Hallo Heilendehand,
wenn du dir einen Bericht im Fernsehen ansiehst (ich habe seit über 8 Jahren kein Fernsehgerät mehr) bist du dann im hier und jetzt?
In meinem Verständnis ist dein Körper im hier und jetzt, doch deine Aufmerksamkeit ist bei dem Bericht - und der ist in der Vergangenheit entstanden... also nicht jetzt.
Wenn im Fernsehen Nachrichten laufen, über die Ölpest in Mexico, dann ist die Aufmerksamkeit bei jenem Geschehen in Mexico - also dort, nicht hier....
Ich finde deine Geschichten sehr schön, es ist sicher auch sehr wichtig was du tust, aber warum soll das Schamanismus sein?
Du hast nach meiner Verbindung zum Schamanismus gefragt, du hättest das auch ruhig hier drinnen tun können, ich habe keine scheu zu erzählen wie ich es lebe.
Als 5-jährige ´hatte ich durch eine Krankheit meine Sehkraft bis auf ca. 3% verloren - mit 12 legte ich die dicken Brillengläser ab und setzte sie nie wieder auf - ich brauche bis heute keine Brille mehr.
Meine Kindheit war sehr schmerzhaft und mit viel Leid bestückt - in jeder Hinsicht.
Seit ich 13 bin gehe ich den Weg der Kraft - mit vielen Umwegen, Lehrwegen, Zwischenstationen und anderem - was unter anderem dazu führte, dass ich mit 15 aus menem Elternhaus auszog.
Mit 17 hat ein Baum - und wie ich heute weiß, die Geister des Waldes, mir das Leben gerettet als ich beinahe über eine gut 50m hohe Felswand mitten in der Nacht abgestürzt wäre.
Mit 20 habe ich mir bei einem Autounfall meine Halswirbelsäule gebrochen, ich bin weder Querschnittgelähmt noch sind andere Schäden geblieben - ich hatte bei diesem Unfall etwas, dass auch als Nahtoderlebnis bezeichnet wird.
Bald darauf tauchten nach und nach Menschen auf, mit deren Unterstützung ich Schritt für Schritt erwachen, mich erinnern durfte.
Mein Weg führte mich in die Wilden Berge und Täler von Alaska, wo der Bär mich unterrichtete - später führte mich dieser Weg nach Montana in einen Sonnentanz, 3 Tage ohne Essen und trinken - das auflösen von allem was ist.
Heute bin ich beinahe 40 Jahre alt, ich bezeichne mich nicht als Schamanin, denn ich bin Europäerin und keine Tungisin.
Ich arbeite mit der Kraft des Lebens, aus der Mitte heraus.
Ich trainiere meine Mitte, lasse Kraft fließen, in mir und um mich herum.
Wenn ich gefragt werde, gebe ich Antwort,
wenn ich darum gebeten werde, helfe ich soweit ich das kann.
Ich liebe das Schwitzen im Bauch der Erdmutter, diese Zeremonie ist die Arbeit bei der ich mich als Hebamme verstehe.
Ich lebe auf dem Land, du in der Stadt, vielleicht daher unser unterschiedliches Verständnis von einem Begriff.
Im hier und jetzt sein ist schon richtig, aber auch das funktioniert nur, wenn ich in meiner Mitte bin, wenn diese kraftvoll und gut verankert ist.
Schamanismus zu beschreiben bleibt immer eine Beschreibung einer Beschreibung. Der Sinn ist aber es zu tun, nur dann werde ich erfahren und wissen was "es" ist.
In der letzten Zeit sprießen Schamanen aus dem Boden wie Pilze - ich verstehe nur schwer, wie sich jemand freiwillig so nennen kann, ich tue es nicht. Dennoch schreibe ich hier, lese ich hier mit und wundere mich oft was alles als Schamanismus in der heutigen Zeit interpretiert wird.
Aber auch da, eine Interpretation ist immer nur eine Beschreibung einer Beschreibung...
Für mich ist "die Verbindung" zum "Schamanismus" eine unmittelbare, direkt Kraft die mich ständig durchfließt - es obliegt meiner Aufmerksamkeit damit zu leben und sie umzusetzen.
Grüaßle,
Nana