tedora
Mitglied
*Staub schrieb:Hallo an Alle,
bin neu hier, grüße Euch, möchte meine Erfahrungen über Meditation weitergeben, hoffe ihr hört es euch ohne die eigenen Ego-Filter an.
Vor einiger Zeit (2003) wollte ich wissen, was mich ausmacht, wer ich wirklich bin. Der Weg dies über Meditation herauszufinden schien mir gerade recht und kurze Zeit später fand ich mich mit Rucksack auf dem Rücken in Poona, Indien im dortigen Osho-Center ein.
Naja und dann ging es auch schon los, in einer weinroten Robe gekleidet (wegen der Gleichheit aller), morgens um 6 Uhr Meditation, 10 uhr, 14 uhr, 17 uhr ... jeden Tag, 7 Tage die Woche, alle Sorten von Meditationen, jeweils ca. 1 Std., mit Musik und ohne, mit Tanzen oder in Starrheit, alles Mögliche, immer im Osho-Center, mit vielen oder wenigen anderen, immer weiter die Tiefe meines Seins zu erfahren.
Und was ist passiert? Nichts. Ich habe in der ganzen Zeit dort nicht herausgefunden, was mich in der Tiefe ausmacht, wer ich bin, ich konnte dadurch keine Probleme lösen und mein Verhältnis zu meinen Mitmenschen wurde dadurch nicht besser und nicht schlechter. Ich weiss nicht einmal, wo ich in den Meditationen angekommen war, in der Tiefe meines Egos, in der Tiefe meiner Vorstellung, in der Tiefe meiner Phantasie?
Alles blieb danach fast wie es war. Plus die Erkenntnis, das Meditation für mich nicht funktioniert, dass man sich eher etwas vormacht, aus der Realität flüchtet, im Dunklen bleibt als im Licht anzukommen.
Jedesmal auf dem Weg vom und zum Osho-Center stellte ich dies fest, denn auch den vielen Inder ist das Überleben in Bombay oder Poona doch wichtiger als Meditation so wie man es hier im Westen so schon "denkt" und glaubt. Als Touri wird man dort auch eher aufs Geld und Bakschisch angesprochen als auf das Thema Meditation. Klar, den meisten geht es ums Überleben! Und die sind schon längst auf die Idee gekommen Geld zu machen mit "Meditation ist was ganz Tolles, vor allem für die aus dem Westen"!
Im Grunde sollte sich jeder überlegen, warum z.B. die Inder nicht wirklich Alle schon Erleuchtet sind, wenn doch schon soooo lange dort Meditation praktiziert wird. Was läuft da falsch?
Mir zumindest kann keiner mehr erzählen, was Meditation ist und ausmacht.
Alles Gute an Euch,
*Staub
Hallo Staub,
du machst mit Verlaub einen fatalen Gedankenfehler, wenn du Meditaion auf Ostaisen beschränkst oder an bspw. indischen, kommerziellen Meditationszentren..
Wenn ein Jude, ein Christ oder ein Moslem betet, ist es auch eine Meditation .. Sie begeben sich in stille Zweisamkeit mit ihrem Gott und gehen in sich, schalten ab, regenerieren ihre Gedanken.. Quasi eine Reinigung der Gedanken und Klärung .
Zieht man sich aber alleine zurück und geht in sich und schaltet den alltag ab, meditiert man auch.. Dafür braucht man nur den Willen, etwas Zeit und ein geeigneter Ort, den man ohne Aufwand erreichen kann, sonst nichts.. Man braucht auch keine Gesellschaft und kann es alleine.
Ich meditiere täglich, öfters auch mehr als einmal und sehe Meditation nicht als Luxus den ich mir leiste, sondern als ein Ritual, der mir gut tut.. Man kan sich auch in den verschiedenen Meditation- Techniken einführen lassen aber, ohne sich, in einer Abhängigkeitsverhältnis zur Lehrer zu geben, sonst hätte Meditaion ihren ursprünglichen Sinn verfehlt und wäre nur wie eine Droge für Menschen.. Ein Meditationslehrer darf sich nicht unentbehrbar machen, es wäre unverantwortlich..
Liebe Grüsse aus der Ferne
tedora