9er Frage Widerstand

Liebe @Red Eichi!



Dann wage ich auch einmal einen ganz spontanen "unperfekten" Versuch:

Kennst Du eigentlich die genauen Umstände, als Deine Mutter mit Dir schwanger war?

Darf ich mal ganz vorsichtig nachfragen, ob Du Dir vorstellen könntest, dass Deine Mutter zum Zeitpunkt ihrer Schwangerschaft nicht nur mit Dir, sondern möglicherweise zusätzlich auch noch mit einem Zwilling von Dir schwanger gewesen sein könnte, den Deine Mutter jedoch tragischerweise verloren haben könnte?

Puh, ich hoffe, meine Frage belastet Dich jetzt nicht ...


Eigentlich wollte ich keine Fragen beantworten - hatte ich ja auch ausdrücklich geschrieben. Meine Mutter hat vor
meiner Geburt einen Jungen - meinen älteren Bruder verloren- einen Tag nach seiner Geburt. Er ist am zuvielen Fruchtwasser während der Geburt einen Tag danach erstickt. So hat es geheissen. 1 Jahr später wurde ich geboren.
 
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Das würde mir auch
auf Anhieb meine Leere erklären, warum ich kein glaubhaftes neues Versprechen abgeben kann. Weil ich schon einmal
versagt habe und eben nicht das Richtige gesagt habe. Mit tödlicher Folge.

Ich denke, ich kann in etwa nachvollziehen, was dich da "treibt", weil ich selbst ein Kind hergeben musste und mich anfangs oft fragte, ob ich es hätte verhindern können. Wenn du kein Versprechen geben kannst, wie ist es mit der nonverbalen Ebene? Würde das Kind auf eine Umarmung, einen freundlichen, liebevollen Blick reagieren?

Es gibt auch andere Möglichkeiten, dieses Kind sehr gut zu versorgen, indem man es - gedanklich - an einen sicheren Ort bringt, an dem es mit allem, was es braucht, gut versorgt ist. Wenn du magst, könntest du nach "Innere Kinder retten" googeln.

Gedeutet habe ich trotz meiner Unkenntnis der Lennies, weil dein Kartenbild auf mich "herzzerreißend" und erstaunlich klar wirkt.
 
Mir sind alle Umstände meiner Geburt bewusst - auch das was in der Schwangerschaft mit mir in meiner Mutter vorging.
Was mir fehlt ist etwas mir nicht Bekanntes - was ich nicht weiss. Wüsste ich es - hätte ich kein Problem des nicht
Wissens. Villt dann mit der Umsetzung - aber ich weiss ja nicht einmal was es ist.
 
Meine Mutter hat vor
meiner Geburt einen Jungen - meinen älteren Bruder verloren- einen Tag nach seiner Geburt. Er ist am zuvielen Fruchtwasser während der Geburt einen Tag danach erstickt.

Entschuldige bitte, dass Dich meine Frage an dieses unsagbar tragische Ereignis erinnert hat, liebe @Red Eichi. Ich wollte wahrlich keine Wunden in Dir aufreißen, ganz bestimmt nicht! :umarmen:
 
Ich denke, ich kann in etwa nachvollziehen, was dich da "treibt", weil ich selbst ein Kind hergeben musste
Dem Hergeben müssen ist bei mir etwas vorausgegangen was mich nicht unschuldig an allem lässt. Es ist mir nicht
genommen worden im Schicksalssinne. Es ist mir zwar aufgezwungen wurden - als ich 16 Jahre alt war und ich von
meinen Eltern nach England gekarrt wurde zu einer Abtreibung. Meine Mutter hat mich morgens dort abgeliefert und
ist dann zu einer Stadtrundfahrt in London aufgebrochen. Da sie das vorher bezahlen vergessen hatte, habe ich den
ganzen Tag bis zum späten Abend warten müssen, bis sie wieder im Hotel war. Den ganzem Tag mit dem Entschluss
für den Tod den ich dem Wesen in mir bringen würde - wenn meine Mutter endlich erreichbar war und zurück im Hotel.

Im OP hat mich der Arzt gefragt, ob ich diese Abtreibung auch will - ich sehe immer noch sein Gesicht mit der Brille
vor meinen Augen - er hatte Verständnis in der Stimme. Ich wollte nicht ja sagen - aber draussen sass meine Mutter.
Ich habe Ja gesagt um es endlich hinter mich zu bringen. Ich bin heulend wach geworden. Es wurde danach alles tot
geschwiegen - niemandem durfte ich mit meiner Trauer kommen. Ich habe mir die Haare schwarz gefärbt um zu
zeigen was ich nicht zeigen durfte.

Es hat unendlich viel Arbeit daran über Jahre gegeben....wie gesagt - verzeihen, vergeben...

Aber jetzt einem Kind ein Versprechen zu geben, es gut zu versorgen - wie könnte ich das - ich konnte damals weder
das Kind noch mich retten. Ich habe damals danach einen Selbstmordversuch unternommen mit dem Kindesvater-
wir sind gefunden worden - und ich war 3 Tage und Nächte wie im Koma und "Oben" - und ich weiss nur eins - ich
wollte nicht zurück auf die Erde.

Hätte es nicht die verzweifelten inneren Schreie meines Vaters gegeben, dem ich mich sehr verbnden gefühlt habe,
der nicht noch ein Kind verlieren wollte - wäre ich nicht zurückgekommen. Ich erinnere noch genau, dass ich oben
eine Wahl hatte. Und ich bin seinetwegen zurück - weil ich seine Schreie nichtg ertragen konnte.


enn du kein Versprechen geben kannst, wie ist es mit der nonverbalen Ebene? Würde das Kind auf eine Umarmung, einen freundlichen, liebevollen Blick reagieren?
Ich bin sooooo hilflos - ich habe nichts absolut nichts zu geben. Nichts was ein Kind in Sicherheit wiegen und
bringen könnte. :cry: Es liegt nicht an dem Kind - es liegt an mir :cry:
 
@Red Eichi Du könntest gezielt fragen um was es geht bei dieser Leere. Oder bei diesen Impulsen die hoch kommen in diesen realen Situationen. Vielleicht gibt es noch weiteren Aufschluss. Nur so eine Idee.
 
Es ist furchtbar, was dir da widerfahren ist. Du warst doch nicht einmal volljährig!

Ich bin sooooo hilflos - ich habe nichts absolut nichts zu geben. Nichts was ein Kind in Sicherheit wiegen und
bringen könnte.

Du darfst dir verzeihen, meinst du nicht? Du warst doch selbst ein Kind, das man unter einen enormen Druck setzte.

Edit: Ergänzung
 
Zuletzt bearbeitet:
Du warst doch selbst ein Kind, dass man unter Druck setzte.
Aber ich hätte nein sagen können - ich hatte eine Wahl und meine Mutter hätte nichts machen können.

Ich kann mir das nicht nein gesagt zu haben nicht wirklich ehrlich verzeihen. Ich habe danach zu allem Möglichen nur
noch Nein gesagt war eine Zeit lang wie ene wandelnde Bombe und das hat sich glaube ich irgendwie eingegraben und verselbständigt. Auch ein unterschwelliges Nein zum Leben und der Widerstand dazu.

Ich stehe am Wendepunkt in meinem Leben und müsste noch mal neu JA sagen und weiss
nicht, wo ich es herholen soll.
 
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