Und er wird sich gegen dich stellen, wenn er das muss,
Mütter und Söhne, die eine solch neurotische Bindung pflegen, sind nicht zu trennen.
Ich denke nicht das er sich gegen mich stellen möchte, sondern das es für ihn einfacher ist, als sich gegen die Mutter aufzulehnen und sich zu behaupten.
er hat jetzt zum ersten Mal in seinem Leben von einer "Fachperson", also einem Arzt, gehört,
ihm wurde es ja erst jetzt gerade so richtig bewußt gemacht, daß es etwas zu tun gibt.
ausgerechnet jetzt, wo er es angehen will,
Genau das ist der Punkt;
Du weißt gar nicht was die letzten 6 Jahre bei uns alles gelaufen ist. Und ihm etwas bewusst zu machen, bedeutet nicht, dass es ihm deshalb auch selbst bewusst ist oder wird. Und ich weiß nicht wo du heraus ließt, das er etwas angehen wollen würde.
glaubst du ihm wenn er sich für dich entscheidet? Ist das die erste "maßnahme" in diese richtung oder warst du schonmal soweit?
Das Problem daran ist, vor ein paar Wochen sagte er mir das er generell oft Dinge sagt oder Dinge macht, nur weil er denkt das andere es so hören wollen. Im Prinzip weiß ich gar nicht, was er wirklich denkt oder was er wirklich will; Oder wann er sich die letzten 6 Jahre mir gegenüber auch nur "verstellt" hat. Ohne eine Aussage wirklich so zu meinen, oder ohne eine Tätigkeit aus eigenem Antrieb zu machen. Die ganzen Jahre bin ich davon ausgegangen, wenn wir etwas besprechen oder ich ihn frage was er möchte, das er mir seine Meinung sagt und das was er will.
Einerseits fand ich es sehr gut, das er mir das überhaupt gesagt hat und das habe ich ihm auch positiv rückgemeldet. Andererseits bringt es uns nicht weiter, wenn ich ihn etwas frage, aber mich nicht darauf verlassen kann das seine Antwort aufrichtig ist.
dann nicht aus der eigenen Not heraus, sondern für andere.
Und das scheint man sogar zu erkennen, ohne das ich bis dahin davon erzählt hatte.
Es hat ein weiterer Arztbesuch stattgefunden, unwissentlich ob der Arztbesuch überhaupt von ihm selbst gewollt war. Oder ob das auch in Richtung "ich mache es, weil ich denke das es von mir erwartet wird" geht. So lange er Dinge macht, die nicht seinem eigenen Wille entsprechen, kann keine Veränderung stattfinden. Auch mit 1000 Therapien und Arztbesuchen nicht und auch nach 30 Jahren nicht.
Ich kann da nur spekulieren, ob er früher vielleicht zu Hause nicht so sein durfte wie er ist, oder Ärger bekommen hat wenn er seine Meinung gesagt hat. Aber die "Probleme" und "inneren Konflikte" scheinen, nach meiner Auffassung, weitreichender zu sein als "nur" eine übermäßige Mutter-Sohn Bindung.
Für mich ist die Aufarbeitung seiner Vergangenheit, aus meiner Sicht, aber ganz klar ein Thema, wo ich mich rausnehmen muss. Da finde ich es falsch und eher hinderlich, würde ich mich da ihm gegenüber einmischen. Es gibt Fachpersonen, die dafür da sind dabei zu helfen. Das setzt aber voraus, das er zumindest einem Therapeut gegenüber aufrichtig ist mit seinen Antworten.
Ein Auszug muss keine Trennung bedeuten. Aber manchmal kann es auch weiter helfen, wenn die betroffene Person Abstand bekommt, um dadurch die Möglichkeit zu haben sich nur auf sich konzentrieren zu können.