Atheistischer Und Theistischer Satanismus

Ich halte „atheistische Satanisten“ schlicht für Hedonisten. Man kann eine christlich-moralisch geprägte Gesellschaft auch ohne selbst religiös zu sein ablehnen. Es fällt halt die Personifizierung Satans als Wesen weg. Es ist sogar konsequent, auf eine Wesenheit zu verzichten.
Mal abgesehen davon, ich arbeite u.a. auch auf der Ebene der Wesen als Technik, lehne diese nicht ab und bin nie einem Satan begegnet, wohl aber Baphomet als Konstrukt der vier Elemente. „Böse“ ist der nicht, nur sehr irdisch im Sinne des Elementaren.
In anderen Religionen sieht das anders aus, dort funzt die Personifizierung von Tod und Verderben. Im Christentum kann man die verdrängten Triebe, Sex, Krieg, Gewalt, etc. in den mittelalterlichen Dämonen erleben, das funktioniert erschreckend gut, aber einen ordentlichen Chef des Bösen kann ich nicht finden - außer eben den verdrängten Scheiss der Gutmenschen.
Und als Freund der Nacht kenn ich mich ein wenig im Dunklen aus:engel:

Bin selbst auch pro Hedonismus (bis zu einem Punkt, sollte nicht destruktiv sein), obwohl ich zu langweilig bin größtenteils, so dass man mir das vermutlich nicht abnimmt. :D

Ich sehe es selbst so, dass die Welt quasi in einem unbewussten, und also quasi dunklen Zustand ist. Darum ist der Hintergrund meines Avatars auch schwarz. Da sind alle möglichen, und somit auch zerstörerischen Triebe in der Welt und in unserer eigenen Natur dementsprechend auch.

Wie gesagt, wenn das Christentum falsch ist, brauche ich auch das Gegenteil nicht im weitesten Sinne, und ist mir auch zu anstrengend und unentspannt.
 
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fängt man nicht vorne an, also beim Alten Testament, der Grundlage des jüdischen Glaubens*,
sondern konzentriert sich auf das Neue Testament, die Grundlage des christlichen Glaubens*,
da sieht das schon ganz anders aus. mit Jesus kommt ja quasi ein ganz neuer Wind herein.


bei den verschiedenen negativen Äußerungen über den christlichen Glauben, die man im
Forum hie und da zu lesen bekommt, frage ich mich immer, WAS die Leute gelesen haben,
und vor allem auch, was sie NICHT gelesen oder wovon sie nie gehört haben, daß sie so
darüber denken. ist echt schade für sie, weil er einem viel zu geben hat. aber nu, is halt so.
spricht man einen Punkt konkreter an, zeigt sich, daß sie gar keine Erläuterungen wollen,
durch die sie ihr schiefes Bild korrigieren könnten. scheint ein Wunschfeindbild zu sein.



( * = das ist etwas vereinfacht gesagt, aber für hier sollte es so ausreichen )

Aus ähnlichen Gründen haben sich die Gnostiker ja dann den Demiurg ausgedacht, der nur der Gott des alten Testaments sein sollte. Und der Gott im neuen Testament sei der gute, eigentliche Gott.
Natürlich ist das nicht gewöhnliches christliches Dogma allerdings.

Deine Argumentation hilft jedenfalls nicht, denn was soll das für ein Gott sein, der "auf seine alten Tage" plötzlich freundlich wird, nachdem er zuvor unter anderem (siehe zum Beispiel: http://www.unmoralische.de/gott.htm) alle Wesen des Landes (inklusive Menschen) vernichtet hat, und nur Noah und seine Schiffbesatzung verschonte? Alles war gut, was Gott erschaffen hat? Offensichtlich ja nicht, wenn der allmächtige Gott die Festplatte fast komplett löschen musste... :rolleyes: Sollen wir glauben, dass Gott sich geändert hat, so wie ein gewalttätiger Ehemann, der nicht verlassen werden will, und beteuert das jetzt alles anders ist? Ist es jetzt der nette Opa im Himmel?

Nun, ich denke generell nicht, dass so ein Gottesbild funktioniert. Ein umfassender Genozid, und das ist nur die Spitze des Eisbergs, macht die Botschaft im neuen Testament zu einem bitteren Witz. Und Christen gehen ja generell immer noch von einer ewigen Hölle aus, wenn man Gott eifersüchtig macht, indem man ihn, inklusive Jesus Christus, nicht anbetet. Insofern hat sich der zuvor gewalttätige "Vater im Himmel" auch nicht wirklich geändert. Und warum soll man jemandem auch glauben, der zuvor für solche Verbrechen verantwortlich war? Selbst wenn die Bibel durch Gott inspiriert wäre, zeigt er sich nicht als vertrauenswürdig.

Jedoch ist es alles Makulatur, denn den der Gott der Bibel haben sich die Menschen schlicht ausgedacht. Satan natürlich ebenfalls.
 
Wie gesagt, wenn das Christentum falsch ist, brauche ich auch das Gegenteil nicht im weitesten Sinne, und ist mir auch zu anstrengend und unentspannt.
Das Christentum kannst Du auf die einfache Formel: "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst und Gott über alles!" bringen. Falsch nist dies keinesfalls - was die Kirchen daraus gemacht haben, ist etwas ganz anderes!
 
Dann hast Du die Bibel tatsächlich nicht gelesen. :)
Es ist klar .
Satan bedeutet: Gegner . In dem Fall ist der Gegner der erste Engel Luzifer. Gott schlief nicht während der Engel die ersten Menschen verführte.
Der Engel Luzifer hat sein Wissen (gut oder böse..) nicht aus dem Nichts eingeeignet/erlernt. Er ist Gottes Schöpfung und von Ihm
hat er all seine Macht und Wissen bekommen. Es sieht so aus als würde eher der Gott die Menschen durch den ersten Engel prüfen und verführen.

Man kann es auch so interpretieren, dass Satan nur Gottes Ankläger ist, und kein gefallener Engel, ja.
Im Judentum ist das auch die Deutung, es gibt da weit weniger Dualismus.

In dem Fall würde Satanismus, als Rebellion gegen Gott, der sich der "Satanist" dann sozusagen anschließt, natürlich keinen Sinn machen, und jüdische Satanisten gibt es wohl eher nicht, soweit ich weiß.
 
Das Christentum kannst Du auf die einfache Formel: "Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst und Gott über alles!" bringen. Falsch nist dies keinesfalls - was die Kirchen daraus gemacht haben, ist etwas ganz anderes!

Nicht wirklich, gibt da sehr viel Verurteilung in der Bibel...

Selbst wenn der Spruch die wirkliche Essenz des Christentums wäre ist es trotzdem Unsinn, weil es Zeitverschwendung ist Liebe in einen Gott zu investieren, der so nicht existiert.

Und kommt sonst darauf an, wer der "Nächste" ist. Menschen generell zu lieben ist unmöglich, denn Liebe bedeutet, dass ich anderen viel positive Aufmerksamkeit schenke, wobei es natürlich auch nur in meinem Kopf sein kann. Insofern kann man nicht alle lieben "wie dich selbst", sondern nur einige Menschen.

Wobei ich das selbst natürlich schon gut finde, sonst wäre die Welt nun doch ziemlich leer. Dass sich das ICH ("Gott") zuerst aufgespalten hat, und sich dann wieder in der Synthese zusammen gefunden hat, und das WIR erschaffen hat, gibt unserer nihilistischen Realität dann doch einen gewissen Sinn, wenn wir so wollen. :)
 
Bin selbst auch pro Hedonismus (bis zu einem Punkt, sollte nicht destruktiv sein), obwohl ich zu langweilig bin größtenteils, so dass man mir das vermutlich nicht abnimmt. :D

Ich sehe es selbst so, dass die Welt quasi in einem unbewussten, und also quasi dunklen Zustand ist. Darum ist der Hintergrund meines Avatars auch schwarz. Da sind alle möglichen, und somit auch zerstörerischen Triebe in der Welt und in unserer eigenen Natur dementsprechend auch.

Wie gesagt, wenn das Christentum falsch ist, brauche ich auch das Gegenteil nicht im weitesten Sinne, und ist mir auch zu anstrengend und unentspannt.
Das Christentum ist nicht falsch, es fehlt nur eine integrierte dunkle Gottheit wie Kali o.ä.. Man braucht eben doch das Gegenteil, aber als Teil des Ganzen. Das Alte Testament ist im Originaltext auch gar nicht soooo monotheistisch, da wurde häufiger in der Mehrzahl geschrieben und Satan war in der Funktion eines Prüfers bei Hiob. Im NT wurde durch Christus Gott lieber und entsprechend Satan böser. Eine Kali wird von allen wenigstens respektiert und als Teil einer Notwendigkeit anerkannt.
Deswegen müssen sie sich dort auch nicht so blöde Fragen stellen, warum Gott dieses oder jenes zulässt.
 
Das Christentum ist nicht falsch, es fehlt nur eine integrierte dunkle Gottheit wie Kali o.ä.. Man braucht eben doch das Gegenteil, aber als Teil des Ganzen. Das Alte Testament ist im Originaltext auch gar nicht soooo monotheistisch, da wurde häufiger in der Mehrzahl geschrieben und Satan war in der Funktion eines Prüfers bei Hiob. Im NT wurde durch Christus Gott lieber und entsprechend Satan böser. Eine Kali wird von allen wenigstens respektiert und als Teil einer Notwendigkeit anerkannt.

Du kannst Kräfte in der Natur zu Göttern erklären, und ok, vielleicht hilft es rein praktisch/magisch, wenn es dem eigenen intuitiven Weltbild entspricht.

Ich bin aber letztlich schlicht Pantheist, und Gott existiert entweder nicht, oder es ist das Netz insgesamt, und insofern wir alle. Keine Trinität (wobei die Idee im Christentum nicht so schlecht ist, dass anscheinend verschiedene Entitäten tatsächlich identisch sind, aber Jesus ist halt nicht speziell, und Gott weiß nicht was er/sie/es tut) sondern unendlich viele, die eigentlich eins (aber nicht als personaler Gott) sind in einem Welttraum.
 
Du kannst Kräfte in der Natur zu Göttern erklären, und ok, vielleicht hilft es rein praktisch/magisch, wenn es dem eigenen intuitiven Weltbild entspricht.

Ich bin aber letztlich schlicht Pantheist, und Gott existiert entweder nicht, oder es ist das Netz insgesamt, und insofern wir alle. Keine Trinität (wobei die Idee im Christentum nicht so schlecht ist, dass anscheinend verschiedene Entitäten tatsächlich identisch sind, aber Jesus ist halt nicht speziell, und Gott weiß nicht was er/sie/es tut) sondern unendlich viele, die eigentlich eins (aber nicht als personaler Gott) sind in einem Welttraum.
Richtig, das sind Werkzeuge für mich. Das Netz formt sich vielgestaltig aus. Wenn nun Gott in allem ist erwarte ich von einem Pantheist, das er einen Schritt zurücksetzen und der „Vorstufe“ folgen kann und Gott im „Himmel“ und auf „Erden“ nicht nur sehen kann, sondern ihm jeweilige Namen zugesteht, bzw. die Sinnhaftigkeit mehrerer Götter nachvollziehen kann. Christus hat dann eine spezielle Funktion.
 
Richtig, das sind Werkzeuge für mich. Das Netz formt sich vielgestaltig aus. Wenn nun Gott in allem ist erwarte ich von einem Pantheist, das er einen Schritt zurücksetzen und der „Vorstufe“ folgen kann und Gott im „Himmel“ und auf „Erden“ nicht nur sehen kann, sondern ihm jeweilige Namen zugesteht, bzw. die Sinnhaftigkeit mehrerer Götter nachvollziehen kann. Christus hat dann eine spezielle Funktion.

Dieser "Gott" ist eben keine Person, keine Entität mit referentiellem Selbstbewusstsein, außer eben in uns selber gerade.
Uns selbst als die lichtbringenden Dämonen (Widersacher gegen die Welt, wir müssen essen usw.) zu sehen macht insofern Sinn.

In gewisser Weise ist "Gott" in uns also mächtiger als auf der ursprünglichen Ebene, weil er sich nun selber sieht. Andererseits fühlt "er" (= wir) sich ohnmächtig, weil er sich mit diesem Individuum identifiziert hat und keinen bzw. kaum (außer Magie halt) Zugriff auf die Realität insgesamt hat, so wie ein normaler Traum nicht unter unserer Kontrolle zu sein scheint.

Klar kann man sich jetzt fragen, ob es eventuell körperlose Geister ("Götter") gibt, die vermutlich mal gewöhnliche Wesen waren (oder wie auch immer ihre Existenz begründet ist), und etwas mehr Macht über das Netz haben als ein Mensch (und speziell wirklicher Magier). Nicht unmöglich in meinem Weltbild, aber andererseits sieht die Welt eben nicht so aus, als würden mächtigere personale Entitäten in ihr handeln. Eine Fantasie-Welt finden wir eben so nicht vor. In Legenden (inklusive Bibel) natürlich schon, aber man kann stark daran zweifeln, dass sich das meiste auch nur annähernd so zugetragen hat.

P.S: Wovon ich tatsächlich noch ausgehe ist Gruppenbewusstsein, insofern dass man sich zum Beispiel als Christ in der Kirche eben mit anderen Christen verbindet. Was ja Egregor genannt wird (kannte ich für mich aber vorher schon, habe auch Gruppenbewusstsein für Leute in einem Raum kreiert). Ich denke aber auch hier nicht, dass es sich um eigenständige Personen/Pseudogötter handelt. Ohne die Gläubigen ist es nichts.
 
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Man kann es auch so interpretieren, dass Satan nur Gottes Ankläger ist, und kein gefallener Engel, ja.
Im Judentum ist das auch die Deutung, es gibt da weit weniger Dualismus.

In dem Fall würde Satanismus, als Rebellion gegen Gott, der sich der "Satanist" dann sozusagen anschließt, natürlich keinen Sinn machen, und jüdische Satanisten gibt es wohl eher nicht, soweit ich weiß.
Luzifer als Geschöpf Gottes wusste genau, dass er unmöglich gegen Gott sich erheben konnte. Auch für Luzifer war die Macht Gottes unantastbar und er zog sie nie in Zweifel.

Aber Gott hatte do "im Anfang" eine undenkbar lange Zeit allein mit seinem Sohn Christus verbracht, in höchstem Glück. Und die gesamte weitere Schöpfung machte Gott Christus zum Geschenk - oft steht doch geschrieben, dass Christus sagt es seien "die meinen, aber es sind auch die deinen"!

Gott salbte Christus zum König über alle Engel. Irgendwann jedoch wurde Christus neidisch und wollte seinen Platz einnehmen.

Luzifer wurde mit den seinen aus dem Himmel geworfen, was er und seine Anführer sehr ungerecht empfanden und sie haderten und ihr Hass und Zorn gegen Gott und Christus ist heute noch ungeheuer gross.

Satan tut alles, die Menschen davon abzuhalten, zu Gott zurückzukehren, denn er will herrschen und hat Angst, dass er irgendwann nicht mehr über andere herrschen kann.

Demgegenüber führt Christus die Engel, er herrscht nicht, wie es die Absicht Luzifers war!
 
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