Was ist Familienaufstellung

Fallschirm

Neues Mitglied
Registriert
5. Mai 2005
Beiträge
19
Ort
Basel
Hallöchen ich habe eine Frage?Kann mir jemand erklären was Familienaufstellungbedeutet und wie sie angewant wird?,Ich hab gehört das eine sehr interesante Sache ist.Aber ich kann mir nichts darunter Vorstellen.
 
Werbung:
Hallo Fallschirm,

lies Dich doch durch dieses Forum der "Familienaufstellung" durch, dann hast Du einen gewissen Überblick. Über Pro und Contra sozusagen.
In meinem Fall Contra.

LG
Urajup
 
hallo,

ich hab noch nie an einer aufstellung teilgenommen und schließ mich mal mit einer frage an:

wie steht bert hellinger der reinkarnationstheorie gegenüber? bzw. wie verträgt sich das konzept der familienaufstellung mit dem konzept der reinkarnation? lässt sich beides (nach der klassischen hellinger-schule) zusammenführen, schließt es sich gegenseitig aus - oder ist es friedliche koexistenz?

lässt sich mit einer erfolgreichen aufstellung zugleich das karma auflösen? oder vice versa gefragt: benötigt jemand, der seine karmischen verstrickungen erkannt (und gelöst) hat, überhaupt noch eine aufstellung?

gibt es zu diesem themenkreis weiterführende literatur?

danke :)
lothlorien
 
nachtrag:

es passt für mich zusammen - und doch wieder nicht. nehmen wir das extrembeispiel mord:

ich lese grad in einem anderen thread, dass mord nicht ausgleichbar ist - erst im tode, wenn alle nachfahren sie lassen.

ok... so wie ich das verstanden habe, sieht das gesetz des karma vor, dass - solange der mörder seine "schuld" nicht eingesehen hat - dieses thema in späteren inkarnationen immer wieder auftaucht. erst wenn der täter seine karmische schuld erkannt und abgetragen hat, erlischt dieses thema für alle weiteren inkarnationen, und die seele kann zumindest auf diesem gebiet weitergehen. in der reinkarnationstheorie wird somit auf die eigenverantwortung der seele des (früheren) mörders fokussiert.

in der familienaufstellung ist der mörder jedoch abhängig von der bereitschaft seiner nachfahren, das thema ein für allemal zu beenden (durch anerkennen, ehren etc.) --> das ist der erste widerspruch, der mir auffällt.

der nächste: wir sind (unter dem blickpunkt der reinkarnation) alle opfer und täter gewesen, haben also beide kontrastreiche rollen eingenommen. wie lässt sich also (nach der familienaufstellung) die opfer- bzw. täterrolle klar zuordnen? gilt hier die "letzte" (unaufgearbeitete) inkarnation als anhaltspunkt?


allerdings passt m.e. folgende sichweise wiederum ganz gut zur reinkarnation:


Was also tun? Die Täter umbringen? Nein. Denn das schafft wieder neue Schuldigkeiten, weil andere als die Opfer den Täter töten und damit selbst zu Tätern werden - ganz egal auf welche Regeln oder welchen Gott sie sich dabei berufen.

das schaffen neuer schuldigkeiten ist für mich eindeutig karmischer natur... somit doch kein widerspruch?

also ich bin diesbezüglich ein wenig orientierungslos... hoffe, nicht zur allgemeinen verwirrung beigetragen zu haben....

lothlorien
 
Hi Ihrs,

also ich sehe Familienaufstellung und Reinkarnationstherapie so wie Reiki und Pranahealing - es sind zwei unterschieldiche Wege um etwas auf zu lösen und/oder zu heilen.

Es gibt Menschen, die auf Reiki schwören und von Pranahealing nix halten - und umgekehrt - und es gibt Menschen, die beiden Methoden ihre Berechtigung zugestehen - und die auch mit beiden arbeiten - abhängig davon, welche Methode auch in das Wltbild des Klienten besser hineinpaßt.

Wie Hellinger zu Reinkarnation steht wird wohl nur Hellinger sagen können.

Und das mit Opfer und Täter - und die karmamäßige Umkehrung der Rollen tritt nur in dem Fall auf, wenn ich dran glaube, dass ich keine andere Möglichkeit habe, mein Karma auf zu lösen - was aber auch nicht unmittelbar und zwangsläufig mit Reinkarnation zusammen hängen muss.

Ich persönlich arbeite mit unterschiedlichen Klienten auf unterschiedliche Weise - wenn er an Reinkarnation glaubt - und daran, dass er nur durch eine Rückführung sein Karma auflösen kann, dann arbeiten wir in einer Rückführung an dem Thema.

Und wenn er an systemische Verstrickungen glaubt, hilft eine Aufstellung meist besser.

Für mich persönlich ist es gleich-gültig, ob ich mir am Ende einer früheren Inkarnation geschworen hatte, so nie wieder zu sterben - und dadurch im jetzigen Leben ein bestimmtes Problem mitschleppe - oder ob ich von einem Ahnen etwas tragen zu müssen glaube.

Für mich persönlich geht es in beiden Fällen um ein Anerkennen, dass es eine Situation gab, die zu diesem jetzigen Problem geführt hat - um ein Annehmen und Integrieren - ob dies ein früheres Leben - oder eine Übernahme eines Vorfahren ist - ist nur der Hinweis, wie es für den Klienten leichter ist, das Problem zu lösen.

Ansonsten gibt es einige Zugangshinweise, an Hand derer ich zu einer der beiden Methoden tendiere.

Für mich gibt es keine Zuweisung der Täter oder Opferrolle - für mich geht es darum, den innerlichen Frieden zu finden - den inneren Frieden des jeweiligen Klienten - es geht nicht um Schuldzuweisung - es geht um ein Hinschauen, dass da was war - und - egal, was es war - dies an zu nehmen und in sein Leben zu integrieren.
 
da ich zu vorigem Beitrag eine interessante Bewertung bekommen habe - nämlich
Das Fazit: ist dem was ist: ausweichen.
möchte ich nochmals einen Absatz aus meinem vorigen Posting hervor heben
Für mich persönlich geht es in beiden Fällen um ein Anerkennen, dass es eine Situation gab, die zu diesem jetzigen Problem geführt hat - um ein Annehmen und Integrieren - ob dies ein früheres Leben - oder eine Übernahme eines Vorfahren ist - ist nur der Hinweis, wie es für den Klienten leichter ist, das Problem zu lösen.
bzw. noch ein zweites Zitat
Für mich gibt es keine Zuweisung der Täter oder Opferrolle - für mich geht es darum, den innerlichen Frieden zu finden - den inneren Frieden des jeweiligen Klienten - es geht nicht um Schuldzuweisung - es geht um ein Hinschauen, dass da was war - und - egal, was es war - dies an zu nehmen und in sein Leben zu integrieren.
Allerdings habe ich natürlich auch kein weiteres Problem damit, wenn die/der Bewerter auch weiterhin diese meine Aussage so auffassen mag und auch gerne alle ihre/seine Vorannahmen reinstopfen mag, damit diese meine relativ ein-deutigen Aussagen weiterhin in ihr/sein Wweltbild passen können.
 
lothlorien schrieb:
nachtrag:
in der familienaufstellung ist der mörder jedoch abhängig von der bereitschaft seiner nachfahren, das thema ein für allemal zu beenden (durch anerkennen, ehren etc.) --> das ist der erste widerspruch, der mir auffällt.

Hallo lothlorien,

du sprichst von einem Widerspruch...
ich weiß nicht, was Herr Hellinger selbst sagen würde, aber ich versteh das anders - nämlich so: Der Mörder trägt sein Schicksal selbst, das ist unbestritten. Das Problem in vielen Familien ist aber, dass die Nachfahren sein Schicksal zu tragen versuchen (-> Verstrickung). Diese Verstrickung aufzulösen, so dass jeder sein und nur sein Schicksal zu tragen braucht, das ist das Ziel der Aufstellung. Ein Mörder trägt also die Verantwortung für _seine_ Taten, nur tragen die Nachfahren nach der Aufstellung (hoffentlich) nicht mehr mit... Alles klar?

LG,
ChaliceQueen
 
ChaliceQueen schrieb:
Hallo lothlorien,

du sprichst von einem Widerspruch...
ich weiß nicht, was Herr Hellinger selbst sagen würde, aber ich versteh das anders - nämlich so: Der Mörder trägt sein Schicksal selbst, das ist unbestritten. Das Problem in vielen Familien ist aber, dass die Nachfahren sein Schicksal zu tragen versuchen (-> Verstrickung). Diese Verstrickung aufzulösen, so dass jeder sein und nur sein Schicksal zu tragen braucht, das ist das Ziel der Aufstellung. Ein Mörder trägt also die Verantwortung für _seine_ Taten, nur tragen die Nachfahren nach der Aufstellung (hoffentlich) nicht mehr mit... Alles klar?

LG,
ChaliceQueen

ups, danke! da hatte ich doch tatsächlich einen denkfehler in meiner logik. hab irrtümlich einen umkehrschluss daraus gezogen - die bindung an familienmitglieder und deren taten geht nur in 1 richtung, vice versa kann ja gar ned funktionieren. thaaanxxx :)))

diese frage ist also mal gelöst. mal schauen, wie es mir mit dem rest geht :)

danke!
 
ChrisTina schrieb:
also ich sehe Familienaufstellung und Reinkarnationstherapie so wie Reiki und Pranahealing - es sind zwei unterschieldiche Wege um etwas auf zu lösen und/oder zu heilen.

hmmm... ja, so ähnlich hab ich auch vermutet - also in puncto gleichwertigkeit der methoden - keine ist "richtig" und keine ist "falsch" - solange sie den klienten dorthin führt, wohin er soll.

letztlich wird ja die grundlegende entscheidung pro und kontra vom klienten selbst getroffen, aus seinen überzeugungen heraus... und jede methode steht und fällt ja mit dem können des therapeuten/heilers plus der bereitschaft des klienten...

ChrisTina schrieb:
Wie Hellinger zu Reinkarnation steht wird wohl nur Hellinger sagen können.

stimmt - ich dachte nur, vielleicht hat er sich mal dazu geäußert... hätt mich halt interessiert :rolleyes:

ChrisTina schrieb:
Und das mit Opfer und Täter - und die karmamäßige Umkehrung der Rollen tritt nur in dem Fall auf, wenn ich dran glaube, dass ich keine andere Möglichkeit habe, mein Karma auf zu lösen - was aber auch nicht unmittelbar und zwangsläufig mit Reinkarnation zusammen hängen muss.

also das hab ich jetzt nicht ganz verstanden.... was muss nicht zwangsläufig mit reinkarnation zusammenhängen? die rollenumkehr oder die möglichkeit, karma aufzulösen? :confused4

ChrisTina schrieb:
Für mich persönlich ist es gleich-gültig, ob ich mir am Ende einer früheren Inkarnation geschworen hatte, so nie wieder zu sterben - und dadurch im jetzigen Leben ein bestimmtes Problem mitschleppe - oder ob ich von einem Ahnen etwas tragen zu müssen glaube.

Für mich persönlich geht es in beiden Fällen um ein Anerkennen, dass es eine Situation gab, die zu diesem jetzigen Problem geführt hat - um ein Annehmen und Integrieren - ob dies ein früheres Leben - oder eine Übernahme eines Vorfahren ist - ist nur der Hinweis, wie es für den Klienten leichter ist, das Problem zu lösen.

ursache und wirkung... soweit klar... annehmen als voraussetzung für den "erfolg" der methode - soweit auch nachvollziehbar... ohne annehmen bleibt es ja bei der ursprünglichen problembehafteten situation... wenn ich es richtig versteh, hängt die methodenwahl davon ab, für welche methode der klient eher zugänglich ist (?)


ChrisTina schrieb:
Ansonsten gibt es einige Zugangshinweise, an Hand derer ich zu einer der beiden Methoden tendiere.

Für mich gibt es keine Zuweisung der Täter oder Opferrolle - für mich geht es darum, den innerlichen Frieden zu finden - den inneren Frieden des jeweiligen Klienten - es geht nicht um Schuldzuweisung - es geht um ein Hinschauen, dass da was war - und - egal, was es war - dies an zu nehmen und in sein Leben zu integrieren.

hmmmm... ich denk mir mal, die hintergründe für eine situation zu erkennen, fällt sicher eh den meisten klienten relativ leicht - aber ich stell mir vor, dass es wohl die größte hürde ist, an die situation ohne schuldzuweisungen heranzukommen??? die situation einfach als ein "es ist" (bzw. "es war") zu sehen, ohne die beurteilung im gepäck???

danke dir für deine erläuterungen! einiges ist jetzt klarer als vorher. noch nicht alles, aber ein teil zumindest. viele fragen sind noch offen bzw. neue wurden aufgeworfen. aber die sind eher philosophischer natur und betreffen nicht so sehr die familienaufstellung im speziellen, sondern beziehen sich allgemein auf diverse methoden... kategorie "wie stelle ich fest, dass eine methode gewirkt hat"... "wenn das symptom (=vordergründige problem) verschwunden ist, wie kann ich sicher sein, dass wirklich eine auflösung stattgefunden hat und nicht bloß eine symptomverschiebung bzw. verdrängung..." hmmm... wie gesagt, allgemeine frage... sinniere bloß mal vor mich hin :)

alles liebe und danke dir!
lothlorien
 
Werbung:
lothlorien schrieb:
stimmt - ich dachte nur, vielleicht hat er sich mal dazu geäußert... hätt mich halt interessiert :rolleyes:
Kann durchaus sein, ich studiere Hellinger nicht wirklich, aber versuchs mal auf seinen Seiten, dort findest du einiges.

lothlorien schrieb:
ChrisTina schrieb:
Und das mit Opfer und Täter - und die karmamäßige Umkehrung der Rollen tritt nur in dem Fall auf, wenn ich dran glaube, dass ich keine andere Möglichkeit habe, mein Karma auf zu lösen - was aber auch nicht unmittelbar und zwangsläufig mit Reinkarnation zusammen hängen muss.
also das hab ich jetzt nicht ganz verstanden.... was muss nicht zwangsläufig mit reinkarnation zusammenhängen? die rollenumkehr oder die möglichkeit, karma aufzulösen? :confused4
Beides, bzw. speziell hier - die Rollenumkehr als einzige Möglichkeit, Karma auf zu lösen.

lothlorien schrieb:
ursache und wirkung... soweit klar... annehmen als voraussetzung für den "erfolg" der methode - soweit auch nachvollziehbar... ohne annehmen bleibt es ja bei der ursprünglichen problembehafteten situation... wenn ich es richtig versteh, hängt die methodenwahl davon ab, für welche methode der klient eher zugänglich ist (?)
Für mich schon.

lothlorien schrieb:
hmmmm... ich denk mir mal, die hintergründe für eine situation zu erkennen, fällt sicher eh den meisten klienten relativ leicht - aber ich stell mir vor, dass es wohl die größte hürde ist, an die situation ohne schuldzuweisungen heranzukommen??? die situation einfach als ein "es ist" (bzw. "es war") zu sehen, ohne die beurteilung im gepäck???
Naja, ich persönlich empfnde beide Methoden als Möglichkeit, über das symbolische Wieder-Erleben einer Situation eben in einen bewertungsfreien Zustand zu kommen, welcher dieses Annehmen ermöglichen kann.

lothlorien schrieb:
danke dir für deine erläuterungen! einiges ist jetzt klarer als vorher. noch nicht alles, aber ein teil zumindest. viele fragen sind noch offen bzw. neue wurden aufgeworfen. aber die sind eher philosophischer natur und betreffen nicht so sehr die familienaufstellung im speziellen, sondern beziehen sich allgemein auf diverse methoden... kategorie "wie stelle ich fest, dass eine methode gewirkt hat"... "wenn das symptom (=vordergründige problem) verschwunden ist, wie kann ich sicher sein, dass wirklich eine auflösung stattgefunden hat und nicht bloß eine symptomverschiebung bzw. verdrängung..." hmmm... wie gesagt, allgemeine frage... sinniere bloß mal vor mich hin :)
Du kannst nur sicher sein, wenn du drauf vertraust, dass es möglich ist - nur so als zusätzlicher Denkanstoss.
 
Zurück
Oben