Rache

J

Jelenka

Guest
Hallo liebe Leute,

mich würde mal interessieren, wie ihr allgemein zum Thema Rache steht. Wir hatten heute in unserer WG eine heiße Diskussion darüber. Einerseits ist es ja gesund, sich zu wehren, andererseits hinterläßt es aber auch ein etwas unbehagliches Gefühl, denn mit einer Racheaktion versucht man, eine Art Ausgleich zu schaffen, was oft aber nicht möglich ist, weil es für manche Dinge auch keine direkte Wiedergutmachung dadurch gibt, dass dem anderen auch etwas zugefügt wird.

Es ist wohl eine schmale Gratwanderung. Rache kann einem die Handlungsfähigkeit zurückgeben, man fühlt sich nicht mehr so ohnmächtig, aber an dem Schmerz, der einem zugefügt wurde, ändert sie meiner Meinung nach nicht viel.
Eine Freundin, die uns heute besucht hat, verkündete, dass sie von nun an sich immer rächen wird, weil sie es bis dato nie gemacht hatte und sie durch ein übles Einwirken von bestimmten Personen fast gestorben wäre. Das war sozusagen ihre Legitimation für ihren neuen Weg. Seitdem fühle sie sich besser, hat Energie zurückbekommen, was ich schön finde, doch ihre Absolutheit erschreckt mich auch sehr.
Wiederum witzig fand ich, dass sie ihre Intelligenz einsetzt bei ihren Aktionen und einer Wiedersacherin beispielsweise ganz gezielt Dinge gesagt hat, wie sie sich einer dritten Person gegenüber verhalten soll, wobei sie weiß, dass ihre Widersacherin durch dieses Verhalten mehr als in Mißkredit gerät. Darüber mußten wir heute Tränen lachen, die Situation ist einfach urkomisch.

Also, vielleicht habt ihr generell eine Meinung zu diesem Thema und mögt sie mitteilen. Das Leben ist bunt und so sicher auch das Meinungsspektrum, alle Sichtweisen regen zum Nachdenken an, drum bitte keinen Streit zu diesem Thema, jede Meinung ist willkommen.
 
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Ich denke, ein Rachebedürfnis ist die Folge eines tiefen Bedürfnisses nach Ausgleich. Wir, und die gesamte Wirklichkeit, strebt nach Ausgleich. Allerdings nie oder zumindest selten von einem Extrem gleich in die Mitte, sondern wie ein Pendel das erst mit der Zeit die Mitte auspendelt, so das ein "Thema" verschwindet.

Das Bedürfnis lässt sich erst mal kaum vermeiden glaub ich. Ich hatte immer mal wieder Situationen, in denen ich mich gerne gerächt hätte oder es sogar auf irgendeine Art tat. Aber vor allem kenne ich Situationen wo ich es zuerst wollte, aber dann zu verstehen begann wie die gesamte Situation entstand. Meistens haben mir jene, an denen ich mich zuerst gerne gerächt hätte, aus eigenem Druck geschadet. Sobald ich verstehen konnte wie die Gesamtdynamik lief, wurde das Rachebedürfnis weniger.

Aber noch mal grundlegend: Ich denke, es geht immer um das eigene innere Gleichgewicht. Je mehr man versteht, desto mehr kann man in sich selbst regeln. Je weniger man versteht oder vielleicht auch, wenn man gar nicht verstehen will (was dann auch wiederum verständlich sein kann), desto mehr wird man auf Rache sinnen.... als Mittel zum Ausgleich. Ich würde nicht mal sagen, dass das nicht funktionieren kann.
 
Hallo liebe Leute,

mich würde mal interessieren, wie ihr allgemein zum Thema Rache steht. Wir hatten heute in unserer WG eine heiße Diskussion darüber. Einerseits ist es ja gesund, sich zu wehren, andererseits hinterläßt es aber auch ein etwas unbehagliches Gefühl, denn mit einer Racheaktion versucht man, eine Art Ausgleich zu schaffen, was oft aber nicht möglich ist, weil es für manche Dinge auch keine direkte Wiedergutmachung dadurch gibt, dass dem anderen auch etwas zugefügt wird.

Es ist wohl eine schmale Gratwanderung. Rache kann einem die Handlungsfähigkeit zurückgeben, man fühlt sich nicht mehr so ohnmächtig, aber an dem Schmerz, der einem zugefügt wurde, ändert sie meiner Meinung nach nicht viel.
Eine Freundin, die uns heute besucht hat, verkündete, dass sie von nun an sich immer rächen wird, weil sie es bis dato nie gemacht hatte und sie durch ein übles Einwirken von bestimmten Personen fast gestorben wäre. Das war sozusagen ihre Legitimation für ihren neuen Weg. Seitdem fühle sie sich besser, hat Energie zurückbekommen, was ich schön finde, doch ihre Absolutheit erschreckt mich auch sehr.
Wiederum witzig fand ich, dass sie ihre Intelligenz einsetzt bei ihren Aktionen und einer Wiedersacherin beispielsweise ganz gezielt Dinge gesagt hat, wie sie sich einer dritten Person gegenüber verhalten soll, wobei sie weiß, dass ihre Widersacherin durch dieses Verhalten mehr als in Mißkredit gerät. Darüber mußten wir heute Tränen lachen, die Situation ist einfach urkomisch.

Also, vielleicht habt ihr generell eine Meinung zu diesem Thema und mögt sie mitteilen. Das Leben ist bunt und so sicher auch das Meinungsspektrum, alle Sichtweisen regen zum Nachdenken an, drum bitte keinen Streit zu diesem Thema, jede Meinung ist willkommen.

Guten Morgen:)

Rache ist kein Ausgleich und auch keine Wiedergutmachung sondern VERBOTEN.

Da darfst auch deinem *schlimmsten Feind* keine negativen Dinge schicken sonst kriegst du es eh vielfach zurück irgendwie, du darfst nur Licht und Liebe schicken.

Schau dir mal an wie ALLE Menschenan nach einiger Zeit aussehen, wenn sie (öfters) Rache ausüben: sie werden total hässlich oder noch hässlicher als sie es bereits sind. In jeder Hinsicht.

Das ist genauso verboten wie jemand zu schlagen.

Liebe Grüsse
 
Wir hatten vor kurzem einen ähnlichen Fred ... .
Es zeigte sich, daß jeder unter "Rache" etwas vollständig anderes versteht.

Für den einen war Rache fast automatisch gleichzusetzten mit "Mord und Totschlag", für den anderen war es bereits ein einfaches, kleines "ätsch"-Gefühl ... .
 
Wir hatten vor kurzem einen ähnlichen Fred ... .
Es zeigte sich, daß jeder unter "Rache" etwas vollständig anderes versteht.

Für den einen war Rache fast automatisch gleichzusetzten mit "Mord und Totschlag", für den anderen war es bereits ein einfaches, kleines "ätsch"-Gefühl ... .

Das ist ja nur eine Frage der Intensität, nicht des Prinzips.
 
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Ist das "Ätsch-Gefühl", wenn man jemand anderen beim Spiel "abzieht" oder den Fahrstuhl (endlich mal) eher bekommt als der andere schon Rache?

Ja das ist pervers und Rache, das zeigt halt eine dumme, kranke, besetzte und sonstwas Geisteshaltung, ist nur destruktiv und schadet einem selber am meisten und man sieht auf Dauer immer hässlicher aus wenn man das andauernd hat.
Ich kenne NIEMAND der das regelmässig hat und noch schön ist, da erlischt die Strahlung, Schönheit usw auf einen Schlag und ist weg, man verliert die Magie der Schönheit sofort dabei ausser es ist ein isolierter Ausrutscher und man macht es wieder gut danach, dann kriegt man nach einem solchen Ausrutscher seine schöne Strahlung wieder sonst ist und bleibt sie weg wenn man bei dem Genuss des Giftes der Rache bleibt und sich auch noch dran freut.
Neid, Rache und Schadenfreude machen einen Menschen am schnellsten zum hässlichen Zombie der gar nicht mehr leuchtet.

Daher ist es auch krank sich im Kompetitionssport über den SIEG über (einen) andere(n) Menschen zu *freuen*, das ist nur krank und mies und eine Perversion des ursprünglichen Spiels wo es nur Sieger gibt.
Daher ist es auch in einer kranken Gesellschaft akzeptiert und wird sogar gefördert, latenter Kriegszustand wird gehalten.

Das gibts in allen patriarchalen Krieg/Gewaltsystemen, Freude über die Niederlage anderer.

LG
 
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