Wie wird man Atheist?

Danke erst einmal für eure Meinungen dazu
Ich kann momentan nur so viel sagen:
und wenn die Menschen sich das alles
erdacht haben?
zum Trost
aus Angst
Phantasie
Projektionen á la Erich Fromm?


Ich bin in einer spirituellen Familie
aufgewachsen habe mich kurz abgenabelt
mit Sartre und Camus
war wohl aber mehr
Karuna poetisch like...

also könnte ich von Indoktrination sprechen
und wenn ich mir meine Erleuchtungen alle nur einbilde?
An Phantasie fehlt es mir doch nicht
siehe meine Schriftstellerei...


Für heute erst einmal genug
Gott wird es verstehen
denn ich will mal so richtig
ehrlich sein und reinen Tisch
machen.

ich glaube so etwas ist heilsam
eine Art Reinigung
und alles mal in Frage stellen
ja! ich meine es ziemlich ernst
mit meiner Idee

Sicher ist das durch Lazpel ausgelöst
worden... aber ich hatte schon immer mal diese Frage:
Und wenn ich mir nur Gott einbilde?

Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
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ElaMiNaTo schrieb:
Ich dachte immer, man wird Atheist, in dem man an gar nichts glaubt ? :)



Indem man nicht an Gott glaubt
Stell dir vor wir sitzen einem
riesigen Schwindel auf?
Alles erfunden
und die Wissenschaft rückt bedenklich nahe...
oder auch nicht...

Karuna :daisy:
 
Karuna schrieb:
Und wenn ich mir nur Gott einbilde?
Dann ist immer noch jemand der das fragt. Du! Wer bist Du?

"Kabir, lebe mit den heiligen Menschen, die Dich letztlich mit ins Nirvana nehmen.
Lebe nicht mit den treulosen Zynikern, sie führen Dich zum Ruin."
(Kabir)

Mitakuye Oyasin

Namo
 
Karuna schrieb:
Und wenn ich mir nur Gott einbilde?
Jetzt wird es wirklich interessant.

Wie soll er in seiner Verwirrung seinen Weg fortsetzen? Doch in wessen Herz die Einheit eingraviert ist, der vergisst alles und vergisst auch sich selbst. Wenn man ihn fragt: "Bist du oder bist du nicht? Hast du das Empfinden zu existieren, oder hast du es nicht? Bist du in er Mitte oder am Rande? Bist du sterblich oder unsterblich?" wird er mit Gewissheit antworten: "Ich weiss nichts, ich verstehe nichts, ich bin mir meiner selbst nicht bewusst. Ich bin verliebt, aber ich weiss nicht in wen. Mein Herz ist voller Liebee und gleichzeitig liebleer."

Aus "Vogelgespräche" - Attar

Ich kann dir mit dieser Frage nicht helfen, liebe Karuna. Mich dünkt aber die Frage entscheidend: Ist denn das Bedürfnis zu wissen nicht nach wie vor der Versuch, sich an der Trennung festzuhalten? Ist es nicht der subtile Versuch, sich selbst am Leben zu erhalten, den eigenen Status festzusetzen indem die Frage aufrechterhalten wird?
 
Dabei geht es doch um die Frage der Wahrheit? Gibt es eine Wahrheit, wie komme ich dazu, etwas für wahr zu halten? Da gibt es den Bereich, den ich von anderen (Eltern, Lehrer) annehme und den Bereich den ich selber erfahre. Dabei geht es um die Wahrnehmung, kann ich das, was ich wahrnehme, als wahr annehmen? Dann haben Menschen Maschinen gebaut, deren Ergebnisse ich als wahr annehme. Oder geht es vielleicht gar nicht um die Frage, ob etwas wahr ist???? Ist es vielleicht egal, ob etwas wahr ist?

Gott gehört zum Weltbild mancher Menschen - wie bauen wir uns unser Weltbild? Warum sieht es so aus, wie es aussieht? Ist es wichtig, wie es aussieht? Was bedeutet uns unser Weltbild?

Liebe Grüße Inti
 
Inti schrieb:
Dabei geht es doch um die Frage der Wahrheit? Gibt es eine Wahrheit, wie komme ich dazu, etwas für wahr zu halten?
ich denke nicht eigentlich. Ich denke, 'etwas' kann man nicht für wahr halten, man kann nur Wahres erkennen.

Karuna sagt: "und wenn ich mir meine Erleuchtungen alle nur einbilde? An Phantasie fehlt es mir doch nicht - siehe meine Schriftstellerei..."

Es gibt nichts, was nicht aus dem Stoff Gottes ist, auch Illusion (Maya) ist aus dem Stoff Gottes.

In der inneren Welt ist es nicht einfacher, als in der äußeren Welt, das 'Eingebildete' zu unterscheiden von der Wahr_nehmung, weil das konditionierte Denken immer noch aktv ist. Den Katholiken erscheint die Mutter Maria, Hindus haben Vision von Vishnu, Christen erscheint Jesus in einer Vision, Moslems haben Visionen von Muhammed und Buddhisten haben zuweilen eine Buddha-Vision, aber - nie erscheint einem Katholiken Vishnu oder Krishna.

Das zeigt, daß die Visionen aus dem konditionierten Denken kommen. Das sagt aber nichts über das, was Gott ist.

Das Denken ist nicht mächtig, der Seele in die innere Welt zu folgen, welche hinter Maya und dem Denken liegt.

Es ist ein schmerzlicher Prozess, die Seele vom Denken zu befreien. Es ist als 'spirituelle Reinigung' *) bekannt.
Für heute erst einmal genug
Gott wird es verstehen
denn ich will mal so richtig
ehrlich sein und reinen Tisch
machen.
:)

*)
Die Taufe ist ein Symbol aus der Vedischen Religion, das schon vor über 3500 Jahren in Indien tradiert wurde und das im Manusmriti {II. 60.} genau beschrieben wird:

"Let him first sip water thrice; next twice wipe his mouth; and, lastly, touch with water the cavities (of the head), (the seat of) the soul and the head."

"Lasse ihn erst am Wasser nippen, dreimal; dann wische ihm zweimal seinen Mund; and zuletzt, berühre mit Wasser die Aushöhlungen (des Kopfes), (den Sitz) der Seele und den Kopf."

Die symbolische 'Reinigung' der Seele, die hier ritualisiert wurde, hat auch Einzug in das Christentum gehalten, und war für die Brahmanen-Kaste, die Kaste der 'Zweitgeborenen' verbunden mit der Vorstellung ihres 'Vorzugs' als Brahmane geboren zu sein.

'Das Erstgeborene (Ägypten) muß sterben, das Zweitgeborene (Seele) lebt.'

Es ist ein uralter bekannter aber unverstandener Prozess.

"Es war aber ein Mensch unter den Pharisäern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden. Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden? Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, daß jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Wundere dich nicht, daß ich dir gesagt habe: Ihr müßt von neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist"

LG

Namo
 
Palo schrieb:
Ehrlich gesagt, keine Ahnung. Aber ich würde die Frage gerne noch ein wenig erweitern, wenn du erlaubst.
Ist dies ein Phänomen, das nur in unserer christlich westlichen Weltanschauung existiert, oder gibt es dies global?

Die Bezeichnung „Atheismus“ für eine die Existenz eines Gottes verneinende Weltanschauung stammt aus dem 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. Sie ist entgegengesetzt zum Theismus.

Somit begannen die Griechen sich bereits damit auseinanderzusetzen...

Ob es global ist?
Ich glaube, es betrifft
vor allem die überzivilisierten
Länder des Westens.

LG Karuna ...smiley...
mein Internet spinnt mal wieder
diese Portugiesen
muss die Hitze sein
 
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Aya:

1. Ich glaube nicht an die Existenz eines rein geistigen Wesens unabhängig von Materie oder Energie.

2. Ich glaube nicht an die Existenz eines persönlichen d.h. menschenähnlichen Gottes, sondern höchstens an ein einheitliches Weltprinzip ( Naturgesetze ). Aber auch die Existenz dieses Prinzips ist keinesfalls sicher.

3. Ich glaube nicht an die Menschwerdung Gottes in der Gestalt von Jesus.

4. Ich glaube nicht an das Weiterleben der Seele oder irgendeines anderen geistigen, seelischen oder körperlichen Teils des Menschen nach dem Tode, es sei denn in der Erinnerung anderer Menschen, auf Fotos, in Büchern etc..

5. Ich glaube nicht an die Sündhaftigkeit des Menschen von Vornherein.



Hier ein Auszug aus Credo eines Humanisten von Erich Fromm:

• Ich glaube, dass man erst „frei von“ seinen inneren und/oder äußeren Bindungen sein muss, um „frei zu“ etwas sein zu können: zu schöpferischem, gestaltendem Tun, zu mehr Erkenntnis usw. Erst dann ist man fähig, ein freies, tätiges, verantwortliches Wesen zu sein.


• Ich glaube, dass Freiheit die Fähigkeit ist, der Stimme der Vernunft und des Wissens zu folgen und den Stimmen irrationaler Leidenschaften zu widerstehen. Sie ist die Befreiung, die den Menschen freispricht und ihm den Weg ebnet, seine eigenen vernünftigen Fähigkeiten zu gebrauchen, die Welt in ihrer Objektivität zu verstehen und den Platz, den der Mensch darin einnimmt, zu erkennen.


• Ich glaube, dass der „Kampf für die Freiheit“ im allgemeinen ausschließlich die Bedeutung hatte, gegen jene Autorität zu kämpfen, die einem aufgedrängt wurde und deren Ziel es war, den Willen des einzelnen zu brechen.
Heute sollte der „Kampf für die Freiheit“ bedeuten, dass wir uns einzeln und gemeinsam von jener „Autorität“ befreien, der wir uns „freiwillig“ unterworfen haben. Wir sollten uns von jenen inneren Mächten befreien, die uns zu dieser Unterwerfung zwingen, weil wir unfähig sind, die Freiheit zu ertragen.


Es geht für mich darum
nichts verteidigen zu müssen
es findet kein Kampf statt
es gibt nichts zu verlieren
Gott gehört mir nicht
ich gehöre Ihm


somit kann ich mir diesen Schritt
"raus aus Gott" erlauben

einfach um bestimmte Perspektiven
zu erforschen
gefühlsmässig wird es für
mich sehr ernst
sehr klar
sauber
rein

Karuna :daisy:
 
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