Die Tränen des Tici Viracocha

K

Karuna

Guest
P R O L O G



Seit Stunden saß er regungslos am Westhang des Illampu und beobachtete den Kondor, der ruhig unter ihm seine Kreise zog und bald zur Dämmerung sein Nest aufsuchen würde.
Tief unter ihm schimmerte der Titicacasee mit seinen Inseln. Er konnte mit bloßem Auge, die Sonnen und Mondinsel erkennen, denn er besaß die scharfblickenden Augen seiner Vorfahren. Auf der anderen Seite des Sees, erhoben sich gen Westen wieder die gewaltigen Sechstausender. Dort, wo die Sonne gerade unterging.
Er, Huayna, der letzte Nachkomme des großen Atahualpa. Sonnenkönig der Inkas, blickte hinab auf sein Reich, welches sich einmal von Chile bis Ecuador erstreckte. Links Tihuanaco, uralt und geheimnisvoll. Es besaß seine Hochblüte lange vor der Zeit der Inkas...
Die Dämmerung begann, der Kondor hatte sein Nest aufgesucht. Huayna, legte sich eine Decke über die Schultern.
Hier oben, unter dem Gipfel des Illampu, war sein magischer Ort, wo er immer wieder hinkehrte, um seine Gedanken in eine feste geordnete Form zu bringen. Huayna kannte sie alle, die Berge seines Reiches, den Illimani, Ausangate, Apolobamba, den Corupuna.
Er war in den Anden geboren, nördlich von Cuzco, in dem kleinen Bergdorf Ollantaytambo.
Die Berge waren seine Lebensgefährten und er machte sich seine Herberge zu ihren Füßen.

Für uns, die wir Kinder der Berge sind, dachte er, sind sie lebendige Wesen. Und wir sind es zu ihnen und erahnen ihre Gefühle. Wir achten ihre Macht. Wenn sie sich zornig schütteln, dann bleiben wir ihnen fern.
Ein anderes mal wieder, heißen sie uns willkommen, mit ihrer unerschütterlichen Ruhe, sprechen zu uns in heiliger Stille und erinnern uns Menschen daran, wie klein und verletzbar wir sind.
Es war bereits dunkel geworden. Linkerhand, weit in der Ferne, begannen die Lichter von
La Paz aufzuleuchten.
Huayna, dachte daran, dass der Monat Kojay Raymi, sich näherte, der Monat des Festes der Kaiserin und sich nun das Orakel erfüllen würde.
Sie würde zu ihm kommen. Aqlla-Cuna, seine Auserwählte, seine Prinzessin, die er immer geliebt hat. Mit dem Flugzeug wird sie kommen. Über das große Wasser, aus einem Land in der Mitte Europas.



I

„Der Grund, weshalb ich Euch heute versammelt habe, ist ernst.“ Frau Luise Hausendorf schaute aufmerksam in die Runde. Ihre beiden Söhne schwiegen abwartend.
„Ich weiß Mama, sagte Lisa leise, Papa ist sehr krank...“
„Euer Vater hat höchstens noch ein halbes Jahr zu leben...“

Dieser Satz stand im Raum, wühlte alle möglichen Gefühle bei ihren Kindern hervor. Sie hatten sich draussen im Garten unter der Pergola versammelt. Es war ein milder Sommertag, so wie sie leider immer seltener anzutreffen sind. Von den Hanseaten nur zu sehr willkommen geheißen werden, um dankbar die paar wärmenden Sonnenstrahlen zu nützen.

Ich bin der Älteste und werde das Werk übernehmen, war Karstens erster Gedanke. Er blickte hinunter auf die Elbe, wo die Schiffe wie Spielzeuge wirkten.

Ich werde mich auszahlen lassen, meinen Anteil nehmen und mich an der Cote d`Azur zur Ruhe setzten, überlegte Tobias, gerade als seine Schwester Lisa ihn wieder in das Hier und das Jetzt zurückholte.
„Ich habe lange geforscht Mama“, brach Lisa das Schweigen. „Es gibt eine Pflanze im Urwald von Peru oder Bolivien, sie heißt Tränen des Tici Viracocha und wächst in den östlichen Tälern der Anden...“
„Schwesterherz!“ gütig legte Karsten seine Hand auf ihren Arm. „Du glaubst an so einen Unfug?“
„Das ist kein Unfug, Karsten, ich habe lange im Internet geforscht. Es wäre eine Chance für Papas Leben, die wir ergreifen sollten, wenn die anderen Medikamente nicht helfen...“

Es folgte aufgeregtes Durcheinandersprechen, welchem Luise Hausendorf energisch Einhalt gebot.
„Ruhe jetzt! Ihr seid keine Halbwüchsigen mehr, außerdem etwas mehr Respekt vor Eurer Schwester.“ Ihre Stimme war bedrohlich hart geworden. So, wie bei ihren gefürchteten Verhandlungen im Aufsichtsrat. Alle drei Kinder schwiegen.
„Lisa, ich möchte noch heute Abend eine Zusammenfassung über diese Pflanze haben, geht das?“ Lisa nickte.
„Natürlich Mama, ich kann dir die Inhaltstoffe erklären. Man hat Laboranalysen gemacht, aber ich glaube nicht, dass uns das weiterhelfen wird, es ist ein Geheimnis um diese Pflanze...“
Karsten grinste und Tobias begann gedanklich bereits wieder damit, sich in Nizza anzusiedeln.
"Das Problem, Mama, ist wie man an die Pflanze kommt, sie seufzte, es ist so ähnlich wie mit der Suche nach dem heiligen Gral, man findet ihn nicht so ohne weiteres und nur wer ihrer würdig ist, findet sie, dann kommt der Gral zu ihm." Lisa lächelte entschuldigend, so wird im Internet darüber berichtet.

Karsten und Tobias lachten schallend, ein eisiger Blick ihrer Mutter genügte um sie zum schweigen zu bringen.
„Lisa, ich weiß, dass du schon immer anders als meine Jungens warst.“ Sie lächelte. „Ich habe das immer geachtet und dich auf die Waldorfschule geschickt. Du wolltest es so.“
Luise Hausendorf zuckte mit den Schultern. „Manchmal finde auch ich, dass du ein wenig seltsam bist mit deiner Meditation, deiner Ernährung. Na ja, andererseits bist du ein lebenstüchtiger Mensch und leitest unser gesamtes Labor. Ich glaube, das allein spricht für sich Lisa. Ich möchte morgen Nachmittag konkrete Vorschläge von Euch haben, zur Beschaffung der Pflanze.“ Sie stand auf. „Karsten, du rufst unsere Mitarbeiter in Lima an. Anschließend solltest du dringend einen Termin im Tropeninstitut für dich und Tobias festmachen. Ihr werdet einige Impfungen benötigen. Mit Malaria Prophylaxe beginnt Ihr noch heute. Du Tobias kümmerst dich um die Reservierung für Euren Flug nach Lima. Möglichst noch für diese Woche. Also, dann bis Morgen.“


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Kostbare Wochen waren verstrichen, aber kein Lebenszeichen mehr von Karsten und Tobias.
In der Vertretung der Hausendorf A.G. in Lima wusste niemand Bescheid. Der Leiter der Vertretung konnte nur so viel berichten, dass beide Hausendorf Söhne zusammen mit einem privatem Tour Guide vor vier Wochen mit einem Jeep aufbrachen. Sie wollten in irgendein Nebental vom Urubamba. Es wurde bereits eine Suchaktion hingeschickt, erklärte der Vertretungsleiter, aber die zerklüfteten Urwald Täler vom Urubamba sind gefährlich.
„Urubamba?“ fragte Frau Hausendorf leicht irritiert ins Telefon.
„Urubamba ist ein Fluss an den Osthängen der Anden in Peru. Verzeihen Sie Gnädigste, dort ist auch der sagenumwobene Ort Macchu-Picchu.
„Danke Herr Richter und bitte halten Sie mich auf dem Laufendem.“


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Es verstrichen nochmals zwei Wochen, da beschloss Lisa zu ihrer Mutter zu gehen und mit ihr zu reden.
„Mama, ich glaube es ist besser, ich begebe mich selbst auf die Suche nach der Pflanze“, sagte sie sanft zu ihr. „Ich werde Maria Dolores in La Paz aufsuchen. Sie ist eine alte Freundin von mir, aus meiner Schulzeit. Wir haben bereits telefoniert. Gemeinsam mit ihr, werden wir uns auf den Weg nach Peru machen. Maria Dolores spricht fließend Quetschua, das ist die Sprache der Indios.“

Eine ganze Weile herrschte Schweigen, es schmerzte Luise Hausendorf, sich nun auch noch von ihrer Tochter trennen zu müssen. Im Labor kann sie Herr Hansen vertreten, aber was ist wenn sie auch nicht wiederkommt? andererseits wollte sie alles nur mögliche für das Leben ihres Mannes tun...
„Ich weiß was du denkst Mama, aber ich bin gewohnt allein zu reisen. Ich war monatelang alleine in Nepal unterwegs.
„Gut.“ Luise Hausendorf seufzte, „veranlasse alles notwendige und begebe dich sofort auf deine Reise mein Kind.


II


Ich warte schon lange auf sie. Ich habe die Sicherheit, dass sie kommt, genau so wie ich es im Orakel bei meiner Tante Chinchita sah.

Meine Tante hatte einen seltsamen Traum, über eine der letzten Sonnenjungfrauen des großen Atahualpa
So wie früher unsere Ahnen, fasteten wir einige Tage, unterzogen uns den Waschungen und Reinigungsriten. Dann kleideten wir uns in weiße Gewänder und setzten uns vor das Feuer, wo Tante Chinchita getrocknete Kräuter hineinwarf. Wir kauten Coca Blätter, gaben etwas Asche in den Mund, um so die heilige Coca Pflanze wirken zu lassen.

Dann, nach einiger Zeit, kamen die Bilder. Wir sahen sie gemeinsam in den Flammen des Feuers.
Du bist Huayna, sprach meine Tante in Trance zu mir. Der letzte Nachfahre der Inka Könige.
Du wurdest als achtjähriger Junge, zusammen mit den fünfhundert Sonnenjungfrauen aus dem Tempel von Cuzco nach Macchu Picchu gebracht und dort vor Pizzaro und seinen Konquistadoren versteckt. Das war im Jahre 1531, noch bevor der große Sonnenkönig Atahualpa, dein Vater von den Spaniern gefangen genommen wurde.
Es entstand in Macchu Picchu eine zarte Liebe zwischen dir und jener Sonnenjungfrau. Sie war eine
Prinzessin, aus edlem Geblüt und deiner würdig. In Euch hat das kostbare Blut der Inkakönige weitergelebt bis zum heutigen Tag.
Tante Chinchita beschrieb in aller Deutlichkeit das Gesicht der Prinzessin Capacati: „Sie sieht heute anders aus...“ Und da konnte auch ich sie in den Flammen sehen. Blonde Haare umrahmten ein Gesicht mit hohen Backenknochen. Ich blickte in liebevolle, wasserblaue Augen, in die ich mich gleich verliebte.
„Zuerst werden ihre Brüder kommen“, keuchte sie. Meine Tante war in tiefer Trance. Schweißperlen tropften von ihrer Stirn. „Ich warne dich Huayna“, rief sie aus. „Sie wollen den Tod ihres eigenen Vaters und bringen Verderben, gebe acht auf das, was sie tun.“
Dann schlief Tante Chinchita tief und fest bis zum nächsten Tag ein.
Ja, dachte Huyana, Ihre Brüder kamen bereits, zwei nichtsnutzige Teufel. genau wie Tante Chinchita es im Feuerorakel sah. Ich begegnete ihnen in Cuzco, auf der Plaza Huacaypata. Um sie zu prüfen, trug ich ärmliche Kleidung und bot ihnen meine Dienste an. Sie hatten bereits einen Führer aus Lima dabei, ein Spanier. „Scher dich weg Indio“, zischte er mir zu. Die beiden Gringos schauten an mir vorbei, als gäbe es mich nicht.
„Vaia para el infierno“, murmelte ich und wusste, der Fluch würde sich erfüllen. Sie sollten zur Hölle fahren.
Huayna lächelte. Er saß am Ufer des Titicacasees auf der Sonneninsel. Dort wo er Capacati erwartete. Das Orakel sprach, dass sie aus La Paz, zusammen mit einer Freundin, hier eintreffen würde. Im Monat Kojay Raymi. Der Monat September, der jetzt begann.



Text von Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
Juli 2004

Fortsetzung folgt... :)
 
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III


Lisa landete am späten Nachmittag, in La Paz. Es war Anfang September. Man fühlte bereits die ersten Frühlingsvorboten in der Luft. Eine Luft, so unvorstellbar leicht, dass Lisa, als sie aus dem Flugzeug stieg und die Gangway herunterkam, glaubte zu schweben.
Das Panorama, rings um La Paz war beindruckend. Schneebedeckten Gipfel leuchteten in der Ferne. Die Kordilleren der Anden erstrahlten in der Nachmittagssonne und erinnerten sie an Nepal.
„Willkommen in La Paz“, begrüßte sie Maria Dolores. Ich freue mich auf unsere gemeinsame Zeit.

Maria hatte sich nicht verändert. Vier Jahre sind es her, die wir uns nicht gesehen haben, dachte Lisa. Immer noch der Mittelscheitel, das lange schwarze Haar, genauso streng nach hinten gebunden. Und ihre Augen, haben dies Schalkfünkchen behalten, wenn sie lacht... ein wenig älter ist sie vielleicht geworden. Ja, ihr reines spanisches Blut ist unübersehbar, zumal sie hier in La Paz von Indios umgeben waren, die Mischung sprach für sich...
„Danke Maria.“ Lisa umarmte sie. „Ich glaube, ich bin high... das Gefühl von Schwerelosigkeit ist hier noch stärker als in Nepal.“

Während Maria sie zum Auto geleitete, erklärte sie, La Paz liegt 3.800m über dem Meer und die Luft sei dünn.
Maria lenkte ihren Seat durch den Berufsverkehr, drängelte sich zwischen Bussen und Mopeds hindurch. Nach einer Weile, wurde die Wohngegend gepflegt, mit Villen im spanischen Kolonialstil.
„La Paz liegt oben auf einer großen Hochebene, in einer Talmulde“, sagte sie. Die Fahrt führte nun bergab. „Um so weiter wir hinunter kommen, desto besser die Wohngegend. Sie lachte, „und um so besser die Luft!“ Endlich hielt sie vor einem altem Anwesen mit großer Mauer.
„Wir sind da“, verriet Maria und passierte den Wächter. – „Hier wohne ich mit meinen Eltern und meinen drei Brüdern.“ sie lächelte, - „vor allem, verstehen wir uns alle gut.“
„Was machen deine Brüder?“, fragte Lisa.
„Alle drei unterstützen Papa“, erläuterte sie, während sie vor dem Haus das Auto abstellte. „Die Mendozas, unsere Familie, besitzt vor allem Minen, Zinn, Blei, Kupfer und Silber, außerdem Beteiligungen im Ausland, wir gehören zu den drei reichsten Familien Boliviens.“


_____________


Maria Dolores war mit Lisa noch bei Dunkelheit, am frühen Morgen aufgebrochen. Sie hatten jeder einen Rucksack, mit allem nötigem zum kampieren bei sich. Der Bus fuhr los in Richtung Titicacasee. Dort wollten sie das Hovercraftboot nach Copacabana nehmen.
Als sie das Schiff bestiegen, begann es zu dämmern. Während das Schiff in schneller Fahrt über das Wasser brauste, ging die Sonne auf, ließ Lisa die wirklichen Dimensionen des Sees erkennen. Wasser, dass schier in die Unendlichkeit reichte.
In Copacabana, passierten sie die peruanische Grenze und nahmen ein weiteres Schiff, um zur Sonneninsel zu kommen. Sie hatten vor, dort eine Nacht zu verbringen. Maria Dolores, war Astronomin und Inkaforscherin. Sie wollte Sternbeobachtungen machen, denn der Himmel war besonders klar.
Lange saßen beide noch später zusammen und unterhielten sich. Maria zeigte ihr das Sternbild des Orion, welches hier „Las Marias“ genannt wird. Sie erzählte über die Inkas und begann ihr einen kurzen Abriss der vorinkaischen Kulturen aufzuzeigen: Paracas, Mochica, Nazca, das Reich von Tihuanaco. Im Jahre 1.100, gründete dann der legendäre erste Inka Manco Capac die Stadt Cuzco. Irgendwann schliefen beide endlich vor Erschöpfung ein. Da standen die Plejaden bereits hoch am Zenit, es war zwei Uhr morgens.


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„Buenos dias senhoritas“, wurden Maria und Lisa von einem Indio begrüßt.
Sie waren frühmorgens an das Ufer des Sees gekommen, um sich das Gesicht zu waschen.
Lisa blickte erstaunt zu dem Mann herüber. Er saß nah am Wasser. Sein Alter schätzte sie auf Ende zwanzig. Ein Mann mit indianischen Gesichtszügen, aber etwas an ihm war anders. Ein auffallend ebenes, sehr ausdrucksvolles Gesicht mit kupferfarbener Haut. Vor allem aber, war er größer, als die Indios, die sie bisher sah.
„Buenos dias“, antwortete sie freundlich.

Er lächelte. Über seinen Jeans trug er einen schwarzen Poncho aus Alpacca Wolle. Auf dem Kopf ein schwarzer breitkrempiger Hut, sein langes Haar hatte er zu einem Pferdeschwanz gebunden. Die Augen waren hinter einer Sonnenbrille verborgen.
Sie setzten sich in seine Nähe und wollten den Sonnenaufgang beobachten. Die ersten Reiher flogen über die völlig ruhige Wasseroberfläche. Der Morgen war klar aber kalt. Eine ganze Weile herrschte Schweigen. Dann, als die Sonne langsam aus dem Wasser aufstieg, erhob sich der Fremde und begann in einer für Lisa unbekannten Sprache zur Sonne zu sprechen.
„Er spricht in Queschua“, flüsterte Maria Dolores Lisa zu. „Er betet zu Viracocha, dem Schöpfer“, meinte sie erstaunt. „Es ist das Gebet der Huldigung des großen Sonnengottes Viracocha: „oh Schöpfer! Der Du am Ende der Welt bist, der Du ohnegleichen bist, den Menschen Dasein und Wesen gibst...“ übersetzte Maria leise, während der Fremde
in andächtiger Haltung mit hoch erhobenen Armen das Gebet sprach. „Ich habe so etwas noch nie erlebt, sagte Maria leise. „Dieses Gebet ist nur einem Inkaherrscher vorbehalten, oder dem Hohepriester und den Sonnenjungfrauen, wie ungewöhnlich.“

Der Fremde setzte sich seelenruhig wieder an seinen Platz ans Ufer und begann aus seinem Rucksack einen kleinen Propangaskocher zu holen und setzte Wasser auf.
„Wir können zusammen frühstücken“, schlug er in perfektem englisch vor. „Ich habe sehr guten Kaffee“, dabei strahlte er Lisa und Maria an. Es begann verlockend nach Kaffee zu duften.
Beide nickten zustimmend, nahmen ihre Rucksäcke und gesellten sich zu dem Fremden, der ihnen eine Überraschung nach der anderen aufgab.
„Ich heiße Maria und das ist meine Freundin Lisa aus Deutschland.“

Maria sah ihn neugierig an, ein Indio, der definitiv anders war als alle Indios, denen sie bisher begegnet war. „Wo haben Sie so gut englisch gelernt?“, fragte sie, während sie belegte Brote, Obst und zwei Becher vor sich hinstellte.
„Ich heiße Huayna.“ Er lächelte nachdenklich. – „Ihr könnt mich Francisco nennen. Ich bin bei den Franziskanern in Lima erzogen worden, sie gaben mir den Namen Francisco, Francisco Sanchez.“ Er schenkte Kaffee in die Becher und überreichte sie ihnen. „Um aber Ihre Frage zu beantworten: „da bleibe ich gleich bei den Franziskanern, sie haben einen Narren an mir gefressen. Mein Mentor, Padre Manuel, meinte es anscheinend gut mit mir, er unterstützte mich und ermöglichte mir mein Studium an der Universität von Lima.

Maria reichte ihm eines der belegten Brote und für eine Weile aßen sie schweigend.
„So habe halt auch Englisch gelernt“, fügte schließlich hinzu. – „Ich hielt mich auch einige Zeit in den vereinigten Staaten auf. Stipendium“, er lächelte in die Runde. „Dort lernt man Englisch, ob man es will oder nicht. – Und was führt Euch hierher?“ Francisco betrachtete die beiden Frauen interessiert.
„Wir sind auf der Suche nach der geheimnisvollen Pflanze, die Tränen des Tici Viracocha“, gab Lisa zurück. - Wir wollen nach Cuzco und von dort weiter in das Tal des Urubamba. Ich bin Biochemikerin und habe einiges über die Pflanze gehört. Mein Vater liegt im Sterben und diese Pflanze ist unsere einzige Hoffnung.“
„Ich bin zwar kein Biochemiker, aber ich glaube, ich könnte Euch vielleicht weiterhelfen. Denn ich habe eine Tante, die kennt sich mit Pflanzen aus. Sie ist Schamanin und wohnt in der Gegend des Urubamba. Zuerst sollten wir aber Macchu Picchu aufsuchen.“ Huayna, sah beide fragend an. Sie nickten zustimmend.

Ich bin sicher, sie wird die Prüfung in Macchu Picchu bestehen“, dachte Huayna. Aber ich muss sicher sein, dass Lisa die kostbare Pflanze wirklich wert ist, dachte er.



IV

Es war einer der letzten milden Septembertage. Die Sonne war warm, wollte sich noch mal von ihrer besten Seite zeigen, bevor der Herbst beginnen würde, mit seinen dunklen Tagen, dem Regen und Nebel und Kälte.
Frau Hausendorf hatte ihren Mann im Rollstuhl zur Pergola gefahren und dort Tee servieren lassen.

Zwei Wochen sind vergangen, dachte sie ernst, die Zeit rennt uns zwischen den Fingern davon.
Sie goss ihrem Mann Tee ein, ließ sich nichts von ihren Sorgen anmerken. Albert wurde immer schwächer und siechte merklich dahin.
Draussen auf der Elbe fuhr gerade ein Ozeanriese in Richtung zum offenen Meer.
„Bald bist du wieder gesund Albert, dann werden wir zusammen eine Kreuzfahrt machen.
Albert nickte und sie fragte sich ob er wirklich daran glaubte...
Keine Nachricht von ihren Söhnen. Keine Nachricht von Lisa, sie musste sich sehr zusammenreißen und durfte Albert gegenüber sich nichts anmerken lassen.




V

Die Bahnfahrt nach Cuzco dauerte den ganzen Tag. Francisco spielte auf seiner Flöte und bald gesellten sich einige Indios dazu und sangen.
Draussen zog eine Landschaft von wilder Schönheit vorbei. Die musikalische Untermalung von Huaynas Flöte und den rauen Stimmen der Indios gaben dem Altiplano Seele. Manchmal sah man Lamaherden und Indios bei ihrer Feldarbeit. Es begann immer karger zu werden, die Andenbahn fuhr jetzt auf fast fünftausend Metern. Man hatte das Gefühl, als könne man die Gipfel mit den Händen greifen, so nah waren sie. Darunter klare Bergseen, die im Sonnenlicht schimmerten.

Lisa und Maria Dolores hatten auf der Fahrt nach Cuzco, genügend Zeit, ihren neuen Freund kennen zu lernen. Wie sich herausstellte war er Archäologe und unterrichtete an der Universität in Lima. Francisco widmete sich ganz der Inkaforschung und war oft mit Archäologen und Forschern unterwegs, zuletzt in der Wüste von Nazca.
Maria Dolores erzählte von ihrer Arbeit als Astronomin und dem gemeinsamen Forschungsprojekt mit ihrem Verlobten, auch Archäologe. Zusammen studierten sie das beachtliche Wissen der Inkas und ihrer Vorgänger, die über große Kenntnisse in der Astronomie verfügten, wie den Kalender und der Mathematik.
Zuletzt, berichtete Maria Dolores, wären auch sie gerade in einem Camp in der Wüste von Nazca gewesen.
„Nazca!“ entfuhr es Lisa. „Dort sind die Scharrbilder, die man nur aus der Luft sehen kann. Sie wurden von Außerirdischen geschaffen, sagt man...“
Francisco nickte lächelnd.
„Sagt von Däniken“, meinte er schmunzelnd. Er atmete die Luft hörbar ein. „Ich habe von Däniken öfters in die Wüste begleitet, Lisa. In meinen Augen sind das reine Theorien.“
„Das riesige Fabeltier von Nazca“, erläuterte Maria Dolores mit hochgezogenen Brauen, „fliegt exakt dem Aufgangspunkt der Sonne, am Sommerwendetag entgegen. “Ich glaube eher an Kalenderlinien und astronomisch bedeutsame Markierungen.“

Am Abend, bereits bei Dunkelheit fuhr der Zug in Cuzco ein.
Lisa und Maria wollten im Hotel übernachten und Francisco ging zu Freunden.
„Morgen um sieben, hole ich Euch ab. Der Zug nach Macchu Picchu wartet nicht“, verabschiedete er sich und verschwand in der Dunkelheit.


Text von Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
2004

Fortsetzung folgt... :)
 
VI

„Ein dringender Anruf von unserem Vertretungsleiter in Lima, Frau Hausendorf.“
„Hallo, Hausendorf.“
„Ja hier Richter am Apparat.“
„Frau Hausendorf, leider muss ich Ihnen mitteilen, dass Ihre Söhne zusammen mit dem Führer, im Jeep tödlich verunglückt sind.“
„Oh mein Gott, wie konnte das nur passieren?“
„Es war ein Erdrutsch. Ihre Söhne sind mit dem Wagen in eine tiefe Schlucht herabgestürzt. Deswegen fand man den Jeep und die toten Körper erst gestern. Frau Hausendorf, mein aufrichtiges Beileid.“


Frau Hausendorf saß da wie gelähmt. Sie wusste genau, dass sie den Tod ihrer Söhne vor Albert geheim halten musste. Er würde in seinem Zustand solch eine Nachricht nicht überleben.
Ich werde Albert in die Klinik schicken, überlegte sie düster. Er soll Bluttransfusionen bekommen, während ich meine beiden Söhne beerdigen werde.




VII

Huayna und Lisa saßen oben in den Ruinen des Sonnentempels, hoch über Macchu Picchu. Schweigend beobachteten sie die Dämmerung unten vom Tal des Urubamba. Wie sich das satte Grün des Urwaldes langsam in ein opalisierendes dunkles Grau verwandelte. Dann, plötzlich war die Nacht da.
Die Touristen waren längst wieder gefahren. Maria Dolores hatte sich zum astronomischen Turm und dem Intiwana, dem Sonnenstein begeben. Sie hatte vor, Aufzeichnungen und Berechnungen dort zu machen.

Macchu Picchu gehörte ihnen allein. Die Zeit begann sich zu verlangsamen. Wie in einem Traum, verwandelte sich die Landschaft, unmerklich, geheimnisvoll.
Lange Zeit saßen Lisa und Huayna schweigend da. Da ging die schmale Mondsichel über den Bergen auf und er sprach leise: „Die Sonne, der Mond, der Tag, die Nacht, Frühling und Winter werden von Dir nicht vergeblich angewiesen, oh Viracocha.“
Seltsamerweise verstand Lisa den Sinn seiner Worte. Ihre Augen hatten sich an die Dunkelheit gewöhnt, das Mondlicht tauchte die Ruinen der alten Stadt Macchu Picchu in zartes silbriges Licht. Lisa war es, als wäre sie in eine längst vergangene Zeit versetzt worden. Eine Zeit in der sie gemeinsam mit Huayana hier lebte...
„Glaubst du an Gott Lisa?“ Huayna holte sie aus ihrem Traum. „Ich glaube an Viracocha den großen Sonnengott zu dem ich bete, kannst du das respektieren?“
Lisa war wieder hellwach, sie überlegte was sie Huayna antworten sollte.
„Gott, Gott, Gott!“, sprach sie erregt und stand auf. „Wir erschaffen uns unseren Gott, entsprechend unserer Entwicklung Huayna, es sind unsere Projektionen und es lohnt sich nicht darum Kriege zu führen. Leider machen die Menschen dies seit Tausenden von Jahren und sie sind bisher nicht klüger geworden.“

Huayna war auch aufgestanden. Er stellte sich neben sie. –
„Ja, ich glaube an Gott“, sagte sie leise zu ihm. „Gott, Buddha oder Jahve, die Singularität, die Dreieinigkeit, man kann es nennen wie man will. Die reine Energie, sie ist letztendlich der Vater aller Schöpfung.“

Er hatte seinen Arm um sie gelegt und zog sie zu sich. Ja, dachte er, sie ist es, sie ist meine Aqlla-Cuna, meine auserwählte Prinzessin...
Als sie sich küssten, wusste Lisa, dass sie immer schon füreinander bestimmt gewesen waren, sich nach langer Zeit, wieder vereinten.
Huayna hatte eine Decke ausgebreitet. Sie liebten sich. Wurden von den Träumen in den Träumen geholt, dort wo die Liebe auf sie wartete, nach langer Zeit, wiedervereint.


VIII

Am nächsten Morgen, als den Triebwagenwaggons, so wie jeden Morgen auch, hunderte von Touristen entstiegen, die nach Macchu Picchu wollten, fuhr Huayna mit Maria Dolores und Lisa im leeren Zug nach Ollantaytambo, in das Dorf seiner Tante. Dort, wo er aufwuchs und von seiner Tante Chinchita jahrelang unterrichtet wurde. Als Kind schon begleitete er sie in den Urwald und er lernte von ihr alles über Pflanzen und Tiere. Er lernte auch über die Luft, das Wasser, das Feuer und die Erde.
Das Dorf Ollantaytambo war nicht weit und als die drei die Hütte von Tante Chinchita betraten, wurden sie von einer stattlichen Indianerin begrüßt. Sie musterte die jungen Frauen mit aufmerksamen Augen, die so klein wie Schlitze waren.

Sie musste uralt sein, die Haut ihres Gesichts schien nur noch aus Falten und Runzeln zu bestehen. Ihre Haare waren zu einem dünnen Zopf geflochten, der ihr bis zur Hüfte reichte.
Sie trug die Landestracht der Inkafrauen. Um ihren Gürtel hingen kleine Lederbeutel, bunte Vogelfedern und kleine Kabassen. Den Hals schmückten mehrere Ketten aus Muscheln, verschiedensten Samen, Wildschweinzähnen und kleiner Knochen.
Tante Chinchita bedeutete ihnen mit einer Handbewegung am Boden, Platz zu nehmen und schenkte ihnen duftenden, stark aromatischen Kräutertee ein.
„Pachamama“, begann sie in der Queschuasprache zu sprechen. „Pachamama ist unsere Mutter Erde, wir sollen uns ihrer immer erinnern“. Sie bot eine Tasse Tee symbolisch der Erdmutter an und verbeugte sich drei mal vor ihr. – „Jeder Berg, jeder Felsen und unsere Natur, das ist Pachamama“. Auch sie trank vom Tee und Huayna übersetzte Lisa was seine Tante sagte. – „Der weiße Mann kam zu uns Inkas und eroberte unser Reich, aber er hat Pachamama, unsere Mutter nicht geachtet; und er hat Viracocha, unseren Vater beleidigt.“ Die alte Frau seufzte schwer und fuhr dann fort. – „Der weiße Mann hat dadurch, dass er seine Liebe zu Pachamama vergessen hat, Krankheiten in der Natur und in sich selbst heraufgeschworen. Ohne die Liebe zur Mutter Erde, werden die Menschen kalt im Herzen, ihr Blut verändert sich, es birgt in sich den schleichenden Tod.
Viracocha, der Sonnengott, beobachtete dies mit großer Sorge und weinte Tränen des Kummers. Diese Tränen fielen auf die Erde und Pachamama konnte aus den wertvollen Tränen von Viracocha eine Pflanze wachsen lassen. Es ist die Pflanze, weswegen Ihr kamt, die Pflanze, Tränen des Tici Viracocha. Sie wächst versteckt im Urwald.“ Tante Chinchita schenkte nochmals Tee ein und blickte in die Runde.
Alle waren still, gespannt warteten Lisa und Maria Dolores, auf das, was die alte Indianerin sagen würde.
„Viele kamen schon in diese Gegend und suchten nach der Pflanze, aber nur wenigen war es vergönnt, sie zu finden. Die meisten von ihnen mussten unverrichteter Dinge wieder abziehen, oder sie starben sogar.“ Sie schwieg, sah Lisa bedeutsam an. – „Dich kenne ich, du bist eine Aqlla-Cuna, eine auserwählte. Wir hatten dich erwartet. Ich sah dich im Feuerorakel.“
Tante Chinchita lächelte, „morgen, lange noch vor Sonnenaufgang werden wir los gehen, tief hinein in den Urwald und die Pflanze für deinen Vater holen.



___________________


Sie waren bereits zwei Stunden marschiert. Langsam begann es zu dämmern. Tante Chinchita schritt rüstig voran, alle anderen folgten ihr im Gänsemarsch. Die Nachhut bildete Huayna. Der Urwald begann immer dichter zu werden und obwohl die Sonne bereits aufgegangen war, blieb sie unsichtbar hinter dem Dach von Baumkronen verborgen.
Sie versanken im Universum des Dschungels, wo der Himmel sich nicht mehr zeigte und die Zeit ihre festen Konturen verlor, bis es schien, als bliebe sie endgültig stehen und sie in eine andere, fremde Realität verwies.
Es roch nach Morgentau. Die Luft war schwer vom Duft süßlich duftender Blüten.
Tante Chinchita verlangsamte jetzt ihren Gang. Sie mussten sich vorsichtig weiter bewegen, hindurch zwischen Lianen, Riesenfarnen und Pflanzen mit großen fleischigen Blättern. Immer dichter wurde der Urwald. Der Lärm von exotischen Vögeln, Insekten und dem Gekreische der Affen war ohrenbetäubend.
Längst waren ihre Kleider durchnässt vom Schweiß, ihre Stiefel vollgesogen von Wasser. Das Vorwärtskommen wurde immer schwerer und war ermüdend.
Nicht so Tante Chinchita, sie ging barfuß, genau wie Huayna. Die beiden jungen Frauen wagten aber nicht ihre Stiefel auszuziehen. Aus Vorsicht vor Schlangenbissen und Blutegeln, gegen die Chinchita und Huayna immun waren.

Sie waren in eine völlig andere Welt versetzt worden. Im Territorium der Unwirklichkeit, der Intuition und der Magie. Hier in diesem grünen Universum konnte man sich nicht mehr allein auf den Verstand verlassen.
Da dachte Lisa an ihre Meditationstechniken und wendete sie an. Sie wurde ruhig, sie kämpfte nicht mehr an, ließ einfach geschehen.
Vor ihnen begann es auf einmal zu leuchten. Tante Chinchita deutete auf eine große Pflanze mit weißen, tropfenförmigen Blüten, die silbern schimmerten.
Tante Chinchita begann einen leisen Dankesgesang und wandte sich an Lisa.
„Was bist du bereit, für die Pflanze zu opfern? sie sah sie bedeutungsvoll an. – „Alles, was wir von unserer Mutter Pachamama entnehmen, müssen wir durch irgendetwas ersetzen.“
Lisa überlegte nicht lange, sie nahm ihren Rosenkranz aus Sandelholzperlen, den sie aus Nepal mitgebracht hatte. Er war von einem hohen Lama gesegnet worden und sie trug ihn seither immer bei sich. Feierlich gab sie ihn Chinchita, die ihn in das Loch, wo sie die Pflanze ausgrub, hineinlegte und alles sorgfältig mit Erde bedeckte.
Die Pflanze gab Chinchita dann in einen kleinen Stoffbeutel. Dann machten sie sich auf den mühsamen Rückweg.


E P I L O G


Der Abschied von Huayna war kurz. Lisa saß mit ihm in der Flughafenhalle von Lima und wartete auf den letzten Aufruf nach Frankfurt. Maria Dolores war bereits nach La Paz abgeflogen und die Minuten verstrichen schnell, nahmen keine Rücksicht auf ihre Gefühle.
„Hast du alles verstanden, mit der Verabreichung der Pflanze?“ fragte er noch einmal vorsichtshalber.
„Ja, ich habe alles verstanden“, meinte sie beruhigend. „Schließlich bin ich Biochemikerin.

Der Aufruf. Sie umarmten sich kurz. Es war wie ein Schmerz, den Lisa in ihrem Herzen fühlte.
„Und du kommst, sobald es deinem Vater gut geht, versprochen?“
„Nein. Ich glaube nicht“, sie lächelte. „Du wirst kommen und ich hoffe dir mein Reich zeigen zu können Huayna.“
„Und dann?“
„Dann, wenn du mein Reich kennengelernt hast.“ Sie lächelte. „Das dürfte dir nicht schwer fallen. Immerhin hast du es vier Jahre in Harvard ausgehalten.“ Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Dann komme ich mit dir, in dein Reich der Inkas. - Ein Aufgabengebiet werde ich sicherlich finden.“ Sie seufzte, „im Labor unserer Firma bin ich nicht unersetzbar.“
Sie winkte ihm noch einmal zu, dann verschwand sie in der Menge. Zusammen mit den anderen Fluggästen.


Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
Liebe Karuna,
eine sehr schöne Geschichte und ich war die Prinzessin :daisy: .

Wo nimmst Du das nur her?

Das Einzigste, was mich noch interessieren würde sind die Gedanken von Albert. Weiß er instinktiv, dass er totkrank ist? Glaubt er an seine Genesung? Spürt er die Kraft und den Glauben seiner Tochter?
Totkranke spüren so viel, wenn sie es zulassen.

Dieser Aspekt in Hamburg kommt mir etwas zu kurz, aber ich bin eben so.

Ach, wie gerne wäre ich bei dieser Tante und dem Huayna.... :banane:

Liebe Grüße!
 
east of the sun schrieb:
Liebe Karuna,
eine sehr schöne Geschichte und ich war die Prinzessin :daisy: .

Wo nimmst Du das nur her?

Das Einzigste, was mich noch interessieren würde sind die Gedanken von Albert. Weiß er instinktiv, dass er totkrank ist? Glaubt er an seine Genesung? Spürt er die Kraft und den Glauben seiner Tochter?
Totkranke spüren so viel, wenn sie es zulassen.

Dieser Aspekt in Hamburg kommt mir etwas zu kurz, aber ich bin eben so.

Ach, wie gerne wäre ich bei dieser Tante und dem Huayna.... :banane:

Liebe Grüße!

Liebe East,
ich war mal in den Anden
habe eine Reise gemacht
so wie in der Geschichte beschrieben
von Rio de Janeiro flogen wir
( unsere damals siebenjährige Tochter Sofia
war auch mit dabei) nach La Paz und dann
mit dem Hooverkraft Boot über den Titicacasee
weiter mit der Bahn bis Cusco...

Albert? Sicher weiss er genau,
dass er sterbenskrank ist.
Aber Hoffnung ist ein Prinzip
eine Kraft, die bis zum letzten
Atemzug bestehen sollte.

Karuna :kiss3: :kiss4: :kiss3:
 
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@Karuna - vielen Dank sehr schön - Bolivien und Peru haben mich schon immer angezogen - früher hatte ich mal eine Zeitlang Träume, wo ich zwischen Gebäuden entlangging, die aus riesigen Steinquadern aufgesetzt waren und das war irgendwo dort - als ich Boli-mucke machte, lernte ich sogar ein paar Brocken Quechua - leider kam ich bisher noch nicht in dieses Land - als Gärtner faszinieren mich auch die vielen hier unbekannten Kulturpflanzen, die dort entstanden.

Liebe Grüße Inti
 
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