Momentan stecke ich in einem Dilemma.
das ich ganz gut nachvollziehen kann.
Ein hartes Stück Beziehungsarbeit war das. Natürlich gibt es auch Paare, die versuchen, durch besondere äussere Reize den Sex zu verbessern oder wiederzubeleben, und es gibt auch viele (zweifelhafte) Ratgeberliteratur dazu. Aber ich denke, langfristig ist es nötig, die zugrundeliegenden Gefühle (z.B. Langeweile mit dem Partner) zu beackern. Häufig ist ein innerer Groll auf beiden Seiten zu beobachten, eine unterschwellige Aggression gegen den anderen, die nicht ans Tageslicht kommt. Diese Aggression muss aber, soll die Partnerschaft langfristig Bestand habe, irgendwann aufgearbeitet werden. Diese Aggression verhindert auch echte Intimität. Das ist zumindest meine Meinung.
ja. Und nicht nur der Sex ist intimer und tiefer geworden, gleichzeitig hat die Beziehung insgesamt und habt ihr beide je individuell einen Schritt nach vorne gemacht.
Auf der anderen Seite: Je mehr ich diese unteren drei Chakren befreie, desto stärker ist in mir der Wunsch, das auch alles mal bedenkenlos auszuleben. Einfach frei herumzuexperimentieren mit Frauen, Sex, verschiedenen möglichen Beziehungsmustern. Einfach um herauszufinden, was nun für mich das Richtige ist und was nicht.
ich finde das sehr authentisch, dass du das hier aussprichst. Ich kann das Gefühl ebenfalls nachvollziehen, möchte es hier aber einfach mal als "Wünsche" stehen lassen. Du schreibst weiter unten selbst auch von "starken Wünschen".
Zwar bringt mir meine Partnerin ein gehöriges Mass an Verständnis und Loyalität entgegen, aber ich bin unsicher, ob ich damit den Rahmen nicht überstrapaziere. Ich möchte eigentlich diese Beziehung erhalten - gerade jetzt, wo wir meines Erachtens mehr Intimität und gegenseitiges Vertrauen gefunden haben als zuvor.
und dies hier möchte ich als LIebe und Beziehung bezeichnen.
Ich weiss daher momentan nicht so recht, wie ich mich entscheiden oder verhalten oder was ich tun soll.
ich kann dir nur nochmals das Buch empfehlen, das ich weiter oben genannt habe, denn darin werden genau derartige Wünsche, Probleme, Praktiken etc. aus dem "Alltag" beschrieben.
Mein Gefühl ist bei mir, dass die Beziehung die Liebe und Chance verdient hat, ihr den Raum zu geben, dass sich all das IN ihr mit der Zeit entfalten kann.
Du schreibst weiter oben irgendwo sinngemäss, dass man nicht unbedingt alle Dinge gleich im Aussen erfahren muss, manchmal genügt es auch, sie nur innerlich zu erleben. Dem stimme ich zu - aber hier bin ich eben unsicher, ob alleine eine innere Auseinandersetzung mit dem Thema Erotik genügt.
ist wohl eine individuelle Frage. Ich weiß, dass du auch schon viel meditiert hast. Ich kenne beispielsweise die Erfahrung, dass das bei mir spätestens nach 3-4 Tagen täglich 10 Stunden Meditation als "klammernde" Sankharas aufsteigt und dass es immer wieder sehr gut tut, das alles ziehen zu lassen. Das Problem ist vor allem, dass es in unserer Gesellschaft immer wieder starke Trigger gibt, die sich schnell wieder einschleichen können, wenn die Sphäre nicht ausreichend sattvig ist - etwa wie in einem Ashram, in dem es doch einigen leicht fällt, nahezu ohne Sex auszukommen oder sich an eine Partnerin zu binden.
Es geht hier aber nicht darum, dass ich einfach "hirnlos herumficken" will. (Wobei, warum auch nicht, das wär mal eine neue Erfahrung für mich... .)
finde ich auch eine gute ERfahrung. Meines Erachtens wirst du sehen, dass es einerseits gut ist, bestimmte Normen loszulassen, dass es aber andererseits tendentiell "süchtig" macht.
Sex mit LIebe macht hingegen nicht/kaum süchtig und geht letztlich seelisch viel tiefer, so dass der Sex auch auf der Empfindungsebene insgesamt viel schöner und intensiver ist - seltsamerweise ohne süchtig zu machen.
Sondern ich habe in der Vergangenheit immer eine enorme Menge durch verschiedene Frauenkontakte für mich gelernt, und zwar lauter Dinge, die ich unmöglich aus Büchern oder durch Nachdenken hätte lernen können. Das gilt sowohl sexuell als auch in Bezug auf meine aktuelle Beziehung.
ich kann mir aber vorstellen, dass du das alles auch mit deiner Partnerin leben kannst, wenn du euch beiden einfach Zeit gibst.
Das Positive an der Sache ist ja auch, dass ich bereits dank dieses Konfliktes habe erkennen können, dass ich noch immer eine gewisse Angst habe, jemanden zu verlassen, der mich liebt. Und zwar deshalb, weil ich Angst davor habe, dass diese Person mich dann für das Weggehen nicht mehr lieben wird.
Weiter habe ich ebenfalls erkannt, dass ich ebenfalls eine unterschwellige Angst davor habe, "was denn andere denken würden", wenn ich meine Freundin verlassen würde.
das verstärkt meinen Eindruck, dass es insgesamt - also auch für das "hirnlose herumficken" - um die Normen geht, welche Scham und Schuldgefühle auslösen.
Diese Normen werden auf die Beziehung "übertragen" und die Trennung vom Partner erscheint dann als eine Revolution gegen diese Normen/Übertragung.
Der Partner erscheint vielleicht als Klette, als abhängig, ... ...etc. letztlich ist er jedoch in der eigenen Welt hauptsächlich Stellvertreter für die eigenen Normen, die sich zwischen die beiden lebendigen Wesen schieben, so dass die Liebe nicht frei fließen kann und der andere auf diese "einschränkende" Weise erscheint, da das (eigene) Herz nicht offen ist.
Ich glaube, einen grossen Brocken an neurotischen Ängsten habe ich zum Glück wirklich schon loslassen können. (Meditation und Körperarbeit helfen da manchmal Wunder.)
ja, verstehe. Und in der Kommunikation den Gefühlen "Raum" geben, sie annehmen - um sie später loslassen zu können.
Glaube, dass eine reife Person, wenn sie eine verbindliche Beziehung eingeht, automatisch auch eine monogame Beziehung wählen wird. Dass der Umkehrschluss natürlich keineswegs stimmt, das ist für jeden sofort ersichtlich: Eine monogame Beziehung zu führen heisst noch längst nicht, dass man es mit reifen Partnern zu tun hat oder dass die Beziehung verbindlich ist.
mein Eindruck ist, dass es durchaus hilfreich sein kann, in bestimmten Phasen eine derartige Beziehung zu führen, da hierdurch vieles bewusst werden kann. Die Frage ist dann nur, ob es wirklich notwendig ist und ob es nicht doch anders geht.
Manche benötigen auch einfach nur die "MÖglichkeit", manche möchten ein wenig "naschen", ... ...etc.
Ich kann dir diesbezüglich auch nur noch einmal das Buch empfehlen, das auch genau dieses Thema behandelt.
LG,
E.