Ok, Du fühlst Dich auf den Schlips getreten, war bei der einfachen Antwort auch mein Ziel.So wie Du Dich über meine Antwort geärgert haben magst, so sehr fand ich Deine Antwort einfach zu lässig... Lass uns wieder runter kommen und die Egospielchen andere spielen.
Dass sich die Evolution nach der gängigen Lehrmeinung vonstatten ging, kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Wenn ausreichend Nahrung vorhanden ist, keine Feinde weit und breit in Sicht und die Anzahl der möglichen Partner groß genug ist, wird sich die Population einer Art schnell vergößern. Ist das Gegenteil der Fall, werden die Bestände sich eher dezimieren. So weit ist die Wirkungskette schon deutlich.
Klar ist auch, dass bei einer großen Zahl von Tieren deren Erfahrungen sich dementsprechend insgesamt natürlich vermehren und sich diese Erfahrungen wahrscheinlich auch zum Teil ins Erbgut einnisten.
Wenn ich Dich richtig verstehe, behauptest Du, die Farben auf einem Schmetterlingsflügel würden millionenfach verändert und wenn sich zum Beispiel eine Erschreckreaktion bei einem Fressfeind ergibt, würde dieses Verhalten von dem Schmetterling bemerkt und dieser würde auf welche Art auch immer seine Gene soweit programmieren, dass diese Info an seine Nachkommen weitergegeben werden.
Würde es dann nicht eine Vielzahl unterschiedlicher Schmetterlinge geben, die alle verschiedenfarbig aussehen und dann doch zur gleichen Art gehören?
Oder man nehme den Kaiseratlas, der legt seine Eier auf einem Blatt ab, beißt dessen Stengel durch, worauf das Blatt welk wird und sich zusammenrollt. Nun wäre das ein prima Hinweis für jeden seiner Fressfeinde, bräuchte der Vogel doch nur nach einem welken Blatt in einem sonst völlig grünen Laubwerk zu achten. Um es dem Vogel nun schwerer zu machen, beißt der Kaiseratlas bis zu 20 weitere Blättern an, worauf diese natürlich auch welk werden und so eine viel größere Traube in dem Laubwerk darstellen und es einem Vogel natürlich noch leichter macht.
Sollte ein Vogel aber nun aufmerksam werden, wird er diese Blätter durchsuchen und die Raupe als fetten Happen schließlich finden. Dumm ist nur, dass die Erfolgsqote so schlecht ist. Außerdem könnte es sein, dass vor ihm bereits ein anderer Vogel da war und die Raupe schon gefressen hat. Dieser Frust sorgt nun seinerseits dafür, dass das Interesse der Vögel an einer solchen Traube einfach nachlässt, die Chance dort etwas Essbares vorzufinden ist erfahrungstechnisch zu gering.
So, nun frage ich mich, woher der Kaiseratlas dazu kommt, so eine Strategie zu fahren? Wie kommt es zu so einem Verhalten, zumal der Kaiseratlas nach der Eiablage an seinem Nachwuchs überhaupt nicht interessiert ist und auch seine abgeleten Eier nicht mehr beachtet?
Ist es nun etwas klarer, worauf ich hinaus will?