Werten oder überlegen?

ChrisTina schrieb:
Ich hab mal wieder eine Frage - und zwar - wie definiert ihr für euch den Unterschied, ob man

etwas bewertet und/oder verurteilt

bzw.

über etwas nachdenkt und zB hier zur Diskussion stellt?

Ich bin durch einige Postings der letzten Zeit am Überlegen, ob viele als Verurteilungen bewertete Aussagen nicht auch einfach echte Diskussionsbeiträge sein könnten ohne provokativen Background.

Diese Frage natürlcih auch wieder mal im Hinblick auf meine Überzeugung, dass jeder Mensch sein eigenes WeltBild hat - und die Erstreaktion auf Thematiken vorrangig durch dieses gefiltert wird. Sprich, mit ist bewusst, dass Jeder, der dies hier liest diese Grenze etwas anders zieht - ich würde aber trotzdem gerne eure persönlichen Meinungen dazu kennen lernen.

Bewerten ist auf jeden Fall dasselbe wie ein Urteil fällen. Etwas, daß nicht beurteilt wird, kann auch nicht bewertet werden. Ver-urteilen wäre demnach einfach nur das Fällen eines extremen Urteils. Ausser graduellen Unterschieden sehe ich keine Differenz zwischen dem einen und dem anderen. Solange man sich der Relativität und der möglichen Fehlbarkeit des eigenen Urteils bewusst ist, sehe ich darin auch keine Probleme, denn dann bleibt man offen und vom Gegenteil überzeugbar. Andernfalls macht man sich zu starr gegenüber Relativierung des eigenen Urteils, was mangelnde Flexibiltät und Engstirnigkeit zur Folge hat. Es kann jeder für sich selbst entscheiden, ob er seinem Urteil vollkommen vertrauen will oder offen bleiben, sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Letztlich kann jedes Urteil entkräftet werden. Ich jedenfalls habe noch nie ein Urteil gefällt, daß sich nicht früher oder später als einigermaßen falsch oder zumindest als differenzierbar und damit auflösbar herausgestellt hat.
 
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Meine Meinung ist, wir sollten Bewerten und Be/Verurteilen vollkommen getrennt halten.
Als erstes kommt immer die Bewertung.
Beispiel: Du bewertest einen Beitrag schon damit, daß er es dir wert ist, darauf zu antworten. (egal ob positiv oder negativ) Denn zu diesem Akt entschließt du dich ja wohl relativ spontan.
Danach wird wohl das Nachdenken kommen. *obwohl ich da manchmal berechtigte Zweifel hege :D *
Innerhalb des Nachdenkens urteilst du aber schon, somit ist ein paralleler Ablauf gegeben. Dies wirkt sich nun auf dein Posting aus; was du nun von dir gibst.
Der Unterschied zwischen Provokation und Diskussionsbeitrag ergibt sich nicht zuletzt aus deiner emotionellen Tagesverfassung.
Beispiel: Ich sage einem Menschen "Du bist blau".
Hat er eine gute Verfassung wird er sich nicht angegriffen fühlen und in den Spiegel schauen und sich anschließend reinigen.
Ist er schlecht drauf geht er mir an die Kehle, weil er denkt ich, meine er sei besoffen.
Du siehst, des Menschen Weltbild wird hier zweitrangig.
Also im Zweifelsfalle alles immer zwei x lesen. ;)

Gruß Bagheera :sleep2:
 
ChrisTina schrieb:
- odervielleicht doch noch was zu meiner Frage beitragen möchtest / könntest?

Natürlich möchte ich (aber später) etwas ernsthaftes beitragen zu diesem
Thema.

Ich war gestern etwas übermütig drauf, sei also bitte nachsichtig mit mir!!! Weiß schon, Übermut tut selten gut ....

LG
Daisy
 
Ich möchte meine Frage etwas konkretisieren:
ChrisTina schrieb:
etwas bewertet und/oder verurteilt

bzw.

über etwas nachdenkt und zB hier zur Diskussion stellt?
Mir gehts nicht um eine Unterscheidung zwischen Bewerten und Verurteilen - das ich in diesem Fall beide Begriffe gleichsetze wollte ich durch das *und/oder* darstellen - dürft mir nicht wirklich gelungen sein.

Mir persönlich gings um den Unterschied zwischen
etwas beurteilen und in Folge auch verurteilen
und andererseits
über etwas nachdenken und zur Diskussion stellen.

Konkretes Beispiel - ich denke über etwas nach - zB wie über das Nachdenken hier - und stelle es zur Diskussion - und andere Mitschreiber empfinden diesen meinen Beitrag als Bewertung und Verurteilung der Thematik an sich.

Jetzt gehts mir also konkret darum, wo hört die Diskussion auf - und fängt das Bewerten/Urteilen/Verurteilen an? Für euch persönlich?
 
also ich habe schon oft das gefühl, dass hier massiv be-gewertet und auch be und verurteilt wird.

so bald ich mit etwas anfange wo es heisst, "ja aber du hast ja dieses und du hast jenes und das darfst du nicht und das musst du"

und das ist bei jedem zweiten thema der fall, dann ist das eine wertung.

passiert mir sicherlich auch hin und wieder, aber nicht bewusst und ich versuche es trotzdem zu vermeiden, es sei denn es greift mich jemand wirklich an.

aber ich denke es steht keinem von uns zu, jemanden wirklich zu bewerten oder über den menschen zu urteilen, denn die meisten von uns kennen uns nur virtuell und nicht wirklich, daher sollten wir solche eingriffe auch lassen, das ist nicht fair.
 
Zitat von Christina
Jetzt gehts mir also konkret darum, wo hört die Diskussion auf - und fängt das Bewerten/Urteilen/Verurteilen an? Für euch persönlich?

Also ich denke.....
Wenn jemand seine Wahrheit als die allgemeingültige Wahrheit hält,und in einer Diskussion mit einer anderen subjektiven Meinung konfrontiert wird,dann fängt diese Person (die ihre Wahrheit als allgemeingültigg hält) an zu bewerten,und anschliessen zu be/ver-urteilen.

Grüsse vom Narren
 
ChrisTina schrieb:
Ich hab mal wieder eine Frage - und zwar - wie definiert ihr für euch den Unterschied, ob man

etwas bewertet und/oder verurteilt
Bewerte ich etwas, so versuche ich für mich eine Einschätzung zu einem Thema/einer Person zu bekommen. Verurteile ich etwas, so übergehe ich das Bewerten und lehne etwas ab.

Gandalf
 
ChrisTina schrieb:
Ich hab mal wieder eine Frage - und zwar - wie definiert ihr für euch den Unterschied, ob man

etwas bewertet und/oder verurteilt

bzw.

über etwas nachdenkt und zB hier zur Diskussion stellt?

Im Prinzip ist da wenig Unterschied.
Der Antwortende hat ebenso nachgedacht und stellt seine Meinung genauso zur Diskussion. Demnach gibt es kein Werten oder überlegen?. Es gibt höchstens ein Erfahren und Fühlen und Überlegen und Werten. Ohne das Wörtchen oder.
Und ob jetzt eine Frage, eine Bewertung oder eine Verurteilung der Frage oder des Inhalts zur Diskussion steht ist doch eigentlich wurscht, oder? :dontknow:
Hauptsache es wird diskutiert. :clown:
 
Moludeami schrieb:
Im Prinzip ist da wenig Unterschied.
Der Antwortende hat ebenso nachgedacht und stellt seine Meinung genauso zur Diskussion. Demnach gibt es kein Werten oder überlegen?. Es gibt höchstens ein Erfahren und Fühlen und Überlegen und Werten. Ohne das Wörtchen oder.
Und ob jetzt eine Frage, eine Bewertung oder eine Verurteilung der Frage oder des Inhalts zur Diskussion steht ist doch eigentlich wurscht, oder? :dontknow:
Hauptsache es wird diskutiert. :clown:



Zuviel Ostereier gegessen was:lachen:

LG Tigermaus
 
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Ich werte nicht, beurteile nicht und ich überlege auch nichts.
Ich denke, das tue ich sowieso, das ist wie sehen, wenn ich die Augen öffne, oder auch ständig höre, weil ich mir meine Ohren ja nicht zuhalte. Das ist das menschliche an mir. Genauso wie meine Gefühle.
Wie andere hier ihre Beiträge reinstellen, welchen Hintergrund das hat, ist mir schnurz. Die Gefühle, die daraus für mich erwachsen, ist das einzigste, was mich etwas angeht und wo ich mich mit befasse. Und so wird jeder aus jedem Beitrag seine Gefühle haben, vielleicht auch eine Wertung. Aber das ist egal.
Und deswegen mache ich mir keine Gedanken über die Beiträge anderer.
 

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