Hallo Mitsy!
Ich versuche dir einmal, ein Bild anhand meiner eigenen Geschichte zu geben, da muß ich allerdings ein bisschen ausholen:
Ich habe 4 Gestirne in der Jungfrau im 9. Haus (inkl. Sonne), Venus am MC in Waage sowie Mars/Mond/Neptun in Skorpion (11. Haus), Schützeaszendent mit Jupiter in Widder. Ein "schönes" Horoskop, da funkeln die Sextile zwischen der Jungfrau und dem Skorpion, lediglich ein Quadrat von Neptun zu Saturn in Wassermann bringt rote Farbe ins Radix. (Seit 2 Wochen etwa "kenne" ich Lilith, die gradgenau Saturn quadriert, aber das wars dann mit der roten Farbe).
Da geht viel glatt, geistig beweglich, Durst nach Wissen, analytische Fähigkeiten der Junfgrau paaren sich mit philosophischem, missionarischem Denken. Klingt gut, gell?
Naja, das hat natürlich eine Kehrseite. Wer "so gscheit" ist, das von Kind auch von zu Hause immer schön brav gesagt bekommt, bei einem Catro-Eignungstest sogar eine "weit überdurchschnittliche Intelligenz" verbrieft erhält, wird überheblich, selbstgefällig und sonnt sich in den Gaben, die Gott ihm gegeben hat, anstatt diese zu entwickeln.
Gerry 1995: In der vermeintlichen Blüte seines Leben stehend, toller Job an der Börse, suuper. Jede Menge "Freunde", die einem natürlich nicht sagen, daß man überheblich und abgehoben ist, solang das Geschäft läuft...
Jetzt kommen wir zum astrologischen Thema: 1995 - ein schneller Blick in die Transite: Jupiter am AC - Glück! Mars Konjunktion Sonne - verleiht Kraft! Uranus Trigon Sonne und MC - super! Saturn in Fische Opposition Sonne - was solls, beim Quadrat ist auch nichts passsiert.
Allein aus den Transiten heraus hätte jeder gratuliert - und doch tat sich schon was im Hintergrund: die progressive Venus hatte schon Mars erreicht, MC und Sonne prog. waren traten in den Skorpion ein, der bei mir stark besetzt ist, und der Merkur prog. stand noch Ende Waage, aber an der Spitze des 11. Hauses. Das Sozialfeld war angesprochen! Es war höchste Zeit, vom hohen Roß herabzusteigen, Denken und Handeln war schon abgehoben ("Merkur hat sich verselbständigt" schieb ich anderswo), die grundsätzliche Aufgabe des Philosophischen, Missionarischen des 9. Hauses war durch meine Überheblichkeit verraten und verkauft!
Das war die Thematik der Progression - zurücktreten im Beruf, da war schon alles erreicht, das 10. Haus schon durchwandert, jetzt war das 11. Haus dran.
Nein, macht Gerry nicht. Im Gegenteil: in allerhöchster Selbstgefälligkeit blasen wir ein Wertpapierportfolio auf, wie es die Welt noch nicht gesehen hat, das Publikum applaudiert ob des Wagemutes...
Na wenns Gerry nicht selbst macht, dann muß er unter Schmerzen leiden. JETZT GREIFT DER TRANSIT SATURN OPP. SONNE/MERKUR. Jetzt steht plötzlich das ganze 9. Haus am Prüfstand. Venus (Geld) prog. auf Radix-Mars: Rück-Schläge. Venus/Merkur/Sonne-Transit über Mondknoten - und noch ein Loch in den Geldbeutel. Jupiter am Aszendent: Wir steigern ein bißchen den Schmerz, wir entfalten ihn (Quadrat zu Radix-Uranus) - kurzum: "Wir nehmen dir deinen verdammten Zaster weg, Gerry, vielleicht verstehst du uns dann", raunen mir mittlerweile alle Planeten zu.
Gerry verstehts aber nicht, dabei ist er ja "sooo gscheit". Immer tiefer gehts bergab, Transit Saturn erreicht Radix-Jupiter in 4. Wenn ich so weitermache, werde ich bald nicht nur arm, sondern auch single sein. Da wurde ich endlich "wach" - das war 1997. Ich stieg vom Pferd und machte reinen Tisch mit alten Sachen. Pluto prog. war nun an der Spitze des 11. Hauses.
Die Nacht ist am finstersten vor dem Morgengrauen. Ich kam wieder auf die Reihe, heiratete, bekam 2 tolle Kinder, wurde Fondsmanager. Also wieder Börse, aber in anderem Licht. Die Börse gibt, die Börse nimmt. Beherzigt man den zweiten Teil des Satzes, dann bleibt auch unterm Strich genug über.
Gerry 2002: Saturn-Transit in Quadrat zu Radix-Sonne/Merkur. Uranus-Transit zu Radix-Saturn. Prüfer Saturn ist scheinbar zufrieden mit mir, war insgesamt ein schönes und fruchtbares Jahr.
Hoffentlich kannst du mit der Geschichte was anfangen, Mitsy!
Alles Liebe
Gerry