Was hindert uns letztendlich aufzugeben?

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ich glaube, das Wort, das hier noch fehlt ist Hoffnung. Wenn ich nicht die Hoffnung gehabt hätte, dass sich etwas in meinem Leben ändert, hätte ich vieles nicht in Angriff genommen. Ausweglosigkeit ist etwas, das einem/mich bremst, die Aussicht auf etwas, Verbesserung der Lebensumstände zum Beispiel, läßt einen nicht aufgeben.
Viele liebe Grüsse
Ingrid
 
Ja, ich glaube auch, dass die Hoffnung in solchen scheinbar ausweglosen Situationen der entscheidende Anker wird. Wer keine Hoffnung mehr hat, sieht auch keinen Grund mehr, die Last zu tragen.

Die Frage ist nun, wie diese Hoffnung neu in sich entzünden, wenn sie nur noch glimmt und auszulöschen droht. Ich mache es so, dass ich z. B. zu googlen anfange. Informationen zu einem Problem können schon den 1.Schritt zur Lösung bringen, ich gebe "Liebeskummer" ein.

So komme ich auf verschiedene Seiten und Foren, welche sich mit Liebeskummer beschäftigen. Erstmal fühlt man sich nicht mehr so allein mit dem Problem, kann sich aussprechen und erhält tröstliche Antworten von Usern, denen es ähnlich ergangen ist.

Die psychologischen Beschreibungen des Liebeskummers und dessen Phasen lässt die Erkenntnis zu, dass da ein typischer innnerseelischer Prozess abläuft, der einen Anfang und ein Ende hat. Da kommt die Frage bei mir auf, wie ich an mir arbeiten kann, um diesen Prozess möglichst gut und schnell zu überstehen. Strategien sind nun angesagt: Ablenkung durch TV, Arbeit, Hobbys, Freunde, Internet, etc. Und was wichtig ist: mit wachem Geist über das Problem nachdenken, möglichst sachlich, um Kontrolle über die Situation zu gewinnen und sich in Krisenmomenten zu retten.

Und nun geht es darum, eine neue Defintion von sich und seinem Leben zu entwickeln, konkrete realisierbare Pläne, und diese Schritt für Schritt umzusetzen. Sobald nun der neue Weg begangen wird, verhelfen die kleinen Erfolgserlebnisse zu mehr Hoffnung in kritischen Augenblicken. Der Rückfall geschieht nun auf höherer Ebene, das Problem liegt immer weiter unter uns, während wir hochklettern.
 
... und dann fehlt in der sammlung noch die liebe ...

auch liebe zu anderen menschen und zu uns selbst läßt uns nicht aufgeben ...
 
Hi,
wenn man sich die Beiträge genauer ansieht und feststellt, wieviele Komponenten dafür verantwortlich sind, ist es für mich umso erstaunlicher, es doch eine gewisse Kettenreaktion in diesen Situationen ergibt.

Ein lieber Freund sagte mal: Du mußt möglichst viele Standbeine haben (z.B. Familie,Arbeit,Sport, Beziehung und Hobby) falls eines davon nicht gut läuft bleibst du immer noch stehen.Wenn du dich nur auf z.B. Arbeit,Familie und Beziehung konzentierst(symbolisch ein Sessel), dann passt eines davon nicht, dann hat dein Sessel a wenig eine Schräglage und es wirft dich um.
In diesem Sinne ein gutes Neues Jahr.
Wölkchen
 
Ich habe jetzt nochmal gegoogelt, weil ich mich erinnerte, im Psychologieunterricht Bewältigungskompetenz wissenschaftlich besser erklärt bekommen zu haben und genau das gefunden, was ich damals gelernt hatte:

Schützenden Faktoren = Bewältigungskompezent, warum Mensch nicht so schnell seinen Lebensillen aufgibt, sind zum Beispiel:

- körperliche Gesundheit und Widerstandskraft;
- Glauben an eigene Fähigkeiten und Vertrauen in eigene Ressourcen, das Leben auch in kritischen Momenten emotional, kognitiv und psychomotorisch bewältigen zu können;
- finanzielle und materielle Absicherungen;
- soziale Ressourcen;
- "gesunder" Optimismus und Realismus (Lebenszuversicht);
- positives Selbstbild und Selbstwertüberzeugung;
- Bereitschaft, sich "kritischen Lebensereignissen" zu stellen und aktive Auseinandersetzung mit Lebensproblemen;
- flexible Anpassung an Umbrüche und einschneidende Veränderungen des Lebens (Kobasa 1979; Antonovsky 1987; 1991).

Nach Antonovsky (1987) kommt es dabei insbesondere auf das "Gefühl der Kohärenz" an, welches als eine "globale Orientierung... ausdrückt, inwieweit jemand ein sich auf alle Lebensbereiche erstreckendes, überdauerndes und doch dynamisches Vertrauen hat, daß (1) die Reize (besser gesagt Stressoren) aus der inneren und äußeren Welt im Laufe des Lebens strukturiert, vorhersagbar und erklärbar sind, (2) es Mittel und Wege gibt, die Aufgaben zu lösen, die durch diese Reize gestellt werden, und daß (3) diese Aufgaben Herausforderungen sind, für die es sich lohnt, sich zu engagieren und zu investieren".

Eine solche Widerstandskraft, deren Entstehungsgeschichte weit in die (frühkindliche) individuelle Sozialisation mit verläßlichen kommunikativen Strukturen zurückreicht, dürfte bei vielen Menschen den fühlbaren Hintergrund ihres erfolgreichen Bewältigungsmanagements schwerwiegender Lebensprobleme bilden.

Quelle: http://bidok.uibk.ac.at/library/beh4-99-vergessen.html#id2986401
 
Gern geschehen, liebe wolky.
Macht mir hier auch immer Spaß, Wissen zu vertiefen oder Neues zu erforschen.

LG, Romaschka
 
mir ist ein Spruch von Viktor E. Frankl in Erinnerung geblieben. Er sagte diesen Satz einmal auf die Frage, wie er das KZ überleben konnte:

Wer ein warum
zu leben hat,
der erträgt
fast jedes wie.


Da spricht für mich auch viel Hoffnung und Lebenswillen heraus.
Viele liebe Grüsse
Ingrid
 
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pfhf habe alles durchmachen müssen,Schicksalschläge (Kind gestorben,Kindesvater abgehaut,Großeltern gestorben,Vergewaltigung usw) aber eines blieb mir mein Wille,mein Herz das nicht aufhört an das Gute im Menschen zu denken,die süßesten Wesen auf Erden :)meine Kinder,trotz Burn Out danach und Armut usw. Man bekommt nur diese Dinge,die man bewältigen kann.Dies habe ich sehr lange gebraucht und das zu kapieren,lernte sehr viel dadurch.Fazit:Stehe immer wieder auf,gebe nicht auf und werde das machen wozu ich geboren bin um meine Fähigkeiten zu verstärken und weiter zu helfen. Gottes Wege sind nicht unergründlich nur oft missverstanden! Alles Schlechte hat viel Gutes in sich,man wächst über sich hinaus, viel Licht und Liebe sendet Euch lillith1
 
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