Magische Techniken

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SYS41952

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Formel: Eine magische Formel gehört zu den ausgefeiltesten Techniken überhaupt. Sie
soll immer mehrere Zwecke gleichzeitig erfüllen und daher ist sehr viel Arbeit nötig,
um eine gute Formel zu verwenden. Die erste Ebene, auf der eine Formel wirkt,
ist ihr Klang. Das reine Hören der Formel soll den Magier bereits in den richtigen
Bewußtseinszustand bringen. Die nächsten Ebenen erschließen sich in der Bedeutung.
Abhängig von ihrer Komplexität kann eine Formel viele verschiedene Ebenen
der Bedeutung haben, angefangen von Buchstabenebene über ungewöhnliche Satzstrukturen
bis zu mehrdeutigen Begriffen — alles ist möglich und dient immer der
Anspielung von Symbolen. Schließlich, in der letzten Ebene, ergibt sich daraus eine
Anweisung, was der Magier zu tun hat, insbesondere, welche Bilder er vor seinem
inneren Auge visualisieren muß. Die Formel ist für den Weg des Magiers unerläßlich,
in ihr liegt der Kern der Operation, alles andere ist nur unterstützendes Beiwerk. Für
die anderen Wege sind Formeln nicht relevant, da sie sehr viel Wissen und Studium
erfordern, und ihr Effekt letztlich auch durch andere Mittel ersetzt werden kann,
wenn man bereit ist, auf ein gewisses Maß an bewußter Kontrolle zu verzichten.

Mantra: Ebenso wie eine Formel ist ein Mantra Text, der während einer magischen Operation
gesprochen wird. Im Unterschied dazu ist jedoch die Bedeutung des Mantras
irrelevant — es geht allein um den Klang und die ewige Wiederholung, die helfen
soll, den Geist leer zu machen, oder in eine gewisse Stimmung zu versetzen. Mantras
werden auf dem Weg des Mystikers verwendet, seltener auf dem Weg des Schamanen
und nur in sehr wenigen Fällen als Vorbereitung auf eine Formel auf dem Weg
des Magiers. Ein Mantra alleine kann nie den Kern der Operation tragen.

Symbol: Das Symbol ist in dieser Liste eigentlich etwas deplaziert, weil es auf einer Art
Meta-Ebene lebt. Unter einem Symbol versteht man gleichsam ein Etikett, einen
Auslöser, bei dessen Verwendung sich sofort automatisch Reihen von Bildern, Allegorien
und Ideen einstellen, die für die Operation nötig sind. Sozusagen ist es eine
Kurzschrift führ sehr viele Ideen, teilweise auch paradoxe, die der Magier aktivieren
möchte. Dabei kann das Symbol selbst in der Operation unterschiedlich ausgefährt
sein— als Zeichen in den Boden geritzt, visualisiert oder auch als Figur, die getanzt
wird, die Idee dahinter zählt. Ein Symbol alleine ist selten komplex genug, um die
Idee der Operation zu beinhalten; jedoch eine Reihe von Symbolen kann das tun
(tatsächlich ist eine Formel in gewissem Sinn eine Anweisung, wie Symbole nacheinander
visualisiert werden sollen). Symbole sind für jedenWeg der Magie auf ihre
eigene Weise wichtig und immer essentiell, da sie eine Art
”Sprache“ des Unterbewußtseins darstellen.

Zeichen:
Werden Symbole irgendwie materiell beschrieben, in den Boden geritzt, gemalt
o.ä., dann werden sie zu Zeichen. Diese werden natürlich verwendet, um Zugang zu
den Symbolen zu bekommen, der Grund, daß man sie nicht einfach visualisiert ist
aber, daß man die Operation in gewisser Weise an die Realität erden möchte. Ein
Tor, aus dem später ein Dämon kommen soll, auf den Boden zu malen, heißt, das Tor
tats¨ächlich in die Realität zu öffnen und stellt so gleichsam ein Symbol im Symbol
dar. Natärlich ist Magie auch ohne Zeichen möglich, wenn man die Symbole visualisiert,
Zeichen stellen nur ein gutes Hilfsmittel dar (nicht zuletzt, weil Visualisation
von komplexen Symbolen sehr mühsam sein kann).

Visualisation:
Die Visualisation ist die zweite Möglichkeit, Symbole zu verwenden. Allerdings
ist es für einen Magier, der nicht daran gewohnt ist, sehr schwer, ständig mehrere
Ebenen von Symbolen vor seinem inneren Auge zu haben und dann zu verändern.
Dies ist jedoch genau die Art und Weise, wie Magie auf dem Weg des Mystikers
(der die reinen Gedankenkräfte bevorzugt) gewirkt wird. Für jeden Magier ist diese
Visualisation ebenfalls essentiell. Auf den anderen beiden Wegen kommt es eher zu
einem anderen Phänomen — dadurch, daß das Wachbewußtsein ausgeschaltet ist,
stellen sich automatisch Visionen ein, dies ist qualitativ ein großer Unterschied, daher
werden diese an eigener Stelle beschrieben. Visualisation von Symbolen ist die
Art und Weise, wie ein Mystiker eine magische Operation kontrolliert.

Räucherstoffe:
In sehr vielen Kulturen dienen aromatische Räucherstoffe und Harze dazu,
den Geist zu entspannen und in die richtige Stimmung zu versetzen, besonders, da
der Geruchsinn besonders intensiv auf das Unterbewußte wirkt. Die Anwendung von
Räucherstoffen wird von allen Wegen gleichermaßen geschätzt. Zwar sind sie nie
fähig, komplexere Ideen als eine allgemeine Stimmung einzufangen, aber gerade
das macht sie als Hilfsmittel so wertvoll. Je nach Wirkung ist der Übergang zu den
Drogen fließend.

Drogen:
Wenn der Magier (besonders auf dem Weg des Schamanen und des Träumers)
nicht sehr viel Wert auf das Wachbewußtsein legt, dann kann es von Vorteil sein,
in einem Drogenrausch zu arbeiten, der ihn gleichsam ohne Mühe an den Kontakt
mit dem Unterbewußten heranführt. Auch der Weg des Magiers macht manchmal
Gebrauch von milden Stimulantien, dies geschieht jedoch eher selten. Der Gebrauch
von Drogen ist natürlich nie ohne Nebenwirkungen.

Rituelle Gegenstände: Oft werden in Ritualen Gegenstände, wie z.B. ein Dolch, ein Stab
oder eine Schale verwendet. Sie haben die Aufgabe, ebenso wie die Zeichen, das
Ritual wieder an die Realität zu erden und dienen wieder gleichsam als doppelte
Symbole. Außerdem entlasen sie den Magier bei den nötigen Visualisationen und
können ihm zusätzlich noch ein Gefühl der Sicherheit geben (man hat gerne etwas
in der Hand, wenn man einen Dämon bannt).

Totems:
ähnlich wie rituelle Gegenstände sind die Totems, die auf dem Weg des Schamanen
verwendet werden. Bei den Totems handelt es sich allerdings um Gegenstände,
zu denen der Magier eine perönliche Beziehung hat, und die daher auch zu seinem
Unterbewußten sprechen können, wenn er sie einfach nur in der Hand hält, und die so
in die Vision mitgenommen werden können. Sie sollen den Schamanan nicht zuletzt
daran erinnern, weshalb er in die Geisterwelt gegangen ist.

Gesten: Magische Gesten sind von jeher ein erprobtes Mittel gewesen, den Willen des
Magiers zu unterstreichen. Die Spanne reicht dabei von der rituellen Handlung, die
eine tiefe symbolische Bedeutung hat bis zu Meditationsposen und kurzen Handbewegungen,
die den Energiefluß im Körper kanalisieren sollen. Entsprechend können
Gesten einen weiten Symbolgehalt haben oder nur als Bestätigung oder Verstärkung
eines anderen Symbols dienen.
 
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