Was wäre wenn ?

thunderbird2012

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Hallo alle zusammen, ich hab eine Frage, die mich seit geraumer Zeit beschäftigt und würde gerne Eure Meinung dazu hören. Was könnte denn nun wirklich schlimmstenfalls passieren, wenn das weltweite Finanzsystem zusammenbricht?
In den Nachrichten wird vom "Weltuntergang" u.ä. gesprochen. Wenn man seine Welt und sein Weltbild auf Geld und Macht aufgebaut hat, mag das ja stimmen, aber letzten Endes wäre noch sämtliche Technik, Infrastruktur und vor allem Grundbedürfnisse der Menschen vorhanden. Jeder von uns muss Essen, Trinken, ... .
Und "nur" weil kein Geld mehr verfügbar ist, soll all das zusammenbrechen und uns gleich in die Steinzeit zurückwerfen? Wir würden einfach so, inmitten unseres Fortschrittes zugrunde gehen?

Uns wird suggeriert, dass es gaaanz schlimm wäre wenn ..., aber wäre es das wirklich? Letzten Endes liegt es ja irgendwo auch an jedem selbst, inwieweit er das Spiel mitspielt, das kennt ihr ja sicher schon aus anderen Diskussionen ... .
Vielleicht sollte aber aus dieser Krise auch der 3. WK hervorgehen, doch da gäbe es noch den Spruch:"Stell dir vor es ist Krieg, und niemand geht hin".

Es würde mich interessieren, was ihr darüber denkt. Wäre eine Weltwirtschaftskrise in der heutigen Zeit wirklich so schlimm, wie uns eingeredet wird, oder gäbe es andere Möglichkeiten und Auswege?

Ich danke Euch schon einmal im Voraus.

thunderbird2012
 
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Nun, wenn es wirklich zu einem Zusammenbruch kommen würde, würden viele Firmen reihenweise pleite machen.
Menschen würden entlassen werden und ohne Verdienst dastehen.
In der Folge könnte das Sozialsystem zusammenbrechen.
Und wenn Du gar nix mehr hast, noch nicht einmal Geld um dir was zu Essen zu kaufen, gehen auch weitere Firmen pleite deren Produkte nun nicht mehr gekauft würden. (Unterhaltungsidustrie als Beispiel).
In der Folge weitere Pleiten, noch mehr Arbeitslose.

Wenn das Finantwesen wirklich vollkommen zusammenbrechen würde, währen wir wohl nicht in der Steinzeit, aberr nicht mehr weit davon entfernt.

Denn auch die vorhandenen Maschienen würden nix nützen.
Wer soll Sie bedienen?
 
Ich würde sagen sie hat schon begonnen, und wir steuern weiter, oder werden gesteuert von höheren Mächte!
Ich denke die heutigen Nachrichten die uns erreichen, sind schon veraltet,und wenn der Mensch ein bischen an seinem Weitblick feilt, müsst ihm so manches klar sein!

LG
 
@Galahad:
Das was Du beschreibst ist das, was allen bekannt ist und jeder in dieser Situation erwarten würde. Aber wäre es nicht vielleicht auch möglich, ein wirtschaftliches System ohne großartigen Einsatz von Finanzmitteln aufrecht zu erhalten. Wie gesagt, jeder von uns benötigt Nahrungsmittel, der Bauer benötigt Saatgut, Energie, Maschinen, etc.. Der Maschinenbauer benötigt Nahrungsmittel, Kleidung, Unterkunft. Schließlich gehen wir ja nicht aus purer Langeweile zur Arbeit.

Auch sollen Nahrungsmittel ja so knapp sein. Dennoch hört man immer wieder, dass ebendiese auf großen Müllhalden vergammeln, damit der Marktpreis stabil bleibt und in anderen Ländern verhungern die Menschen. Oder es werden bestimmte Ernten gar nicht mehr eingefahren, weil sie zu gut ausgefallen sind und damit ein zu großes Angebot vorhanden wäre, welches dann wiederum den Marktpreis so weit drücken würde, dass es sich schlicht und einfach nicht lohnt zu ernten. Es sind schon groteske Blüten, die unsere "Lebendgrundlage" treibt.

Was ich konkret damit sagen will: wenn wir unsere Existenz an das Funktionieren einer sich selbst aufrechterhaltenen Illusion binden, sind wir mit Sicherheit verloren. Ich würde es auch gerne mal schaffen, aus einem Apfel innerhalb eines Tages zehn zu machen ... .

thunderbird2012
 
Das Finanzwesen ist eine reine Glaubensfrage.

Kennt ihr den Film, wo sie einen Versuch machen: Ein völlig Unbekannter wird als Millionär in allen Zeitungen vorgestellt. Er bekommt überall Kredit - er hat keinen Cent.

Das ist genau genommen die Realität ;)
 
so,

wie galahad es beschrieben hat, sieht schonmal ein wesentlicher aspekt der zu erwartenden entwicklung aus.

die zusammenhänge und weltweiten gegenseitigen abhängigkeiten gehen aber noch wesentlich weiter. zu diesen zusammenhängen gehört, das der us-dollar das weltweit wichtigste zahlungsmittel ist. nahezu sämtliche rohstoffe werden in dollar gehandelt, öl, gold, kupfer, aluminium, weizen etc.

u. a. aufgrunddessen halten nahezu sämtliche zentralbanken dieser welt sehr erhebliche dollarrreserven, teils in bar (china sogar 1,3 billionen), teils als buchgeldforderungen. ob bar oder buch, die aussenstände haben einen sehr bedeutenden anteil am wertbestand der anderen währungen - geht der dollar baden, zieht er die übrigen währungen mit.

weiterhin ist jedes produzierende unternehmen auf die inanspruchnahme von krediten angewiesen. hat ein unternehmen mit seinen verfügbaren mitteln rohstoffe erworben, seine arbeitskräfte bezahlt, seine energie- und sonstigen betriebskosten, steht es vor einem lager aus fertigen produkten - die aber erst noch verkauft werden müssen. solange sie noch nicht verkauft sind, kann das unternehmen aber nicht seine teuren produktionsanlagen stillstehen lassen und seine arbeitnehmer nach hause schicken, in der regel verfügt aber kein unternehmen über eine genügend starke kapitaldecke, um ohne kredite bereits vor dem verkauf seiner produkte weiter seine gesamten laufenden kosten sowie wareneinkäufe tätigen zu können.

somit ist erkennbar, das die gesamte produzierende industrie auf die inanspruchnahme von krediten angewiesen ist, nicht nur für investitionen. die bereitschaft der kreditunternehmen, solche zu vergeben, lässt jedoch massiv nach, da sich ebenso massiv die anzeichen häufen, das die zukünftige konjunktur und damit das potential, produkte zu erwerben, im starken rückgang begriffen ist. in den augen der banken - und die werden wissen, warum - ist momentan kaum noch jemand kreditwürdig!

das grosse problem und der zentrale knackpunkt an dem momentan sich abzeichnenden systemzusammenbruch ist die tatsache, das der us-haushalt aufs bösartigste verschuldet ist - derzeit über 10 billionen - das sind zehntausend milliarden!!! dollar. die stabilität einer währung ist abhängig vom vertrauen in die wirtschaftsleistung der ausgebenden nation. die stabilität, also kaufkraft und resistenz gegen inflation und deflation einer währung sind ausserdem in starkem masse abhängig von der geldmenge, die von einer bestimmten währung insgesamt im umlauf ist. die geldmenge wird von der fed - der amerikanischen noten- bzw. zentralbank - bestimmt. bereits seit 3 oder 4 jahren jedoch veröffentlicht die fed keine angaben mehr zur tatsächlich im umlauf befindlichen geldmenge!

Defizit erreicht höchsten Stand aller Zeiten
Defizit im Bundeshaushalt der USA ist auf den höchsten Stand aller Zeiten gestiegen. Der Ausgabenüberschuss erreichte in dem am 30. September abgeschlossenen Finanzjahr 454,8 Milliarden Dollar, wie Finanzminister Henry Paulson mitteilte. Das ist mehr als doppelt so viel wie 2007 mit 161,5 Milliarden Dollar. Der bisherige Rekord wurde 2004 mit 413 Milliarden Dollar verzeichnet.

quelle: http://www.n24.de/news/newsitem_3982935.html

dazu ist interessant, das die rüstungsausgaben der usa im abgelaufenen jahr bereits 450 mrd. dollar betrugen und fürs nächste jahr auf 515 mrd. geplant sind. weiterhin ist interessant, das die veranschlagten kriegskosten im irak statt 70 mrd dollar varaussichtlich eher bei 200 mrd dollar liegen. insbesonder in den usa, aber nicht nur dort, werden steuereinnahmen massiv zurückgehen, da gewinne von finanzinstituten einen bedeutenden teil der wirtschaftsleistung ausgemacht haben. die wirtschaftsleistung der usa lag bei ca. 2,5 billionen - aber das war vor dem zusammenbruch. nun werden sie weniger erwirtschaften, aber geben nochmal mehr aus!

weitere facette ist, das mit dem nun implosionsartig einsetzenden systemcrash sämtliche staatshaushalte zusammenbrechen werden, da die bei der erstellung zugrundegelegten einnahmen nicht mehr erreicht werden.

neben explodierender arbeitslosigkeit und preissteigerung - du bekommst nur noch 1/2 bier für deinen euro statt eines ganzen - explodieren aufgrund der arbeitslosigkeit die sozialkosten - aber geld ist einfach keins mehr da.

diejenigen, denen ich unterstelle, den jetzigen weltwirtschaftscrash in der absicht herbeigeführt zu haben, ihre eigene machtposition weiter auszubauen, sind die in privater hand befindlichen banken, die hinter der fed stehen. was viele, vor allem die breite öffentlichkeit, aber auch viele politiker nicht wissen: die fed wird getragen von einem konsortium privater banken. das heisst, der sogenante leitzins wie auch die tilgungen der staatsschulden fliessen nahezu ungebremst nicht etwa in den staatshaushalt, sondern in die taschen privater bankiers - mitglieder der hochfinanz aus den reihen rockefeller/rothschild. und eben diese "hintermänner" wandeln ihre finanzmacht in besitzansprüche um! der kleine mann hält aktien aus gewinnerwartung, wenn er sie irgendwann mal verkaufen will. der finanztycoon erwirbt aktien, um unternehmen und damit sachwerte in seinen besitz zu bringen und um staaten, politiker zunehmendunter seinen einfluss zu bringen. damit profitiert er von börsen-, wirtschafts- und währungskrisen.

deine überlegung bzgl. eines alternativen systems hat wenig aussicht auf erfolg, da jemand, der macht innehat, die bisher noch niemals freiwillig aus der hand gegeben hat. geld ist (noch) macht! die nächsten stationen werden früher oder später ein ansturm auf die banken sein - wen die sparer und anleger merken, das ihre einlagen massiv an kaufkraft verlieren. um die nachfrage nach bargeld bedienen zu können und so unruhen im inland zu vermeiden (hinauszuzögern), werden die notenbanke weiteres geld drucken - die geldmenge erhöhen. dadurch wird die inflation logarhythmisch zunehmen.

war n bischen lang

grüsse
spirit
 
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Danke, das war eine sehr ausführliche und informative Antwort. Ich finde bloß, man kann es sich kaum vorstellen, wie es möglich sein kann, dass eine Hand voll Leute einen ganzen Planeten in den Ruin treiben kann. Oder findet ihr nicht auch, dass es sich makaber anhört, dass (zumindesten was die westliche Welt betrifft) der Mensch inmitten seines Wohlstandes zu Grunde geht. Ganz neu ist das Wissen um korrupte Banksysteme ja nun zwar auch nicht, aber andererseits glaub ich einfach nicht, dass die Bevölkerung sich das auf lange Zeit bieten lässt. Irgendwo muss ja noch ein Überlebenswille sein. Zig-Milliarden Menschen gegen ein paar tausend, wenns hochkommt? Das wäre traurig. Und würde sich eine Armee wirklich gegen ihre eigenen Landsleute stellen, falls Aufstände mit Militärgewalt niedergeschlagen werden sollen? Aus Erfahrung lässt Not Menschen über sich hinauswachsen und entwickelt eine ganz eigene Gruppendynamik (siehe 2.WK), es sei denn, sie wären wirklich schon so verroht.

Und gab es da nicht schon mal Versuche zur geldlosen Wirtschaft (die aber leider nicht sehr erfolgreich waren :rolleyes:)

thunderbird2012
 
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