jake schrieb:liebe spox!
Mach mal, wenn es dir nix ausmacht, nen "lieber" draus.
Nicht alle Menschen, die Freunde haben sind weiblich ;-)
jake schrieb:ich sehe drei motive, die deine träume prägen: die tragik, das helfen und die öffentliche inszenierung.
Ich glaub die öffentliche Inszenierung ist in der Tat ein wichtiger Punkt. Ich weiß nicht warum - und es ist auch das genaue Gegenteil von dem was ich i.r.l. so treibe...
jake schrieb:mir erscheinen die unglücks- bzw. todesfälle deiner freunde wie arrangements, die vor allem dich als heldenmütige, sich aufopfernde helferin bzw. als demonstrativ trauernde hinterbliebene auftreten lassen (versteh das BITTE nicht als vorwurf... es geht ja um traumbilder, die über solche bilder die eigentlichen aussagen codieren). der effekt: wenn du dich opferst, erst dann erhältst du die dir gebührende beachtung.
Zumindest im Traum klappt das ganz gut.
Ich glaub das Grundbild des Traums gab es schon öfter und seit langer Zeit.
An dieser Interpretation ist einiges dran.
jake schrieb:solche bindung des selbstwertgefühls an hilfeleistung, an aufopferung etc. hat oft im hintergrund den glaubenssatz: "du bist nur wert, geliebt zu werden, wenn du dich selbst opferst!" das ist der nutzen des opfers: den, dem geopfert wird, gnädig zu stimmen.
Ich kann dem folgen.
Nur hab ich zu wenig Erinnerungen an meine Kindheit, um derartiges verifizieren zu können.
jake schrieb:es sind oft verinnerlichte elternbilder, denen diese opfer gebracht werden. ich denke daran auch, weil es in deinem träumen immer deine freunde sind, die zum opfer werden ... da taucht in mir das bild eines sehr fordernden vaters auf, der niemand neben sich duldet, der einfluss auf dich nehmen könnte, und der dir vermittelt: nur wenn du dich mir unterordnest, mir dein leben und deine freunde opferst, bin ich dir wohlgesonnen. und das kind gehorcht immer, elternliebe ist überlebenswichtig...
Vater? Wohl eher nicht. Der war eh viel zu selten zu Hause. Oder doch?
Aber doch eher die Mutter. Denn die habe ich geliebt. - Obwohl sie mir oft weh getan hat...
jake schrieb:"ich werde nur geliebt, wenn ich mich opfere!" - (oder eher noch: "...wenn ich meine freunde opfere, damit ich als tragische heldin erscheinen kann") - kennst du diesen glaubenssatz bei dir?
Ich glaub das mit dem Helfersyndrom ist nicht ganz der Kern. (Also nicht im Sinne von Heilen)
Aber eine Bitte abzuschlagen fällt mir ziemlich schwer.
jake schrieb:wenn ja, dann scheinen mir deine träume deutliche hinweise zu sein, daran zu arbeiten. die richtung, in die eine solche arbeit gehen könnte: die blickrichtung zu ändern - es geht darum zu lieben, nicht darum, ein geliebt werden zu erzeugen. das beginnt mit der eigenliebe. und es umfasst auch die einsicht, dass helfen und lieben zwei paar schuhe sind.
Und was macht man mit der Sehnsucht nach erfüllter, also erwiederter Liebe?
Dank dir unbekannter Weise.
SpoX