Hi Martina
Simi, besser kann man es nicht zusammenfassen. Wann immer man eine innere Ablehnung verspürt gegenüber dem, was ein anderer ist, sagt oder tut, muss man bereit sein bei sich selbst zu schauen. Und wenn man vor diesen unangenehmen "Gefühlen" wie Angst, Zorn, Ablehnung oder was auch immer in solch einem Moment hoch kommt, nicht wegläuft, dann wird man eine um die andere Lösung im eigenen Inneren finden. Man muss es nur zulassen und dem anderen im Grunde dafür danken, dass er da ist.
Ja genau, das ist es. Nur- es ist brutal schwer. Denn die Versuchung ist riesig, es doch dem anderen in die Schuhe zu schieben. Es ist wie ein Reflex- ich bin es so gewohnt mein Leben lang. Mich umzugewöhnen erfordert ständige Aufmerksamkeit- auf mich selbst.
Kayamea schrieb:
Je mehr wir uns dann von unseren eigenen inneren Urteilen verabschieden, um so größer wird im Umfeld und Bekanntenkreis die Ablehnung sein, weil wir dadurch, dass wir zeigen, dass wir immer näher zu unserer Mitte kommen, wiederum Angst, Zorn und Unbehagen auslösen..... die Prüfungen hören wohl nie auf...
Da bin ich gerade dran- ich denke, das ist eine Ausrede, ich sagte es ja schon. Wäre ich wirklich immer und vollkommen bei mir, würde ich derartiges nicht bemerken können. Und genau dadurch wäre es nicht mehr existent.
Kayamea schrieb:
Und nun, Simi kann ich Dir erklären, was ich mit "ins Licht gehen" meinte. Wenn ich bereit war, alles, was für mich möglich war, bei mir selbst anzuschaue und erkenne, dass der andere dies für sich nicht in der Form umsetzen konnte oder wollte, dann gehe ich alleine meinen Weg ins Licht und muss den anderen u.U. zurücklassen.
Jain. Da ist so eine komische Einschränkung drin. "Alles, was für mich möglich war" sagt aus, dass es auch Dinge gab, die dir nicht möglich waren, sie anzuschauen. Was nicht angeschaut wird, bleibt erhalten als Einschränkung. Der Rest ist klar- wer nicht Schritt halten kann oder will, bleibt zurück.
Kayamea schrieb:
Bitte verstehe das symbolisch, es geht mir dabei nicht um Erleuchtung, sondern um den eigenen Weg zum Glück, den ich im Licht sehe und nicht in der Dunkelheit meiner eigenen Abgründe, die ich nicht bereit bin anzuschauen und zu bearbeiten.
Erleuchtung, pfff. Ich hab' doch nicht Erleuchtung gesucht- glücklich sein wollte ich. Wer will das nicht sein? Ich kenne niemanden, der nicht glücklich sein will. Alle streben sie ins Licht. Bloss- ins Licht kommt man nur, indem man in die dunkelnen Abgründe der eigenen Seele taucht und sie anschaut. Zu
bearbeiten gibt's da nix- die Arbeit besteht darin, den Blick in die Tiefe der Abgründe zu richten. Das ist die Arbeit- den Blick von den anderen Dingen und Menschen abzuwenden, hin zu sich selbst.
Kayamea schrieb:
Ich selbst bin jedem dankbar, der stehen bleibt und mir hilft "zu sehen" und ich weiß, dass ich schon oft stehen geblieben bin, um einem andern zu ermöglichen "zu sehen". Ob und wie er das tut, das ist nicht mein Ding und mit Arroganz hat das auch nichts zu tun. Es kommt wie es kommt, wir begegnen, wem wir begegnen sollen.
Nein, ich nicht. Tatsächlich war es bei mir genau anders rum: ich hab' mir oft eingebildet, ich würde stehenbleiben, um einem anderen zu helfen. In Wirklichkeit war ich von dieser Person abhängig, ich hab' sie gebraucht- deshalb bin ich stehengeblieben und hab' mich vor dem eigenen Bewusstsein als Helfer aufgespielt. Oh, bin ich nicht edel- ich helfe.

Und natürlich war das völlig arrogant (was auch tatsächlich der häufigste Vorwurf von allen Seiten war), ich dachte ja, ich weiss was, was der andere nicht weiss, nicht sieht, nicht schnallt. Das muss er aber begreifen. Und warum war mir das so wichtig, dass der das begreift? Das hab' ich nämlich nicht gesehen. Und das hatte nur mit mir selber zu tun. In Wirklichkeit war das doch so- wenn der andere es nicht schnallt, dann hab' ich unter seinem Verhalten zu leiden. Ich muss mir dann seine unbewussten Verhaltensweisen und Projektionen reinziehen. Oder gehen. Weggehen. Dann bin ich allein. Und das wollte ich nicht sein. Also hab' ich immer munter weiter "geholfen". Blödsinn, das. Ich hab' noch nie wem geholfen- das war nur der Versuch, mir selbst zu helfen. Und natürlich der vollkommen falsche Ansatz- beim anderen, statt bei mir.
Kayamea schrieb:
Dennoch sehe ich die Ablehnung nicht nur im 7. Haus angesiedelt. Das 7. Haus und Planeten auf dem DC bezieht sich zunächst auf das Du. Dort suchen wir Bestätigung in allen Lebenslagen von der Liebe über den Beruf, bis über sonstige Leistungen, die wir erbringen (je nach Planet und Zeichen) im Außen, beim Du. Und wenn wir im Du keine Anerkennung finden bzw. sie nicht bemerken, weil unser Muster uns verbietet, uns angenommen zu fühlen, dann kommt die hausgemachte Ablehnung ins Spiel und in dem Maße, wie man sich dann abgelehnt fühlt, lehnt man andere ab.... da behilft sich der ein oder andere dann gerne mit Ignoranz, weil Ablehnung ja auch etwas mit Aufmerksamkeit eines anderen zu tun hat und die möchte man ihm nicht geben.
Gut, dass du das anspricht, Martina. Ich sehe Ablehnung nämlich auch nicht im 7. Haus angesiedelt. Natürlich geht's im 7. Haus um's Du- aber nur um das Du des
Partners. Das Du des Chefs sitzt im 10. Haus, das Du des Freundes im 11., das Du des Liebhabers und Sexpartners im 5., das Du des Menschen, der mir ähnlich ist wie ein Bruder im 3., das Du der Mutter (des Vater) im 4. Haus. Ich lese hier immer wieder, dass das Du allgemein im 7. Haus gesucht wird- das ist schlichtweg falsch. In 7. Haus geht es ausschliesslich um Partnerschaft und Ehe.
Wenn wir im Du (aus welchem Haus heraus auch immer wir diesem Du begegnen) keine Anerkennung und Zuwendung erfahren, dann fühlen wir uns abgelehnt, genau. Und dann gilt es, unser eigenes Muster zu erkennen, warum wir uns abgelehnt fühlen. Und so bin ich auf die 4 Angstplaneten gekommen: Mars, Saturn, Uranus und Pluto in den Häusern. Die Lebensbereiche, in denen diese 4 stehen, in denen hab' ich mich vom Du abgelehnt gefühlt. Oder eine Ablehnung befürchtet und deshalb gleich dicht gemacht.
Kayamea schrieb:
Das innere Kind, Simi, siedele ich im 4. Haus, am IC und damit natürlich beim Mond und seinen Aspekten an. Dort findet direkte Ablehnung statt, die wir uns nicht im Außen gesucht haben, sondern, die uns ganz real entgegengebracht wurde und wird - die Matrix unserer Kindheitserlebnisse und die Verhaltensmuster, die wir aus diesen Erfahrungen heraus entwickelt haben, ist dort zu finden. Ich als Beispiel: ich habe Sonne, Merkur und Chiron im 4. Haus -Chiron auf dem IC und mein 7. Haus ist leer. Ich bin tatsächlich nicht damit vertraut, wie man einen anderen Menschen "ablehnt" (leeres 7.), dafür habe ich oft erfahren, dass ich für das, was andere in mir an Verletzungen wahrnehmen (die mir ja auch "damals" real widerfahren sind), abgelehnt werde und sich somit die Ablehnungen wiederholen, wenn ich nicht lerne, damit umzugehen. (Chiron in 4)
Dem kann ich nicht folgen, Martina- ich versteh's nämlich nicht. Wie meinst du das- "Verletzungen, die dir damals real widerfahren sind"? Wann- "damals"? Als Kind? Wenn ich auf mich anwende, was du deutest- ich hab' nix im 4. Haus, bleibt nur der Mond in 10. Berufliche Ablehnung? Nö, überhaupt nicht. Mit Mond in 10 war ich die rechte Hand vom Chef, die typische Stellvertreter Position. Uranus und Pluto in 7, ja sicher, sag' ich ja, Angst, vom Partner verlassen zu werden, da ich immer befürchtet hab', seinen Ansprüchen nicht nachkommen zu können. Solche Gedanken sind meine ersten Erinnerungen überhaupt, so um die 4 Jahre rum war ich da. Wie findet man eigentlich
den Ehepartner? Ich hab' immer befürchtet, die Partner würden mich ablehnen, deshalb hab' ich präventiv Schluss gemacht, bevor sie es tun. Und sonst? Saturn in 12, alle Menschen waren poteniellen Feinde, dh sie werden mich ablehnen, wenn ich aus mir herauskomme und mich zeige, wie ich wirklich bin. Also bin ich nicht aus mir herausgekommen- um nicht angelehnt zu werden. Ganz schlechte Taktik- wer nicht aus sich rauskommt, wird ja auch nicht angenommen, es ist ja nix da, was angenommen werden könnte.
KAyamea schrieb:
Die Kunst ist, sich durch Ablehnung nicht aus der Bahn werfen zu lassen, sondern die Chance zu ergreifen, mit jeder negativen, abwertenden, ablehnenden Resonanz zu wachsen. Und das geschieht in dem Maße, wie wir erkennen, dass das Verhalten, das uns entgegengebracht wird, die Motive des anderen darstellen.
Nein, andersrum. Der andere, der mich ablehnt, spiegelt mir nur meine eigene Ablehnung aus Angst. Wenn ich Angst hatte, der Partner könnte mich ablehnen, weil ich seinen Ansprüchen nicht genüge, dann doch nur deshalb, weil ich selber Ansprüche hatte. Ich hab' ihm meine eigenen Ansprüche an eine Partnerschaft in die Schuhe geschoben- indem ich dachte, er habe dieselben. Die ich dann natürlich erfüllen musste. Was ich selber aber nicht konnte. Deshalb die Angst vor Ablehnung, die ich dann natürlich auch überall erfüllt sah.
Kayamea schrieb:
Nur, damit wir nicht zu gefühllosen Monstern verkümmern, finde ich, dürfen wir, wenn wir stabil genug geworden sind (was ja auch sehr schwanken kann), anderen beistehen, in dem wir ihnen zeigen, dass sie dann, wenn sie uns weh tun, sich selbst weh tun, wenn sie uns ablehnen, sich selbst ablehnen etc.
Wenn ich stabil bin, wie du das nennst, dann deshalb, weil ich keine Angst mehr habe. Dann kann mir doch gar keiner weh tun. Womit denn?
So- und jetzt zum Spass.
Kayamea schrieb:
Nein, das hast Du Dir was "rausgefiltert"

- erstaunlich genug, dass Du mit mir weiter geredet hast, wenn Du annimmst, dass ich das innere Kind an der Hausstellung des Mondes festmache und an nix anderes als Kaffee denke. Das wäre doch Grund genug, mich abzulehnen...*ggg*
Rausgefiltert? Aus dem einen Satz hab' ich was rausgefiltert? Da gab's nix rauszufiltern. Das lehne ich jetzt aber ab.
Kayamea schrieb:
Du liest aus meinem "An"-Satz Zweifel raus

Naja, sagen wir mal so: Angst ist eher mehr Dein Thema als meins.
Nun ja- da stand ein ? dahinter. Recht hast du- war ein fake, das "?".

Ja, Angst ist mein Thema- deins nicht, ich weiss. Schade eigentlich. Wie gesagt- der Weg ins Licht führt durch die Angst.
lg
