... da ist fast alles falsch, vieles wurde übernommen aus dem hellenistischen Mysterienreligionen und wurde im Kult des Gottes Mithras praktiziert, überhaupt steht in der Bibel einiges was einfach übernommen wurde ...
Sicherlich gibt es gewisse Parallelen zu Mithras, man sollte dabei aber etwas genauer auf die Details achten. Wenn schon Elemente mit einflossen, so geschah das schon lange vor den Evangelien durch persische Einflüsse in das Alte Testament.
So zum Beispiel die Geschichte bei Jesaja von der jungfräulichen Geburt des Messias Immanuel und dem persischen Erlöser
Saoschyant bei Zarathustra. Bei Mithras fehlt die jungfräuliche Geburt, denn er ist ja aus einem Fels entsprungen. So hatte auch Zarathustra das Gute und Reine in Mittelpunkt seiner Lehre gerückt.
Sicherlich kann also dieser Gedanke bei der Fokussierung auf die Nächstenliebe Pate gestanden haben. Dafür spräche auch, dass es unter der Anhängerschaft Johannes des Täufers eine große Anzahl an Soldaten gab. Ein Umstand, der auch bei seinem Tod eine Rolle gespielt haben kann.
Es ist auch möglich, dass einige Dinge des Mithras-Kultes mit ins Christentum eingeflossen, aber der römische Mithras-Kult entstand erst in einer Zeit, als die Evangelien schon verfasst waren. Ein gutes Beispiel ist das Kreuz als Sonnensymbol bei Mithras, von dem jedoch in den Evangelien nichts steht.
Das Symbol der Christen war zunächst über längere Zeit der Fisch. Ich denke, dass es da zur Zeit Jesus keine direkten Berührungspunkte zu den persischen Lehren gab, sondern mehr die gewisse Weltoffenheit der Galiläer eine Rolle spielte. Eventuell war ja das auch ein Grund, warum der Messias nicht aus dem judäischen Bethlehem kam, sondern aus dem galiläischen Nazareth?
So gibt es noch einige andere Beispiele, von dem man auf den ersten Blick eine verblüffende Ähnlichkeit vermuten könnte. So wie es Gemeinsamkeiten gibt, so gibt es jedoch gerade in den wesentlichen Punkten noch mehr Trennendes. So war zum Beispiel der Mithras-Kult im Gegensatz zum Christentum eine in sich gekehrte Männergesellschaft. Wohl mit ein Grund, warum diese Lehre auf Dauer keinen Bestand haben konnte.
... die Evangelien sind verfälscht, jeder hat von jedem vorhergegangenen abgeschrieben oder aus dem Hören-Sagen...
Beispiel:
Lukas 1,1 Da es nun schon viele unternommen haben, einen Bericht von den Ereignissen zu verfassen, die sich unter uns zugetragen haben, wie sie uns die überliefert haben, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes gewesen sind..
Mit dem Name Lukas ist kein Anspruch eines Jünger Jesus verbunden. Wenn er also zu Anfang schrieb, dass er das aufgeschrieben habe, was andere gesehen oder ihm berichtet hatten, finde ich das auf gewisse Weise ehrlich. Andere tun so, als wären sie dabei gewesen.
Merlin #139