Hallo zusammen,
nach langer, verzweifelter Suche nach Antworten bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe mich einfach mal angemeldet. Mit dem, was mir auf der Seele liegt, kann ich nicht in ein "normales" Partnerschaftsforum schreiben, denn dort würde man mich mit der Mistgabel durchs Dorf treiben.
Ich bin keine Esoterikerin, aber ich glaube, dass ich nur hier mal offen "reden" kann und vielleicht auch ein paar Denkanstösse bekomme - besonders eben von Leuten, die so etwas vielleicht schon mal erlebt haben.
Meine Geschichte wird sehr lang, aber vielleicht mag ja jemand mal einfach "zuhören."
Ich habe eine sehr, sehr schmerzhafte Lebensgeschichte. Vertrauen, Nähe (egal ob körperlich oder seelisch) ist für mich unfassbar schwierig. Wenn es überhaupt möglich ist, dauert es Jahre, bis ich einen Menschen wirklich an mich heran lasse. Die Personen, die in meinem Leben eine Rolle spielen, sind alle seit über 10 Jahren ein Bestandteil meines Lebens.
Und nun ist etwas passiert, das mein Leben völlig aus der Bahn wirft.
Vorweg: Ich bin knapp 30 Jahre alt, verheiratet, habe zwei kleine Kinder. Ich bin sozial sehr engagiert und nehme auch mal immer wieder Dinge in die Hand. So kam es, dass ich vor einiger Zeit Kontakt zu einem unserer ranghöchsten Kommunalpolitiker aufgenommen habe, weil ich mich über etwas tierisch aufgeregt habe. Daraus hat sich ein Emailkontakt entwickelt. Nach anfangs sehr typisch, förmlichen Emails wurde es sehr schnell, sehr persönlich. In erster Linie wahnsinnig humorvoll, aber auch mit viel Tiefgang. Es war ein anregendes "hin und her". Wir hatten in unseren Emails einen unfassbaren Draht zueinander. Er schlug mir dann ein persönliches Treffen vor, damit wir uns mal "in echt" richtig unterhalten können. Ich habe ihn dann in seinem Büro besucht.
Unsere erste "richtige, bewusste" Begegnung war... ich kann das gar nicht beschreiben. Die Zeit stand still.
Wir waren beide ziemlich nervös, total verrückt. Ich würde uns beide als ziemlich eloquent und rhetorisch absolut sattelfest bezeichen; auch können wir uns auf neue Situationen und Menschen schnell einstellen - aber wir saßen uns teilweise absolut sprachlos gegenüber.
Auch er ist übrigens verheiratet und hat zwei (fast erwachsene) Kinder und ist 19 Jahre älter als ich.
Als wir uns verabschiedet haben, haben wir unsere Hände nicht los lassen können. Er hat mich dann gefragt, ob er mich zum Abschied kurz umarmen darf. Er durfte - und das ist unglaublich. Ich bin ein Missbrauchsopfer; ich lasse mich NIEMALS einfach so von jemandem anfassen. Schon gar nicht von jemandem, den ich kaum kenne.
Zumindest in der Theorie. Denn: Wir kennen uns.
In den letzten paar Wochen haben wir uns quasi unsere ganze Lebensgeschichte erzählt. Wir vertrauen uns blind, reden über alles, haben jeden Tag Kontakt per Email, SMS, telefonieren... Wenn wir uns mal über den Tag keinen Kontakt hatten, weil es stressig war oder so, dann melden wir uns teilweise gleichzeitig beim Anderen.
Wir empfinden das beide gleich, das haben wir besprochen.
Die Gefühle, die wir empfinden, sind unglaublich. Wir haben so etwas beide noch nie erlebt.
Letzten Samstag haben wir uns getroffen und da kam es dann auch zum Kuss. Wir haben uns über eine Stunde lang geküsst. "Mehr" ist nicht passiert, das geht doch nicht. Aber dieser Kuss, diese Momente waren das intimste und wunderschönste, was ich je mit einem anderen Menschen geteilt habe. Er selbst bezeichnete diese Momente später als "einen der schönsten Augenblicke seines Lebens."
Wir versuchen im Moment händerringend unsere Beziehung auf ein "vernünftiges" Level zu bekommen. Wir möchten uns beide auf keinen Fall verlieren, eine tiefe Freundschaft führen, uns nicht trennen.
Aber "Freundschaft" scheint ein viel zu kleines Wort für das ,was uns verbindet. Und "Freundschaft" ist nicht das, was ich empfinde.
Ich liebe ihn. Ich liebe ihn unendlich.
Ich liebe ihn als Mensch, für das was er ist. Seine Art, sein Wesen, auch seine Fehler, denn die hat er und ich bin nicht blind dafür. Ich liebe ihn auch als Mann, ich liebe es von ihm berührt zu werden, von ihm geküsst zu werden, ich möchte mit ihm schlafen!
Ich liebe es, mit ihm zu reden, einfach nur bei ihm zu sein...
Ich bin auf den Knien, ich bin völlig von den Füßen.
Was sollen wir nur tun? Wie bekommt man das hin? Eine Zukunft für uns als Paar scheint es nicht zu geben.
Mein Mann und ich haben seit langem sehr, sehr große Probleme. Die haben nichts mit IHM zu tun, die waren schon lange vorher da. Mein Mann und ich haben auch schon vor einem Jahr von Trennung gesprochen, wir sind beide nicht glücklich.
Doch jetzt habe ich irgendwie - abgsehen von meinen Kindern - keinerlei Motivation mehr, überhaupt noch weiter zu machen. Ich wäre inzwischen bereit mich zu trennen, mit meinen Kindern ALLEIN in eine Wohnung zu ziehen und dann erstmal zu schauen.
Aber ich glaube nicht, dass ER jemals bereit sein wird, mir auf diesem Weg zu folgen. Ich weiß, dass er genauso fühlt. Aber er ist ein gebranntes Kind. Die Scheidung seiner eigenen Eltern, als er gerade ein junger Mann war, hat ihn ganz, ganz tief mitgenommen. Ich weiß nicht, ob er irgendwann eine andere Meinung zu seiner Ehe und unserer besonderen Beziehung hat, aber darauf kann und will ich mich auch nicht verlassen.
Ich habe mir auch vorgenommen, nicht um ihn als Mann zu kämpfen und keinen Druck aufzubauen.
Ich kann Euch nicht beschreiben, wie ich mich im Moment fühle. Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben fühle ich mich "komplett". Ich bin heil, ich bin zu Hause, das ist der Mensch, zu dem ich gehöre.
Ich bin kein Modell, er ist kein Adonis. Auf der Straße wäre ich wohl rein optisch einfach an ihm vorbei gelaufen. Aber wenn ich ihn ansehe, scheint er der wundervollste und auch schönste Mensch auf Erden zu sein. Ich liebe seine Augen und wie er mich damit ansieht. Mal wie ein ganzer Kerl, voller Begehren, Liebe und Gefühl. Und dann wie ein kleines Kind, dass fassungslos staunend vor einem Wunder steht.
Ich fühle mich vollständig. Ich bin überglücklich, ich betrachte ihn und unsere Begegnung als das größte Geschenk meines Lebens.
Und auf der anderen Seite habe ich das Gefühl am Abgrund zu stehen, bin verzweifelt, weil sich diese Liebe wohl niemals erfüllt, da er sich nicht trennen wird. Ich ersticke beinahe, wenn wir getrennt sind. Ich bekomme kaum Luft. Inzwischen habe ich die lästige Angewohnheit entwickelt selbst bei diesen Temperaturen die Fenster auf zu reißen, weil ich das Gefühl habe, ohne ihn nicht durch atmen zu können. Wenn wir telefonieren oder uns persönlich sehen, geht es mir wunderbar. Auch wenn ich nur weiß, dass wir bald telefonieren oder uns sehen. Aber wenn ich nicht weiß, wann ich ihn das nächste Mal sehen darf, werde ich beinahe klaustrophobisch.
Ich erkenne mich selbst kaum wieder.
Ich versuche im Moment mit aller Macht die Kontrolle zurück zu gewinnen, stark zu sein und dafür zu kämpfen, dass wir tatsächlich "seelenverwandte Freunde" sein können. Ich weiß nur nicht, ob mir das gelingen kann. Ob die Liebe nicht zu groß ist, ob ich jemals akzeptieren kann, dass er mit seiner Frau weiter lebt - egal, wie seine wahren Gefühle aussehen.
Wie lernt man das? Wie bekommt man das hin? Was ist der Weg?
Das war ein sehr langer Text. Danke, falls jemand das gelesen hat. Es tat schon gut, mal offen darüber zu schreiben.
Vielen Dank
das Glasherz, das droht zu zerspringen
nach langer, verzweifelter Suche nach Antworten bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe mich einfach mal angemeldet. Mit dem, was mir auf der Seele liegt, kann ich nicht in ein "normales" Partnerschaftsforum schreiben, denn dort würde man mich mit der Mistgabel durchs Dorf treiben.
Ich bin keine Esoterikerin, aber ich glaube, dass ich nur hier mal offen "reden" kann und vielleicht auch ein paar Denkanstösse bekomme - besonders eben von Leuten, die so etwas vielleicht schon mal erlebt haben.
Meine Geschichte wird sehr lang, aber vielleicht mag ja jemand mal einfach "zuhören."
Ich habe eine sehr, sehr schmerzhafte Lebensgeschichte. Vertrauen, Nähe (egal ob körperlich oder seelisch) ist für mich unfassbar schwierig. Wenn es überhaupt möglich ist, dauert es Jahre, bis ich einen Menschen wirklich an mich heran lasse. Die Personen, die in meinem Leben eine Rolle spielen, sind alle seit über 10 Jahren ein Bestandteil meines Lebens.
Und nun ist etwas passiert, das mein Leben völlig aus der Bahn wirft.
Vorweg: Ich bin knapp 30 Jahre alt, verheiratet, habe zwei kleine Kinder. Ich bin sozial sehr engagiert und nehme auch mal immer wieder Dinge in die Hand. So kam es, dass ich vor einiger Zeit Kontakt zu einem unserer ranghöchsten Kommunalpolitiker aufgenommen habe, weil ich mich über etwas tierisch aufgeregt habe. Daraus hat sich ein Emailkontakt entwickelt. Nach anfangs sehr typisch, förmlichen Emails wurde es sehr schnell, sehr persönlich. In erster Linie wahnsinnig humorvoll, aber auch mit viel Tiefgang. Es war ein anregendes "hin und her". Wir hatten in unseren Emails einen unfassbaren Draht zueinander. Er schlug mir dann ein persönliches Treffen vor, damit wir uns mal "in echt" richtig unterhalten können. Ich habe ihn dann in seinem Büro besucht.
Unsere erste "richtige, bewusste" Begegnung war... ich kann das gar nicht beschreiben. Die Zeit stand still.
Wir waren beide ziemlich nervös, total verrückt. Ich würde uns beide als ziemlich eloquent und rhetorisch absolut sattelfest bezeichen; auch können wir uns auf neue Situationen und Menschen schnell einstellen - aber wir saßen uns teilweise absolut sprachlos gegenüber.
Auch er ist übrigens verheiratet und hat zwei (fast erwachsene) Kinder und ist 19 Jahre älter als ich.
Als wir uns verabschiedet haben, haben wir unsere Hände nicht los lassen können. Er hat mich dann gefragt, ob er mich zum Abschied kurz umarmen darf. Er durfte - und das ist unglaublich. Ich bin ein Missbrauchsopfer; ich lasse mich NIEMALS einfach so von jemandem anfassen. Schon gar nicht von jemandem, den ich kaum kenne.
Zumindest in der Theorie. Denn: Wir kennen uns.
In den letzten paar Wochen haben wir uns quasi unsere ganze Lebensgeschichte erzählt. Wir vertrauen uns blind, reden über alles, haben jeden Tag Kontakt per Email, SMS, telefonieren... Wenn wir uns mal über den Tag keinen Kontakt hatten, weil es stressig war oder so, dann melden wir uns teilweise gleichzeitig beim Anderen.
Wir empfinden das beide gleich, das haben wir besprochen.
Die Gefühle, die wir empfinden, sind unglaublich. Wir haben so etwas beide noch nie erlebt.
Letzten Samstag haben wir uns getroffen und da kam es dann auch zum Kuss. Wir haben uns über eine Stunde lang geküsst. "Mehr" ist nicht passiert, das geht doch nicht. Aber dieser Kuss, diese Momente waren das intimste und wunderschönste, was ich je mit einem anderen Menschen geteilt habe. Er selbst bezeichnete diese Momente später als "einen der schönsten Augenblicke seines Lebens."
Wir versuchen im Moment händerringend unsere Beziehung auf ein "vernünftiges" Level zu bekommen. Wir möchten uns beide auf keinen Fall verlieren, eine tiefe Freundschaft führen, uns nicht trennen.
Aber "Freundschaft" scheint ein viel zu kleines Wort für das ,was uns verbindet. Und "Freundschaft" ist nicht das, was ich empfinde.
Ich liebe ihn. Ich liebe ihn unendlich.
Ich liebe ihn als Mensch, für das was er ist. Seine Art, sein Wesen, auch seine Fehler, denn die hat er und ich bin nicht blind dafür. Ich liebe ihn auch als Mann, ich liebe es von ihm berührt zu werden, von ihm geküsst zu werden, ich möchte mit ihm schlafen!
Ich liebe es, mit ihm zu reden, einfach nur bei ihm zu sein...
Ich bin auf den Knien, ich bin völlig von den Füßen.
Was sollen wir nur tun? Wie bekommt man das hin? Eine Zukunft für uns als Paar scheint es nicht zu geben.
Mein Mann und ich haben seit langem sehr, sehr große Probleme. Die haben nichts mit IHM zu tun, die waren schon lange vorher da. Mein Mann und ich haben auch schon vor einem Jahr von Trennung gesprochen, wir sind beide nicht glücklich.
Doch jetzt habe ich irgendwie - abgsehen von meinen Kindern - keinerlei Motivation mehr, überhaupt noch weiter zu machen. Ich wäre inzwischen bereit mich zu trennen, mit meinen Kindern ALLEIN in eine Wohnung zu ziehen und dann erstmal zu schauen.
Aber ich glaube nicht, dass ER jemals bereit sein wird, mir auf diesem Weg zu folgen. Ich weiß, dass er genauso fühlt. Aber er ist ein gebranntes Kind. Die Scheidung seiner eigenen Eltern, als er gerade ein junger Mann war, hat ihn ganz, ganz tief mitgenommen. Ich weiß nicht, ob er irgendwann eine andere Meinung zu seiner Ehe und unserer besonderen Beziehung hat, aber darauf kann und will ich mich auch nicht verlassen.
Ich habe mir auch vorgenommen, nicht um ihn als Mann zu kämpfen und keinen Druck aufzubauen.
Ich kann Euch nicht beschreiben, wie ich mich im Moment fühle. Zum ersten Mal in meinem ganzen Leben fühle ich mich "komplett". Ich bin heil, ich bin zu Hause, das ist der Mensch, zu dem ich gehöre.
Ich bin kein Modell, er ist kein Adonis. Auf der Straße wäre ich wohl rein optisch einfach an ihm vorbei gelaufen. Aber wenn ich ihn ansehe, scheint er der wundervollste und auch schönste Mensch auf Erden zu sein. Ich liebe seine Augen und wie er mich damit ansieht. Mal wie ein ganzer Kerl, voller Begehren, Liebe und Gefühl. Und dann wie ein kleines Kind, dass fassungslos staunend vor einem Wunder steht.
Ich fühle mich vollständig. Ich bin überglücklich, ich betrachte ihn und unsere Begegnung als das größte Geschenk meines Lebens.
Und auf der anderen Seite habe ich das Gefühl am Abgrund zu stehen, bin verzweifelt, weil sich diese Liebe wohl niemals erfüllt, da er sich nicht trennen wird. Ich ersticke beinahe, wenn wir getrennt sind. Ich bekomme kaum Luft. Inzwischen habe ich die lästige Angewohnheit entwickelt selbst bei diesen Temperaturen die Fenster auf zu reißen, weil ich das Gefühl habe, ohne ihn nicht durch atmen zu können. Wenn wir telefonieren oder uns persönlich sehen, geht es mir wunderbar. Auch wenn ich nur weiß, dass wir bald telefonieren oder uns sehen. Aber wenn ich nicht weiß, wann ich ihn das nächste Mal sehen darf, werde ich beinahe klaustrophobisch.
Ich erkenne mich selbst kaum wieder.
Ich versuche im Moment mit aller Macht die Kontrolle zurück zu gewinnen, stark zu sein und dafür zu kämpfen, dass wir tatsächlich "seelenverwandte Freunde" sein können. Ich weiß nur nicht, ob mir das gelingen kann. Ob die Liebe nicht zu groß ist, ob ich jemals akzeptieren kann, dass er mit seiner Frau weiter lebt - egal, wie seine wahren Gefühle aussehen.
Wie lernt man das? Wie bekommt man das hin? Was ist der Weg?
Das war ein sehr langer Text. Danke, falls jemand das gelesen hat. Es tat schon gut, mal offen darüber zu schreiben.
Vielen Dank
das Glasherz, das droht zu zerspringen