Anti-Psychiatrie Bewegung


In der Tat. Dieser flapsige Kommentar hat mich tatsächlich erst mal schlucken lassen und ehrlich gesagt auch getroffen. Habe schließlich meine Geschichte mit Antidepressiva und kenne die Vorteile von SSRI sehr wohl. Bin (war) dankbar dafür. Mittlerweile kann ich von war und in der Vergangenheit schreiben.. Auch wenn es sich nur (mehr) um eine geringe Dosis handelte.. davon runterzukommen war alles andere als einfach. Es blieb bei Ausschleichversuchen. Das Thema ist momentan aktueller denn je, schließlich habe ich es erst diesen Sommer geschafft :)
 
Werbung:
Es gibt keine "Antipsychiatrie".
Es gab eine "antipsychiatrische Bewegung", die "psychiatrische Entwicklung" mitbeeinflusst hat.
Was anderes ist Propaganda.
 
Wieso suizidiert sich jemand, wenn er oder sie kein Medikament nimmt, weil die Nebenwirkungen nicht in Kauf genommern werden möchten?
Und was heisst angeblich?
Also ich habe schon einige Medikament nicht genommen wegen den starken Nebenwirkungen.
Naja, es ist schon ein Unterschied, unter ärztlicher Aufsicht Psychopharmaka auszuschleichen, weil man davon Durchfall bekommt, oder ob man sie unkontrolliert absetzt, weil man irgendwo in einem Forum gelesen hat, wie man sie mit Lobotomie vergleicht. Im schlimmsten Fall hast du einen paranoid Schizophrenen, der seine Medikamente nicht nimmt, in einem Forum, der andere potenzielle Paranoide Schizophrene vor Nebenwirkungen und anderen institutionellen Misshandlungen durch Psychiater warnt. Und die Nebenwirkungen und Misshandlungen können stimmen, müssen sie aber nicht. Das liegt nun mal am jetzt nicht mehr medikamentös behandeltem Krankheitsbild. Wenn die beiden aufeinandertreffen, kann das arg in die Hose gehen, und zwar immer dann, wenn aus berechtigter Vorsicht Fanatismus wird. Und so Sekten wie $cientology, Falun Gong und bestimmte antipsychiatrische Bewegungen fallen halt aufgrund der Thematik unter das gleiche Dach..
 
Wenn ein Leben mit Psychopharmaka leichter und der Alltag besser zu bewältigen wird, finde ich das sehr hilfreich.
Ich sagte ja aber:
Psychopharmaka heilen nicht. Sie reduzieren Symptome und produzieren andere Wirkungen.

Ob ein Leben dann leichter sei und der Alltag besser zu bewältigen sei ist ja einfach so dahin zu sagen.
Das man bei Neuröschen ein wenig der Fall sein. Was du als hilfreich empfindest, hat jetzt was mit meinem Post zu tun ?
Wenn Psychopharmaka rein glücklich machen würde, würde ich es mir besorgen.
 
In der Tat. Dieser flapsige Kommentar hat mich tatsächlich erst mal schlucken lassen und ehrlich gesagt auch getroffen. Habe schließlich meine Geschichte mit Antidepressiva und kenne die Vorteile von SSRI sehr wohl. Bin (war) dankbar dafür. Mittlerweile kann ich von war und in der Vergangenheit schreiben.. Auch wenn es sich nur (mehr) um eine geringe Dosis handelte.. davon runterzukommen war alles andere als einfach. Es blieb bei Ausschleichversuchen. Das Thema ist momentan aktueller denn je, schließlich habe ich es erst diesen Sommer geschafft :)
Gratuliere Dir zu deinem persönlichen Erfolg,ohne auskommen zu können. :)

Ich selbst habe da keine Erfahrung mit machen müssen,weiß aber das es wohl sehr aktuell ist.

Und was @Felicia1 anbelangt ,naja.🥵
 
Werbung:
Ob ein Leben dann leichter sei und der Alltag besser zu bewältigen sei ist ja einfach so dahin zu sagen.
Ich spreche a) aus eigener Erfahrung und b) höre ich genug am Kummertelefon.
Das man bei Neuröschen ein wenig der Fall sein.
Nix "Neuröschen". Gestern hatte ich eine Frau am Telefon, die ab ihrem 4.Lebensjahr von ihrem Vater zu sexuellen Diensten verkauft wurde. Ohne Psychopharmaka könnte sie ihren Alltag heute nicht bewältigen.
Was du als hilfreich empfindest, hat jetzt was mit meinem Post zu tun ?
Manchmal verstehe ich Dich nicht so gut, denke ich.
Wenn Psychopharmaka rein glücklich machen würde, würde ich es mir besorgen.
Von "rein glücklich machen" redet kein Mensch.
 
Zurück
Oben