Caitlinn,
Deine Frage ob ich die Möglichkeit, die sich durch den Schamanismus ergibt, etwas verherrliche, kann ich mit gutem Gewissen mit Nein beantworten.
Ich bin ein sehr sensibler Mensch und nehme viel aus meiner Umgebung auf. Es sind Gefühle, die bei mir ankommen, mich verwirren und von denen ich nicht weiß, wo ich sie zuordnen oder wie sie zu behandeln sind. Schweben negative oder traurige Gedanken durch den Raum, kommen sie immer bei mir an und hinterlassen ein Unwohlsein. Ich fühle mich schlecht und bin mies drauf. Kann allerdings nichts damit anfangen. Bedeutet, ich weiß nicht, was ich gerade aufnehme.
Als ich besonders tief unten war, habe ich nachgeforscht, was mich da manchmal überfällt. Frag mich nicht wie, aber aufeinmal sagte jemand zu mir, dass ich die negativen, traurigen und schlechten Gedanken, die um mich herum schwirren, als mein eigenes Gedankengut ansehe und dass ich lernen muss zu unterscheiden, was von mir und was von außen kommt. Seit dem geht es mir wesentlich besser. Nun, ich weiß auch, dass ich so einiges mit mir rumtrage, was beseitigt werden muss, um ein friedvolles und erfülltes Leben zu führen. Wie finde ich das wohl heraus? Der Schamane in mir, kann mir dabei helfen. Jeder von uns ist ein bisschen Schamane, nur erkennen wir es nicht.
Vorher habe ich den Hexenglauben als eine Möglichkeit, mir und anderen zu helfen, gesehen. Allerdings hat mich das Studium vieler Bücher und Gespräche mit solchen davon abgebracht. Jedoch hat dies eine kleine Portion Unsicherheit bei mir hinterlassen. So erweiterte ich meine Suche und habe durch Zufall einen Artikel über Schamanen in die Hände bekommen. Außerdem habe ich nach Jahren liebe Freunde wiedergetroffen, die beide den Weg des Schamanen (mit vielen Varianten) gehen. Die beiden waren genau zu dem Zeitpunkt da, als es mir am schlechtesten ging.
Ich muss allerdings eingestehen, dass mich die Aussicht auf die Möglichkeiten des Schamanentums schon ein bisschen euphorisch durchs Leben gehen lässt. Alleine die Vorstellung, irgendwann einmal, ein in sich ruhender Mensch zu sein und anderen auch wirklich helfen zu können, gibt mir das Gefühl auf dem richtigen Weg zu sein. Und das mit meinem Mann kriege ich auch noch hin.
Weißt Du, Humor hab ich schon, nur nicht bei meinem Mann. Ich liebe ihn wirklich. Er ist mein ein und alles. Wir beide hatten beide keine besonders schöne Kindheit, Eltern geschieden, ins Internat versteckt, Vater sehr autoritär, immer das Gefühl gehabt, nicht geliebt zu werden und Peter war im Kinderheim. Zwei Menschen, die so aufgewachsen sind, haben Probleme in der Partnerschaft. Ich befasse mich schon immer ein bisschen mit Psychologie und sehe die Gründe für so manches Verhalten klarer, als es mein Mann tut. Bei dem geht es nur mit einer logischen Erklärung. Religion oder Glaube ist für ihn etwas für Andere. Lassen wir dieses Thema für heute. Für mich ist es momentan wichtiger, mich zu heilen, damit ich ihm helfen kann.
Auf Deine Empfehlung hin gehört der Stadtschamane bereits mir. Somit sind Deine Worte zum Krieger- und Abenteuer-Schamanen für mich nicht mehr neu.
Was liest Du jetzt zwischen den Zeilen?
Ich freue mich, dass es Dich gibt.
Adriane