Hallo Freelight!
Die Seins-Liebe ist Ort- und Zeitunabhängig, daher sind "andere" und "ich" weniger von Bedeutung.

Sie ist ein Ist-Zustand und weniger etwas, was wird und vergeht.
Sein ist ein Ist-Zustand und daher innerhalb unserer Raumzeitdimension immer auf die Gegenwart bezogen, also keineswegs zeitunabhängig.
andere und
ich sind bei der Liebe, die mir wesentlich ist, von zentraler Bedeutung, denn sie sind Empfänger und aktive Quellpunkte der Liebe
Auch Gott ist nicht nur irgendwie ein allgemeines Meer aus Liebe-Gefühl. Ist nicht nur das Liebegefühl, das wir hier üblichermaßen kennen, ins unermessliche hoch-oktaviert. Es ist ein konkretes sich seiner und der anderen bewusstes Wesen das bewusst und frei Liebe an konkrete andere gibt und das die Liebe, die ihm z.B. ein einzelnes menschliches Ich zuströmen lässt auch bewusst als von diesem einen kommend empfangen kann.
Und: gerade Liebe kann man nicht einfrieren, kann man nicht im Sein festhalten. Sie kommt ständig neu und man gibt sie nur, wenn man sie wegströmen lässt. D.h. ich kann immer wieder neu und anders geben, immer wieder neu lieben!
Nach deiner Erläuterung nehme ich nun noch mehr als vorher nur Anstand von der sog "Seins-Liebe". Mit schöpferischer Liebe scheint sie mir nur so viel zu tun zu haben, als dass man das Geliebtwerdengefühl sich ins unendliche ununterbrochen wünscht und immer gleich nebelig-warm genießen will. Wenn mir dieses Sein ausreichte, dann erlahmte schleichender Weise meine individuelle Suche, würde mein Feuer des "mich zu Gott strebend hinentwickeln" lau werden.
Seins-Liebe bringt mich meinem Eindruck nach von Gott weg. Von dem Gott, der DIE Liebe aller Liebemöglichkeiten war, ist und sein wird.
Zu lieben bedeutet für mich in allererster Linie Verantwortung für einen anderen, für etwas anderes!
Und da ist es wirklich nebensächlich, ob und wie ich mich geliebt fühle (was ja eh selten dem entspricht, wie ich wirklich geliebt werde).
Oder anders und überzeichnet ausgedrück:
Liebe ist nicht Konsum von Wohlgefühl sondern ist von Herzen gern getätigte Arbeit für andere.