1,5 Jahre?! Nein, das würde ich nicht mitmachen, nicht wenn ich so leide wie jetzt.. Aber so ist ja jede beziehung anders und es kann bei mir ja ganz anders sein, als bei dir.
Abwarten. Fast ein Drittel der Zeit hast Du schon rum. Und bis jetzt sind unser Erfahrungen fast deckungsgleich.
Für eine Beziehung mit lebbaren Möglichkeiten muss es eine gemeinsame Basis geben und nur sexuelle Anziehungskraft und den anderen Menschen zu lieben reicht dafür leider nicht aus. Und zur gemeinsamen Basis gehören auch Vorstellungen wie, dass man sich treu sein will und überhaupt eine feste Beziehung leben möchte, also die Singlefreiheiten aufzugeben bereit ist. Das man sich eine gemeinsame Zukunft auch konkret vorstellen kann und stressfrei auch über viele Monate harmonisch zusammen leben kann. Selbst wenn man sich 24/7 sieht. Das sind alles so Bewährungsproben für eine real gelebte Liebe, wenn die nicht bestanden werden, macht es keinen Sinn nur zu hoffen etwas ändert sich. Wobei hier jeder sein eigenes Fundament mitbringt, gemeinsam gebaut wird dann das Dach. Sprich jeder der Beteiligten ist für sich aleine lebensfähig und durch die gemeinsamen Absichten was das Leben in der Zukunft angeht, wird dann das Dach Stück um Stück aufgebaut, ein Prozess, der Jahre in Anspruch nimmt und wo es wichtig ist, dass es real wird.
Erst dann bin ich z.B. bereit von Beziehung zu sprechen. Bis dahin ist es Wunsch und Hoffnung.
Mit meinen beiden Männen verhält es sich zum beispiel so, dass ich mit meinem Ehemann seit nun 12 Jahren (nächsten Monat haben wir unsren Jahrestag) eben dieses Dach gebaut habe. Wir wissen, dass wir auch übr Jahre 24/7 miteinander leben können, weil wir das so erfahren haben. Mit meinem Zweitie verhält es sich anders, da ist uns beiden klar, dass wir für so ein Leben miteinander nicht geschaffen wären, dafür sind wir doch zu verschieden in unseren Bedürfnissen. Und doch gibt es in
beiden Fällen eine tiefe Liebe und Zuneigung zueinander. Bei dem einen ist das Dach solide gebaut, bei dem anderen mehr ein künstlerisch verwobenes Dach mit (Zeit-)Lücken.
Wenn Du so willst, lebe ich eine Beziehung als klassisch verstandene Beziehung und die andere Beziehung untypisch und sporadisch, weil wir uns, würde man uns wo auf eine einsame Insel absetzen, uns nach wenigen Wochen auf den Geist gehen würden. Und das, obwohl wir uns wahnsinnig vermissen, wenn wir uns mal zwei Wochen nicht sehen, spüren, erleben können.
Liebe kann also sehr unterschiedlich ausgelebt werden. Und muss nicht zwingend in einer klassischen Zusammenwohnenlebenkonstellation geschehen.
Ich weiß, das ist nicht das, was Du willst. Du willst das, was ich mit meinem Ehemann lebe. Bei Monokisten besteht nun das Problem, dass du dich irgendwann entscheiden musst. Die Liebe mit sporadischer Distanz und viel Freiraum für den Partner (=unterschiedliche Bedürfnisse), der da braucht oder die Liebe in fester Beziehung ala 24/7 (identische Bedürfnisse). Beides kannst Du nur dann haben, wenn Du dir zwei Partner suchst.
Da Du das nicht willst, wird dich die aufgeschobene Entscheidung immer wieder einholen. Solange bis Du sie triffst.
LG
Any