Die Gesellschaft war und ist in einem steten Wandel, Moralvorstellungen und Werte ändern sich. Dem folgt natürlich auch die Gesetzgebung
Ich empfinde es umgekehrt - die Gesellschaft hat sich den Moralvorstellungen und Werten der Poltik anzupassen, also politisch korrekt zu sein. Und wenn die politische Richtung vorgibt, dass Strafen nicht das Mittel der Wahl sind, dann wird juristisch auf Teufel-komm-raus resozialisiert und Strafen, die "weh" tun werden vermieden.
Ich habe da z.b. einen Fall aus meiner Jugend vor Augen: Ein Kumpel, war so ein kleiner Vorstadtganster, hat allerhand Mist gebaut und wurde nie erwischt aber irgendwann bei einem Kioskeinbruch hat man ihn doch geschnappt. Er bekam 14 Tage Arrest in einem alten Knast, der nicht, wie heute, einer Jugendherberge ähnelte. 14 Tage Arrest bedeutete 14 Tage in einer kleinen Zelle eingeschlossen, tagsüber musste das Bett hochgeklappt werden, einzige Sitzgelegenheit ein Holzstuhl und tägl. 30 min. auf dem Hof disziplinierter Rundgang ohne Unterhaltung. Die einzige Vergünstigung: er durfte Bücher ausleihen und nach einer Woche Tüten zusammenkleben, wofür er regelrecht dankbar war.
Die Haft durfte er während der Sommerferien ableisten und er erzählte uns später, es sei ein tolles Gefühl gewesen, den Himmel wieder zu sehen und frei rumlaufen zu können und er wolle nie, nie wieder in so eine Situation kommen. Die 14 Tage haben einen nachhaltigen Eindruck und Schock (bis heute) hinterlassen. Er wurde nie wieder straffällig.
Manchmal sind klare Grenzen und fühlbare Strafen, grad bei jugendlichen Straftätern wichtig, damit sie eben keine asizialen "Subjekte" werden.