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.:K9:.
Guest
Wenn ich einen Hammer benutze frage ich mich auch nicht, ob es ihn gibt. In dem Moment, wo ich ihn Dir auf den Daumen hauen würde mit der gleichzeitigen Feststellung, es gibt kein Ich, würde Dir das nicht den Schmerz nehmen. Plötzlich bist Du erstaunlich existent. Also benutze ich Werkzeuge magischer und materieller Art und freue mich über die Effektivität, mag es nun den Hammer, Dich oder mich, den Effekt, Gott und Teufel geben oder nicht.Dieser "Gott" ist eben keine Person, keine Entität mit referentiellem Selbstbewusstsein, außer eben in uns selber gerade.
Uns selbst als die lichtbringenden Dämonen (Widersacher gegen die Welt, wir müssen essen usw.) zu sehen macht insofern Sinn.
In gewisser Weise ist "Gott" in uns also mächtiger als auf der ursprünglichen Ebene, weil er sich nun selber sieht. Andererseits fühlt "er" (= wir) sich ohnmächtig, weil er sich mit diesem Individuum identifiziert hat und keinen bzw. kaum (außer Magie halt) Zugriff auf die Realität insgesamt hat, so wie ein normaler Traum nicht unter unserer Kontrolle zu sein scheint.
Klar kann man sich jetzt fragen, ob es eventuell körperlose Geister ("Götter") gibt, die vermutlich mal gewöhnliche Wesen waren (oder wie auch immer ihre Existenz begründet ist), und etwas mehr Macht über das Netz haben als ein Mensch (und speziell wirklicher Magier). Nicht unmöglich in meinem Weltbild, aber andererseits sieht die Welt eben nicht so aus, als würden mächtigere personale Entitäten in ihr handeln. Eine Fantasie-Welt finden wir eben so nicht vor. In Legenden (inklusive Bibel) natürlich schon, aber man kann stark daran zweifeln, dass sich das meiste auch nur annähernd so zugetragen hat.