K
Karuna
Guest
Wyrm schrieb:haha, der zug ist abgefahren karuna, no chance
Der Zug ist abgefahren?
was ist mit unserer geistigen Freiheit?
was tat Luzifer?
Karuna
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Wyrm schrieb:haha, der zug ist abgefahren karuna, no chance
Olga schrieb:Meiner Meinung nach muß man sich sehr gottverlassen vorkommen um Atheist zu werden.
- Schwer vom Leben enttäuscht.
Namo schrieb:Liebe Karuna,
das Ich, das eine Position einnimmt, ist immer Atheist, weil es sich von Gott getrennt sieht. Das ist nichts Besonderes, denn nur Wenige derer, die hier in dieser Welt leben, sehen sich nicht von Gott getrennt.
Ich denke, der Kern einer atheistischen Position ist die egoistische Sichtweise. Dabei ist es unerheblich, was das Ich glaubt. Glauben entstammt dem Denken, und das Denken ist das Ich. In der egoistischen Sichtweise ist das Bestimmen dessen, was das Ich bestimmt, allein von Bedeutung. Es bestimmt alle Dinge, den Glauben, den Nichtglauben und das, was das Ich sein soll, Existenzialist, Agnostiker, Skeptiker, Wissenschaftler, Asket, Atheist, Christ, Hindu, Moslem, oder Sanyassin.
Das unterscheidet eine vom Ich kontrollierte und bestimmende Seele von einer Ergebenheit, in das zu Erkennende, das zu Seiende, das Gott ist: Sie nimmt keine Position ein, sie sucht immer die Nichttrennung von Gott und braucht das Ego nur zum Arbeiten und für die (unvermeidlichen) sozialen Kontakte.
Eine atheistische Position ist immer nur present, wenn das Denken aktiv ist. Es kann dann die Dinge bestimmen und hört nicht zu. Wenn aber das Denken ruht und wahrnimmt, z.B. das eigene Selbst, das nicht das Denken ist, dann gibt es auch keine Position für das Ich einzunehmen. Dieses Wahrnehmen des eigen selbst ist nicht trennbar von dem Wahrnehmen des anderen und nimmt somit die Ordnung wahr, das der Andere dasselbe ist wie das eigene Selbst.
Solange das Ich durch das Denken seine Position aufgerecht erhält, nimmt es den Anderen als Selbst nicht wahr und ist getrennt von ihm und Gott, denn das Verbindende zwischen allen Seelen ist das, was Gott ist.
Sagt das Denken, es sei Atheist, aber die Seele sucht z.B. nach Erkenntnis oder Liebe im Partner, dann ist es ein Betrüger, denn das, was er sucht ist Gott.
Sagt das Denken, es sei Atheist, aber das Ich will den anderen bestimmen, sexuell, oder durch Belehren, dann ist es kein Betrüger, nur Egoist. Und ein Egoist ist getrennt von Gott.
Gott ist nie getrennt von jedem Wesen, es ist nur das Ego, das sich trennt von Gott. Die Seele leidet solange wie es dem Ego den Vorrang der Bestimmung von Positionen einräumt. Dann - taugt es nur noch zum Arbeiten und dem Unterhalten von lästigen sozialen Kontakten.
"Kabir, Ich sehne mich zu sterben; laß mich sterben an der Tür des Herrn.
Ich hoffe daß der der Herr nicht fragt, "Wer ist das, der vor meiner Tür liegt?"
"Kabir, wir sind Puppen aus Lehm, aber wir beanspruchen den Namen der Menschheit.
Wir sind hier nur Besucher für ein paar Tage, aber wir beanspruchen so viel Raum."
(Kabir)
Namo
Wir sind hier nur Besucher für ein paar Tage, aber wir beanspruchen so viel Raum."
(Kabir)
fckw schrieb:Jetzt wird es wirklich interessant.
Wie soll er in seiner Verwirrung seinen Weg fortsetzen? Doch in wessen Herz die Einheit eingraviert ist, der vergisst alles und vergisst auch sich selbst. Wenn man ihn fragt: "Bist du oder bist du nicht? Hast du das Empfinden zu existieren, oder hast du es nicht? Bist du in er Mitte oder am Rande? Bist du sterblich oder unsterblich?" wird er mit Gewissheit antworten: "Ich weiss nichts, ich verstehe nichts, ich bin mir meiner selbst nicht bewusst. Ich bin verliebt, aber ich weiss nicht in wen. Mein Herz ist voller Liebee und gleichzeitig liebleer."
Aus "Vogelgespräche" - Attar
Ich kann dir mit dieser Frage nicht helfen, liebe Karuna. Mich dünkt aber die Frage entscheidend: Ist denn das Bedürfnis zu wissen nicht nach wie vor der Versuch, sich an der Trennung festzuhalten? Ist es nicht der subtile Versuch, sich selbst am Leben zu erhalten, den eigenen Status festzusetzen indem die Frage aufrechterhalten wird?
Jemand der folgt ist nicht frei.Karuna schrieb:Fromm: "Ich glaube, dass Freiheit die Fähigkeit ist, der Stimme der Vernunft und des Wissens zu folgen und den Stimmen irrationaler Leidenschaften zu widerstehen.
Es geht für mich darum
nichts verteidigen zu müssen
es findet kein Kampf statt...
Namo schrieb:Jemand der folgt ist nicht frei.
Jemand der Zwängen widersteht ist nicht frei.
Namo
Inti schrieb:Dabei geht es doch um die Frage der Wahrheit? Gibt es eine Wahrheit, wie komme ich dazu, etwas für wahr zu halten? Da gibt es den Bereich, den ich von anderen (Eltern, Lehrer) annehme und den Bereich den ich selber erfahre. Dabei geht es um die Wahrnehmung, kann ich das, was ich wahrnehme, als wahr annehmen? Dann haben Menschen Maschinen gebaut, deren Ergebnisse ich als wahr annehme. Oder geht es vielleicht gar nicht um die Frage, ob etwas wahr ist???? Ist es vielleicht egal, ob etwas wahr ist?
Gott gehört zum Weltbild mancher Menschen - wie bauen wir uns unser Weltbild? Warum sieht es so aus, wie es aussieht? Ist es wichtig, wie es aussieht? Was bedeutet uns unser Weltbild?
Liebe Grüße Inti
Oder geht es vielleicht gar nicht um die Frage, ob etwas wahr ist???? Ist es vielleicht egal, ob etwas wahr ist?
Hi Namo, nur eine kleine Anmerkung am Rande, denn das ist ein wirklich spannendes Thema. Stanislav Grof hat durch seine Forschung gezeigt, dass es offenbar doch möglich ist, dass Personen, die noch niemals zuvor von gewissen Gottheiten aus anderen Religionssystemen gehört/gesehen haben, trotzdem Erscheinungen dieser Gottheiten haben können, ohne sie zu kennen, wobei natürlich das Umgekehrte sehr viel häufiger vorkommt. So ist es offenbar möglich, dass eine Person aus, sagen wir mal, Süddeutschland plötzlich eine Vision einer aztekischen Gottheit hat, obwohl es kaum anzunehmen ist, dass die Person auch nur jemals mit den aztekischen Religionen zu tun hatte. Während Grof's Forschungsarbeit hat er offensichtlich mit einer signifikanten Anzahl Fälle zu tun gehabt. (Die üblichen Erklärungen gehen dann dahin zu behaupten, die Person hätte eben doch irgendwann mal im Leben Kontakt dazu gehabt, erinnere sich bloss nicht daran. Man kann davon halten, was man will.)Namo schrieb:Den Katholiken erscheint die Mutter Maria, Hindus haben Vision von Vishnu, Christen erscheint Jesus in einer Vision, Moslems haben Visionen von Muhammed und Buddhisten haben zuweilen eine Buddha-Vision, aber - nie erscheint einem Katholiken Vishnu oder Krishna.
Zitat Namo:
Ihr müßt von neuem geboren werden. Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist"