. Die Reise aus dem "Paradies" ist hier wörtlich zu nehmen. Der karge Ort, an dem das Raumschiff landet, bietet den Kindern dieser Lilith nicht genügend Schutz, und eines nach dem anderen stirbt, ohne dass die sonst sehr mächtige dagegen Mutter etwas unternehmen kann.
Eine weitere TV-Serie mit vielen tollen Lilith-Figuren findet sich auch in "The Witcher".
Auch hier ist der Lilith-Schmerz vom Chiron-Schmerz nicht recht zu unterscheiden. Die weibliche Protagonistin ist nach ihrer eigenen Wahrnehmung und der ihrer Mitmenschen hässlich. Als sie die Chance erhält, endlich schön zu sein, bezahlt einen hohen - womöglich allzu hohen? - Preis dafür. Die äussere Schönheit mündet letztlich nicht in einer inneren Zufriedenheit. Dafür aber in Macht.
Ich hatte in letzter Zeit (als Mann) viele Träume, in denen Frauen vorkamen. Erst vorgestern träumte ich, ich wäre in einer Art Frauen-WG zu Besuch oder würde sogar dort wohnen. Es wohnten dort eine Frau zwischen 50 und 60 Jahren, sehr lebensfroh und immer erfreut über Besucher. Weiter wohnte eine vielleicth 40 jährige Frau, eher etwas intellektuell, aber selbstbewusst, selbstbestimmt, frei, frisch und vergnügt. Eine dritte Frau wohnte auch da, womöglich ihre Freundin, ganz klar war das im Traum nicht. Als viertes war dann da auch eine dunkelhaarige Frau, eher eine komplizierte Persönlichkeit mit vielen Abgründen, und vielleicht auch gewissen selbstzerstörerischen oder depressiven Neigungen. Diese Frau hatte - sic! - irgendwie/irgendwo eine Wunde, aus der sie blutete, womöglich war es der Mund. Und sie wollte im Traum Sex mit mir haben.
Ich denke, dieser Traum zeigt bereits recht schön die Bandbreite von möglichen Lilith-Themen auf. Es sind unter anderem selbstbestimmte Frauenfiguren, sowohl fürsorglich, freundlich, intelligent, aber auch dunkel, leidenschaftlich. Die Wunde der dunkelhaarigen Frau ist schon fast ein lehrbuchmässiges Lilith- (= dunkelhaarige Frau) Chiron (= Wunde) Symbol.
In einem anderen Traum vor ungefähr einer Woche begegnete mir eine Frau, die sich selbst buchstäblich für den Teufel hielt - und zwar mit derselben manischen Geilheit, die üblicherweise dem Bocksfüssigen zugeschrieben wird. (Derzeit läuft ja übrigens auch tPluto durch den Steinbock, es ist durchaus möglich, dass mein Traum auch hiervon beeinflusst war.) Nicht zufällig wurde Lilith dem Mythos nach aus dem Paradies verbannt, und die viele mytische Lilith-Figuren wurden für Dämonen gehalten.
Eine schöne kürzere Übersicht über Lilith findet sich hier: https://www.vice.com/de/article/nee...t-weil-sei-die-missionarsstellung-verweigerte
Mich hat in letzter Zeit das Thema von "Scham und Schuld" interessiert. Wann, wie, wo und wofür schämen wir uns. Welche Arten von Scham und Schuld gibt es. Und was kann man/frau dagegen denn eigentlich tun. Das würde ganz gut zu Chiron passen. Meine psychoanalytisch überaus geschulte Cousine, übrigens auch mit starkem Lilith Charakter, meinte, Scham unterscheide sich von Schuld dadurch, dass Scham schwieriger zu auszuhalten sei. Denn Scham würde, so ihre Auslegung, sich immer auf das beziehen, was wir sind (bzw. zu sein glauben), also unsere Identität. Während Schuld sich lediglich auf das bezöge, was wir tun/getan haben. Scham ist insofern direkter und tiefer als Schuld.
Sich dafür zu schämen, wer oder wie man ist. Das kann Chiron sein. Es kann auch eine unerlöste Lilith sein. Vielleicht hat diese Lilith ja sogar Rachefantasien, wer weiss.
In Kombination aber ergibt das schon ein starkes Duo. Chiron ist unsere Wunde. Lilith kommt und fordert das Recht ein, so sein zu dürfen, wie man/frau eben ist. Ob das nun anderen gefällt oder nicht. "Schaut her, dies ist meine Wunde. Sie schmerzt zwar, aber sie gehört zu mir."
Und daraus kann wohl viel Weisheit entstehen und das Potential, die eigene Identität zu heilen. Und somit, durch das Ich-Sein, auch indirekt die Identität anderer, einfach in dem man/frau so ist, wie man eben ist.
Wenn wir uns die Geschichte vor Augen halten, dass Chiron eine Wunde hat, die nicht heilt, und Lilith für immer aus dem Paradies verbannt wurde, dann besitzt Lilith vielleicht ja sogar die Weisheit, einen Balsam zu besitzen, der gerade nicht aus dem Paradies kommt. Das Nicht-Paradies ist ja gross, vermutlich viel grösser als das Paradies, und wer weiss denn schon so genau, welche Art von Gewächsen dort wuchert, und welche Heilfähigkeit womöglich gerade die giftigsten davon für jemanden wie Chiron potentiell entfalten können?
Eine weitere Lilith-Figur, die ihrem Schmerz in Bezug auf den Verlust von Kindern nicht entgehen kann, ist mir erst vor kurzem in der Sci-Fi Netflix-Serie "Raised by Wolves" von Ridley Scott begegnet. Die Reise aus dem "Paradies" ist hier wörtlich zu nehmen. Der karge Ort, an dem das Raumschiff landet, bietet den Kindern dieser Lilith nicht genügend Schutz, und eines nach dem anderen stirbt, ohne dass die sonst sehr mächtige dagegen Mutter etwas unternehmen kann.
Eine weitere TV-Serie mit vielen tollen Lilith-Figuren findet sich auch in "The Witcher".
Auch hier ist der Lilith-Schmerz vom Chiron-Schmerz nicht recht zu unterscheiden. Die weibliche Protagonistin ist nach ihrer eigenen Wahrnehmung und der ihrer Mitmenschen hässlich. Als sie die Chance erhält, endlich schön zu sein, bezahlt einen hohen - womöglich allzu hohen? - Preis dafür. Die äussere Schönheit mündet letztlich nicht in einer inneren Zufriedenheit. Dafür aber in Macht.