Magie kann man nur anwenden, wenn es für einen selbstverständlich ist, dass man es kann, man muss also ohne zweifel wissen, dass es geht.
Nö. Die kritische Distanz zur Magie zu verlieren, ist stattdessen ein sicherer Weg, wahnsinnig zu werden. Es ist richtig, dass es die magische Erfahrung verstärkt, wenn du für die Dauer z.B. eines Rituals die Zweifel beiseite legst, aber wenn du dir die magische Brille an den Kopf nagelst, wirst du im normalen Leben nur noch gegen Wände laufen.
Weil das auf grund der bisherigen erfahrung, dass es nicht geht, sehr schwierig ist, ist es hilfreich, wenn man jemand, der es kann, dabei sieht, um es so für einen ins machbare und nicht mehr zu bezweifelnde zu heben.
Was willst du da sehen? Du wirst niemanden finden, die wie im Computerspiel mit Feuerbällen schießt, Riesenspinnen beschwört und sich magische Rüstungen an den Körper zaubert. Gut, du würdest vielleicht schon, denn die Schaubudenzauberei ist sehr weit gekommen. Der Ort der Magie aber ist die Innenwelt. Schule deine Vorstellungskraft, mach Fantasiereisen! Wenn du oft genug so tust, als wärst du gerade an einem anderen Ort, werden die Eindrücke stärker, realer und auch selbstständiger. Es fällt dir immer leichter, dich z.B. auf Siegel einzustimmen.
Willst du es schnell und hart, dann fang einfach mal an, dich mit Unsichtbaren zu unterhalten. Nicht lang, und sie sprechen
dich an. Dann kannst du übrigens von Glück reden, wenn du dich darauf verstehst, sie bei Bedarf zum Schweigen zu bringen.
Du öffnest dein Drittes Auge, indem du lange genug so tust, als sei es offen. Dass es offen ist, erkennst du daran, dass du die Wahrnehmungen nicht erzwingen musst. Das ist alles nicht schwierig, im Gegensatz zur Frage, wie man es schließt, wenn der Abgrund zurück schaut.