Auch das noch! - Meldungen, die Kopf schütteln und mehr verursachen

Dem stimme ich nicht zu. Oft ist doch die Erschütterung in der Nachbarschaft groß, weil alle "Herrn xy als freundlichen hilfsbereiten Menschen kennengelernt haben." Auch Kindern die Opfer von Übergriffen wurden, wird oft nicht geglaubt. Weil man den xy doch kenne. Und der tue doch wirklich alles für seine Kinder.

Auch ich kenne Männer die sehr streitlustig im Bezug auf ihre Partnerin sind und diese in einer Weise behandeln, die ich erschütternd finde. Aber das ist kein Grund die Polizei zu rufen.
Ich werde jetzt nicht jedes Klischee bedienen und mich als Betroffene auch nicht rechtfertigen.

Lieber einmal zu viel die Polizei gerufen als einmal zu wenig. Wie man aus der Statistik entnehmen kann, wird einfach zu oft weg geschaut. Punkt.
 
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Umso wichtiger finde ich dann aber den Apell, die Polizei zu rufen, wenn man als Nachbar ein mulmiges Gefühl hat. Auch, wenn der entsprechende Streit harmlos war - was in den meisten Streits der Fall sein wird - so wissen dann doch alle Beteiligten, dass sie nicht unbeobachtet und nicht allein sind.
Wobei " Einmischung" von Außenstehende -
wenn von potentiellen Tätern wahrgenommen -
sich durchaus negativ auf Opfer auswirken kann!
( falls Opfer sich von dieser Einmischung beeinflussen lassen)
 
Ich werde jetzt nicht jedes Klischee bedienen und mich als Betroffene auch nicht rechtfertigen.

Lieber einmal zu viel die Polizei gerufen als einmal zu wenig. Wie man aus der Statistik entnehmen kann, wird einfach zu oft weg geschaut. Punkt.
Ich finde es schade, wenn persönliche Betroffenheit dazu ausgenutzt wird, seine Vorgehensweise als einzig richtig zu erklären. Und sei es dadurch, dass man schreibt, man würde sie nicht nutzen, um sich zu rechtfertigen. Aber da du Betroffenheit als Argumentation nutzt:

In meiner entfernteren Familie gab es ständig lautstarken Streit. Und Nachbarn die wiederholt die Polizei riefen. Die nachher wegen "lautem Streit" nicht mehr ausrückte - was für die Frau kritisch war, als er einmal total eskalierte.

Welche Statistik meinst du?
 
Als Betroffene (und das ist ja leider kein Einzelfall) ist es mir ein Anliegen, auf die Wichtigkeit von Wachsamkeit und der Bereitschaft, im Zweifelsfall die Polizei zu rufen, hinzuweisen. In Situationen, in denen Menschen möglicherweise in Gefahr sind, kann es verdammt noch mal entscheidend sein!

Was tatsächlich "schade" ist, dass meine persönliche Erfahrung als Betroffene von Gewalt als Argumentation abgewertet wird. Meine Erfahrung gibt mir die Überzeugung, dass das richtige Handeln lebenswichtig sein kann. Es geht hierbei nicht darum, meine Vorgehensweise als die einzig richtige darzustellen, sondern darum, das Bewusstsein für den Schutz von potenziellen Opfern zu stärken.

Warum das diskutiert werden muss, ist mir ein Rätsel.
 
Guter und sehr wichtiger Punkt!

Und in meinen Überlegungen bin ich unbewusst auf dieses Klischee reingefallen.

Danke für die Korrektur.



Ich glaube eigentlich nicht, dass man es daran erkennen kann, dass spätere Täter anders schreien.

Umso wichtiger finde ich dann aber den Apell, die Polizei zu rufen, wenn man als Nachbar ein mulmiges Gefühl hat. Auch, wenn der entsprechende Streit harmlos war - was in den meisten Streits der Fall sein wird - so wissen dann doch alle Beteiligten, dass sie nicht unbeobachtet und nicht allein sind.

Doch, ich denke schon, dass es sich anders anhört/fühlt. Angst klingt anders als Wut. Die Tonart ist eine andere. Vorwürfe klingen anders als Drohungen. Und Schreien und Schreie sind auch was anderes.
Bei einem Streit wechseln sich die Streitenden auch ab. Es kann also ein Zeichen sein, wenn man immer nur einen schreien hört und das Wimmern des anderen zu leise ist.
 
Doch, ich denke schon, dass es sich anders anhört/fühlt. Angst klingt anders als Wut. Die Tonart ist eine andere. Vorwürfe klingen anders als Drohungen. Uns Schreien und Schreie sind auch was anderes.
Bei einem Streit wechseln sich die Streitenden auch ab. Es kann also ein Zeichen sein, wenn man immer nur einen schreien hört und das Wimmern des anderen zu leise ist.

Ja, das könnten vielleicht wirklich gute Warnhinweise sein; zumindest letzteres.
 
Das verstehe ich nicht. Weshalb ist das kein Grund die Polizei zu rufen? Oder verstehe ich Dich falsch?
Weil keine strafbare Handlung vorliegt. "Ja, ja, mein Püppchen muss da noch viel lernen" oder auch "Du blöde Kuh brezelst dich doch nur auf, damit dein Chef (...), "Zu dämlich ein Hemd ordentlich zu bügeln" oder lautstarkes "Ich fass es nicht, dass du außerstande bist richtig zu kochen" ist zwar völlig falsch - aber beinhaltet eben nichts, wofür ein Polizeieinsatz nötig wäre.
Was tatsächlich "schade" ist, dass meine persönliche Erfahrung als Betroffene von Gewalt als Argumentation abgewertet wird.
Aber nicht, weil du Betroffene bist. Sondern diese Betroffenheit verwendest, um deinen Lösungswunsch als einzig richtigen zu betrachten. ("Punkt") - Damit weitestgehend du nämlich die Betroffenen ab, die aus ihrer Erfahrung heraus etwas anderes wünschen.

Aber welche Statistik meintest du denn nun?
 
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Aber nicht, weil du Betroffene bist.
Woher weißt du das?


Aber welche Statistik meintest du denn nun?

Hier findest du alle Statistiken bezüglich Partnerschaftsgewalt.
 
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