Sohn mit Essstörung

Ich weiß nicht, was dieser überhebliche Auftritt soll, denke jeder der hier mitschreibt hat das Eingangsposting gelesen.

Steht da was von einer Therapie? Ich sehe es nicht ..... aber ohne Therapie ist eine Essstörung nicht zu beheben, bzw. kann man den Auslösern dafür nicht auf den Grund gehen. Die 5 Monate Krankenhausaufenthalt gelten erstmal der Regeneration des Körpers .... und die Seele?
Hat besagter Kinderpsychologe das Kind behandelt/therapiert (oder es zumindest versucht)? Und wenn, wie lange? Und was wurde nach dem Klinkaufenthalt in dieser Richtung unternommen? Ich habe Meudl so verstanden, dass sie zu ihm hin ist und er das Kind direkt eingewiesen hat .... mehr aber auch nicht.
Warum wurde erst nach so vielen Jahren der Kinderpsychologe aufgesucht?

Bei mir entsteht der Eindruck, dass sich das gesamte Umfeld des Kindes überwiegend mit der Ess-Problematik beschäftigt, aber nicht mit seinem Seelenzustand, der ja Auslöser ist.

R.

also, es fing im Mai 2004 (er 2 1/2 Jahre) an. von einen auf den andren tag hat er so gut wie nichts gegessen. - besuch beim kinderarzt. der meinte, dass das nur eine phase sei und wieder vorbeigeht. ein paar wochen später bin ich wieder zum kia. da meinte er, dass er halt eine kleine mimose sei und das gibt sich wieder. im november 2004 kam er in den kindergarten. alle glaubten, wenn er dort die anderen kinder essen sieht kommt das wieder von ganz alleine. FEHLANZEIGE. Im Dezember 2004 habe ich durch einen seltsamen Zufall einen Kinderarzt an einem Krankenhaus kennengelernt. der hat ihn von kopf bis fuss untersucht und festgestellt, dass er bereits eine chronische sinusitis hat. den röntgenbildern nach mindestens schon ein halbes jahr lang. dass passt genau auf den zeitraum, wo es mit dem schlechter essen begann. Antibiotika-therapien brachten auf dauer keinen erfolg und somit musste er 2x operiert werden.
mittlerweile war schon 1 jahr vergangen. der kia meinte, ich solle ihm einfach das zu essen geben, was er will. man müsse ihm das essen wieder schmackhaft machen.

in den darauffolgenden jahren bin ich mit ihm von arzt zu arzt gezogen. der eine meinte, ich müsse mehr druck machen. der andere sagte, ich müsse den druck komplett weglassen. ein hin und her.

in der zwsichenzeit war ich mit ihm 4 wochen zur miku-kur an der ostsee, dort bei ernährungsberatern und und und. NICHTS hats gebracht.

auf anraten meiner krankenkasse sind wir zu einer kinderpsychologin gegangen. diese wollte aber vor einer behandlung erst alles abgeklärt haben, dass organisch wirklich alles i. o. ist. also wurde noch eine magenspiegelung vorgenommen. Auch ohne Befund. Alles i. o.
Dann endlich kam die diagnose: ausgeprägte essstörung, die sie erstmal ambulant behandeln wollte. Da hat sich leider auch nicht viel getan.

als er dann letztes jahr im oktober starken durchfall hatte und nochmal rasant abgenommen hatte, entschied sich die ärztin zu einer stationären aufnahme. dort war er 5 monate. auf der psychosomatischen abteilung.

die ärzte von da konnten mir leider nicht sagen, was der grund für die essstörung ist, weil es einfach schon viel zu lange zurückliegt und er sich an diese zeit auch nicht mehr zurückerinnern kann. die haben dort mit ihm einzeltherapie gemacht, hunde-therapie, genusstraining, kochstunden, ausflüge, sport, schwimmen.....also volles programm. er durfte nur von samstag bis sonntag nach hause. telefonieren durften wir gar nicht. die ärzte haben es auch auf die "harte" tour probiert. er musste sich seine wochenend-besuche zuhause verdienen durch essen. hat nicht geklappt. er war an so einigen wochenenden nicht zuhause.

er wurde letztendlich im märz entlassen, mit der option dass jederzeit eine wiederaufnahme möglich ist. super, ganz toll dachte ich mir.

seitdem kämpfe ich jeden tag. ich habe nämlich keine lust meinem kind beim sterben zuzusehen.
 
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Hallo meudl,

ich würde mich sehr freuen wenn du mir noch auf meine Frage antworten könntest.

Was sagt dein Sohn wenn er nicht ißt, was er dabei fühlt, wie er essen empfindet , wem vertraut er sich an? Mit wem kann er über seine intimsten innerlichen Bedürnisse, Ängste, Hoffnungen reden?

LG
flimm
 
Vielleicht hat er damals starke Schmerzen gehabt beim essen, weil ja der Kiefer auch angegriffen war.
Ist da jetzt wieder alles in Ordnung?

Wie geht es ihm denn körperlich und psychisch?
 
Vielleicht hat er damals starke Schmerzen gehabt beim essen, weil ja der Kiefer auch angegriffen war.
Ist da jetzt wieder alles in Ordnung?

Wie geht es ihm denn körperlich und psychisch?

das haben die ärzte auch gemeint.
wahrscheinlich hat er nach der op auch anders geschmeckt. und das essen was er vorher mochte, hat auf einmal anders geschmeckt.

lt. den ärzten im krankenhaus muss er mindestens ein neues essen 3x probieren, damit sein körper den geschmack wieder kennenlernt.

aber, wenn er das erste mal probiert und ihn dabei schon würgt, probiert er es kein 2. oder 3. mal mehr. und somit landet wieder ein weiteres nahrungsmittel auf seiner no-go-liste. und es wird mit der zeit immer weniger.
 
aber, wenn er das erste mal probiert und ihn dabei schon würgt, probiert er es kein 2. oder 3. mal mehr. und somit landet wieder ein weiteres nahrungsmittel auf seiner no-go-liste. und es wird mit der zeit immer weniger.

Und, habt ihr es nun schon mit dem Fresubin oder über sonstige flüssige Nahrungsmittel probiert Nährstoffe in den kleinen Kerl reinzubekommen?

Und als letztes Mittel, hat von den Ärzten noch nie einer über eine Magensonde (also eine PEG Sonde durch die Bauchdecke) nachgedacht? Weil wenn es nur um das ESSEN der Nahrung geht was für ihn ein Problem ist dann könnte das bei einem derart krassen Fall doch durchaus helfen.
 
Was mich irritiert, ist das würgen. Sollte eine unangehme Schmerzwahrnehmung der Grund sein, so würde er doch kauen generell verweigern, oder? Der veränderte Geschmack kann natürlich eine Rolle spielen, aber eigentlich müsste doch das Hungergefühl überwiegen...auffällig finde ich den hang zu "trockenen" lebensmitteln und mir scheint, die erschwerte nahrungsaufnahme damals scheint zu einer Verselbstständigung geführt zu haben....die Frage ist, wie das zu durchbrechen ist. Hat er den wenigstens selbst den Antrieb, zu essen d.h. verlangt er auch mal selbst danach - und wenns nur die Brezel ist?
 
Was mich irritiert, ist das würgen. Sollte eine unangehme Schmerzwahrnehmung der Grund sein, so würde er doch kauen generell verweigern, oder? Der veränderte Geschmack kann natürlich eine Rolle spielen, aber eigentlich müsste doch das Hungergefühl überwiegen...auffällig finde ich den hang zu "trockenen" lebensmitteln und mir scheint, die erschwerte nahrungsaufnahme damals scheint zu einer Verselbstständigung geführt zu haben....die Frage ist, wie das zu durchbrechen ist. Hat er den wenigstens selbst den Antrieb, zu essen d.h. verlangt er auch mal selbst danach - und wenns nur die Brezel ist?

genau das ist das problem, diesen knoten zu durchbrechen.
 
Liebe Meudl,
ich habe jetzt nicht alles gelesen darum frage ich, war die Klinik speziell für Essgestörte?

Ich habe mal vor längerer Zeit einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo ein noch sehr kleines Kind,
überhaupt nicht esse wollte und über eine Sonde ernährt wurde.
Diese musste entfernt werden, da die Nahrungszufuhr nicht mehr ausreichte.

Ich glaube sogar, dieses Kind hatte noch nie etwas gegessen, außer Flaschennahrung.

Vielleicht hilft Dir ja folgende Seite.
http://www.ess-stoerung.de/HilfeUebersicht.htm

Ich kann mir vorstellen, wie schrecklich es für Dich ist.
lg enna
 
Das mit dem fehlenden Hungergefühl kenne ich selber, hab als Kind auch aufgehört zu essen.
Ich hab bis heute kein Hungergefühl, esse nur, weil mir was schmeckt, diese Verbindung zwischen diesem Gefühl und der Reaktion etwas zu essen ist nicht da.

Ich glaube, das wird auch bei Deinem Sohn so sein, die Verbindung ist nicht da und deswegen isst er auch nur, weil es ihm angenehm ist oder eben nicht.

Daß es für ihn nicht angenehm ist, ist der springende Punkt, es kann sich von früher verselbstständigt haben, die Erinnerung, daß essen weh tut, ist nicht mehr im Bewusstsein, aber im Unterbewusstsein und im Körper.
Das könnte der Grund für das Würgen sein, da sagt einfach alles "raus damit, dann tut nichts weh".

Kann natürlich auch was psychisches sein, irgendwas, was damals passiert ist, es lässt sich leider nicht mehr herausfinden.

Haben denn die Dinge, die Dein Sohn noch isst, etwas gemeinsam? Geschmack, Konsistenz, gibt es Dinge, die gar nicht gehen?
Was trinkt er denn, trinkt er gerne?
 
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Liebe Meudl,
ich habe jetzt nicht alles gelesen darum frage ich, war die Klinik speziell für Essgestörte?

Ich habe mal vor längerer Zeit einen Bericht im Fernsehen gesehen, wo ein noch sehr kleines Kind,
überhaupt nicht esse wollte und über eine Sonde ernährt wurde.
Diese musste entfernt werden, da die Nahrungszufuhr nicht mehr ausreichte.

Ich glaube sogar, dieses Kind hatte noch nie etwas gegessen, außer Flaschennahrung.



Ich kann mir vorstellen, wie schrecklich es für Dich ist.
lg enna

hallo,

ja, von diesem fall habe ich auch schon gehört.

aber erstmal vielen dank für den link. hab gerade mal nachgesehen. unsere klinik ist da nicht dabei. ist ja ein normales kinderkrankenhaus und seit letztem jahr september haben die eine psychosomatische abteilung. die achten da besonders darauf, dass die kinder (höchstens 6) nie das gleiche problem haben.

aber auch diese hilfe für angehörige interessiert mich sehr. es belastet schon sehr.
 
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