Hallo,
ist der Mann um den es geht dement? Dann wäre das eine mögliche Erklärung.
Ich arbeite mit alten und kranken Menschen und kann dir aus Erfahrung sagen: nein, in den meisten Fällen erreichst du durch Reden nichts...leider. Und gerade Männer dieser Generation sind leider oft "hart im Nehmen". Sie mussten lernen die Zähne zusammen zu beißen und über Gefühle zu schweigen.
Und das ändert sich im Alter meist nicht mehr.
So schwer es für das Umfeld ist, "man muss" es akzeptieren.
Sagt er auch nichts wenn man ihn wiederholt auf Schmerzen anspricht?
Nein, nicht dement, geistig voll da.
Er war nie der große Reder, konnte nie über Gefühle sprechen, war da immer schon gehemmt bis ablehnend, wahrscheinlich hat es auch ein wenig mit Scham zu tun und zugleich der Unfähigkeit die Situation zu akzeptieren wie sie ist. Dass er lebt, obwohl er ja lieber tot wäre, weil er so nie leben wollte - mit diesen gesundheitlichen Beeinträchtigungen - aber nun ist es so.
Dieses "nicht wahrhaben wollen" führt sicherlich auch dazu, dass man über das was einem nicht passt, nicht reden will, jedenfalls "bis es nicht mehr geht".
Er sagt es erst nach mehrmaliger Nachfrage.
Ich habe heute noch länger darüber nachgedacht und bin inzwischen überzeugt, dass es bei ihm eine Art innere Blockade ist, er will seine Situation und seinen Zustand gar nicht mehr wirklich wahrhaben und entsprechend geht er damit um, dass er damit sich viel sinnlosen Schmerz zufügt, scheint er derzeit ebenfalls nicht zur Kenntnis zu nehmen. Mal schauen, vielleicht kommt der Lernprozess noch, wenn nicht, dann wird er sicherlich an seiner Ignoranz früher oder später eher sterben, als an der Krankheit selbst.