Was immer wieder wichtig war : dass man dem ungeborenen Kind die Geschwister vorstellt ! Die Mutter kannte es immer, den Vater meistens - dass es auch Geschwister hat, war ihm oft neu.
Wichtig war immer eines : Ehrlichkeit !
Oft will das Kind von der Mutter / von den Eltern wissen, warum - und da ist es wichtig, nichts sentimental zu beschönigen, sondern es genau so zu sagen, wie es war. Auch sich nicht zu entschuldigen. Dann wurde die Entscheidung vom Kind immer respektiert.
Zu schauen, wie es dem Kind (seiner Seele) JETZT geht - was ihm jetzt gut tut, was es jetzt braucht, was es sich wünscht. Oft auch : ihm Zeit zu lassen, sich darauf einzustellen, dass es bemerkt wird.
Von den Kindern kamen sehr unterschiedliche Aussagen : von "Ich hätte so gerne gelebt", "Warum ?", Neid auf die Geschwister, die geboren wurden - bis hin zu "sei mir nicht böse, ich wollte nicht geboren werden", "ich wollte seelisch zu Dir kommen - nicht körperlich" (das auch öfters bei früh gestorbenen Kindern !) - bis hin zu : "Ich habe das gewollt". Manchen Kindern war der Schwangerschaftsabbruch völlig unwichtig und sie wollten gar nicht, dass da zuviel Aufmerksamkeit drauf gelegt wird. Sie wünschten sich, dass ENDLICH ihre Liebe bemerkt und angenommen wird.
Wenn die Hindernisse zur Annahme ausgeräumt sind, ist es wichtig, GENUG Zeit für die Begegnung und Annäherung zu lassen. Da kann die Anwesenheit nicht beteiligter Mitglieder der Seminargruppe auch ungünstig sein (weil es Druck vermitteln kann, zu einem Ende zu kommen) - es auch die kostbare Intimität des Augenblicks stören kann. Da kann es hilfreich sein, dass alle ausser dem/der Aufstellenden und den beteiligten StellvertreterInnen den Raum verlassen und das Wiederfinden und Sich-aneinander-freuen solange dauern kann, bis es genug ist.
LG, Reinhard