Normalerweise lernt man das im Elternhaus und in der Gesellschaft, in der man aufwächst. Was ist da bei Dir schiefgelaufen?
Na, im Elternhaus gab es Liebe und Vertrauen - deswegen hab ich mich ja so schwer getan zu kapieren dass überall sonst Selbstsucht und Heuchelei herrscht. Auf sowas wär ich von mir aus nie gekommen - im Gegenteil, ich war immer der Überzeugung, dass wir mit ehrlichem Engagement alles verwirklichen könenn was wir wollen und uns das Paradies auf Erden schaffen, und konnte einfach nicht kapieren, dass die Menschen da nur aus Mißgunst und Egoismus dagegen sind, weil sie lieber ihrem Nächsten mißtrauen als gemeinsam etwas Schönes zu verwirklichen.
Wenn man einfach nur das beste für alle will, und dafür ständig mit Mißtrauen überschüttet wird, weil alle meinen, man müsse genauso verdreht und selbstsüchtig und bösartig sein wie sie selber - das verschleisst offenbar auf Dauer.
Nein, da ist kein Widerspruch. Wir lernen hier und haben den freien Willen erhalten. Das alles macht natürlich nur im größeren Rahmen Sinn.
Das ist genau die Frage - ob man im Sinne des größeren Rahmens leben möchte, also für den Gemeinsinn, oder für die eigenen Interessen. Aber es wird einem ja immer von vorneherein gleich Selbstsucht unterstellt.
Und besonders bizarr ist das im Bereich Beziehungen: da gilt der Wunsch, jemanden zu lieben, als verwerflicher und verachtenswerter Egoismus, und Ballermann demgegenüber als bewundernswert.
Es ist schon bezeichnend, daß Du auf mein Argument der Programmierung und des Musters nicht eingegangen bist, gelle? Wer hatte denn in Deiner Kindheit solche kruden Vorstellungen, die Du ungefiltert übernommen hast?
Ich hab mich damit erst beschäftigt als ich 11 war und versucht hab zu verstehen wieso Männer kastriert gehören.