@Joey , du zitierst , was ich gesagt habe und da steht definitiv nicht, was du mit unterzuschieben versucht hast, was ich gesagt hätte.
Da steht beispielswrise, dass Du glaubst, dass es nicht so schlimm werden würde, wenn die AfD Regierungsgewalt bekäme. Und das geht nur, wenn sie sich auch im Diskurs an einen "stillen Konsenz" halten würde. Das tut sie aber nicht, sondern sie dehnt gezielt die "Grenzen des Sagbaren" aus. Das macht sie gefährlich. Sie würde zwar wahrscheinlich nicht wieder Vernichtungslager mit Gaskammern bauen. Das macht ihre Wünsche, die sie durchziehen würde, aber nicht viel besser.
Wenn man durch offenen Diskurs zu einem Konsens kommt, ist das was anderes als idealisierter Konsens, der schon vor dem Diskurs bestünde und für alle sein müßte.
Wir haben aber nunmal mit dem Grundgesetz den Konsenz, dass die Menschenwürde unantastbar (Artikel 1) und die Todesstrafe abgeschafft ust (Artikel 102), und zumindest ersterer gehört zu den sog. unanfechtbaren Artikeln des GG - d.h. nicht einmal eine Zweidrittelmehrheit könnte bewirken, dass wir plötzlich auf Menschenwürde pfeifen. Wer im Diskurs alleine schon diesen Rahmen unanfechtbarer Artikel verlässt, handelt verfassungswidrig.
Innerhalb eines Diskurses können auch verschiedene Gruppen eine ähnliche Meinung haben, die aber anderen ähnlichen Gruppenmeinungen widerstreiten. Warum sollten die nicht nebeneinanderstehen ?
Wie bzw. wo habe ich dem widersprochen?
Ich rede von öffentlich offenen Diskurs von Bürgern auf dem "Marktplatz".
Ja. Und auch da würde bzw. wird es aus gutem Grund geahndet, wenn jemand ernsthaft sinngemäß vorschlägt, auf die Menschenwürde zu pfeifen.
Ich rede nicht von herrschenden demokratischen Institutionen wie Justiz, Regierung, Polizei.
... die den öffentlichen Diskurs auf dem metaphorischen Marktplatz steuern und idealerweise auch davon mit-gesteuert werden (bei Wahlen).
"Medien" wären nochmal gesondert zu betrachten.
Dieses halböffentliche/halbprivate Medium "esoterikforum" z.b. hat ja seine dissensoffenen Grenzen in der Person des Administrators, wie jedes Forum. (die Dissens Toleranz des hiesigen Administrators finde ich beeindruckend offen)
Ja. Beeindruckend offen, aber auch nicht grenzenlos.
Dass ich jetzt keine Grenzen hätte in einem öffentlichen Diskurs will ich nicht behaupten.
Eben. Ohne Grenzen wäre ein sinnvoller öffentlicher Diskurs gar nicht möglich, sondern mitunter brandgefährlich.
Doch um zu verstehen, was abgeht, höre ich doch erstmal gerne zu, was ein anderer zu sagen hat. Verbietet ( nicht-juristisch sondern gesellschaftsdynamisch durch Ausgrenzung und Nichtbeachtung )ein idealisierter Bildungskonsens freiere Meinungsäusserung, fängt es an in Seelen von Bürgern zu brodeln.
Und diese Konstellation eines idealisierten Meinungskorridors , der nicht zu überschreiten wäre und das nicht sagen trauen, was man denkt, hat für mich faschistoiden Moment.
Welche Aussagen will ich denn verbieten? Das sind tatsächlich ziemlich wenige. Und ich beteilige mich am öffentlichen Diskurs, indem ich eigene Aussagen einbringen und anderen widerspreche.
Dass ich für ein AfD-Verbotsverfahren bin, liegt daran, dass von der Seite tatsächlich Ausdagen kamen und kommen, die die sehr weite Grenze des Grundgesetzes meiner Meinung nach übertreten und z.B. Menschenwürde missachten.
Das Meinungs-Autoritäre durch vorausidealisierten Bildungskonsens hat für mich faschistoiden Moment.
Was will ich denn Deiner Ansicht nach wie verbieten? Ich tue das, was alle tun: Meine Meinung äußern und anderen Meinungen widersprechen. Dass der Korridor der Meinungen, die von mir Widerspruch ernten, enger ist, liegt in der Nstur der Sache, bedeutet aber nicht, dass ich all das schon verbieten will.
Und dieses "Teufel an Wände malen", bevor man zugehört hätte und verstehen lernte, wirkt da m.E. nochmal katalysierend.
Ich höre doch zu. Den Teufel, wie sie gerne handeln würden, sobald sie etwas Regierungsmacht hätten,, male nicht ich sondern sie selbst an die Wand.
Hörst Du mir zu?