psychisches Problem bei meinem Sohn?

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Mit meinem Sohn über seine Probleme sprechen ist so eine Sache, da er ein sehr verschlossener Mensch ist. Das geht nicht mit bewusst hinsetzen und drüber reden, sondern kann nur mehr oder weniger zufällig besprochen werden wenn es die Situation gerade hergibt. Aber durch solche "Gelegenheiten" weiss ich schon sehr gut, wie es in ihm aussieht.
Alle "Fachleute" sind ratlos, bei mir als Mutter spielen auch noch die Gefühle zu meinem Kind eine Rolle, diese Hilflosigkeit ist daher fast unerträglich

Hi liebeloewin!

Ich denke, obiges ist einer der wichtigste Punkte die Du angesprochen hast. Also einfach der, das Du momentan nicht weißt und auch nicht wissen kannst (ist nicht als Kritik gemeint), was in Deinem Sohn so alles vorgeht.

Der kleine Sohn einer Freundin von mir ist, zumindest war, auch etwas auffällig in der Schule. Allerdings anders und er ist jünger und wahrscheinlich weniger verschlossen als Dein Sohn. Ich kenne den Kleinen ein bisschen, daher glaube ich das. Aber was ich ihr mal geraten habe war, das sie darauf achten soll, was für Ängste er hat. Und zwar eineseits versuchen es im Gespräch herauszufinden, andererseits durch seine Handlungen wie auch Nicht-Handlungen zu schließen, was auch recht gut funktionierte. Wie gesagt, er ist jünger und weniger verschlossen. Ich nehme mal an, das Dein Sohn eher dichtmacht, wenn Du ihn ansprichst. Auch ihr riet ich, nicht die Ängste selbst zu berühren, denn umgekehrt ist es so: Wenn man die Wünsche eines Menschen kennt, kennt man in der Regel auch die Ängste.
Und man kann ansatzweise von einem aufs andere schließen. Erst allgemein, dann auch durchaus präziser. Du kannst an den Extremen Handlungen wie auch Nicht-Handlungen teilweise erkennen "wohin" er will, wie auch wovor er wegläuft.

Du sagst ja etwa, das er im Grunde ruhig ist und eigentlich keine Probleme macht, außer wenn er gefordert wird. Weiterhin ist er überdurchschnittlich intelligent (ist er mit 136, oder?). Du sagst z.B. auch das er nicht unbedingt der Charmeur-Typ ist, der auf andere Art vielleicht etwas ausgleicht. Du kannst sehr sicher sein, das er sich eine Menge Gedanken macht. Und intelligente Menschen, machen es sich nicht gerade einfach, sogar oft schwerer, wenn sie gewisse Ängste haben. Die Art der Reaktion, wenn eine Angst angekratzt wird, lässt auch etwas auf das "Wohin will er?" schließen.

Ich würde momentan aus dem Wenigen schließen was Du sagst, das er eine gewisse Form von Unabhängigkeit anstrebt. Das ist sehr allgemein und das tun viele. Aber ich denke, das es v.a. um emotionale Unabhängigkeit geht. Er nutzt seine Intelligenz ja nicht unbedingt manipulativ, also im Umgang mit Menschen, oder? Ich denke, das er dazu auch erstens zu jung ist, zweitens gehört dazu ein gewisses Selbstbewusstsein... Letzterer Punkt ist da sehr entscheidend, weil ein Mangel an Selbstbewusstsein dazu führt, das eine große Angst besteht auf Menschen zuzugehen und sich selbst sozusagen zu "verfangen".. emotional abhängig zu werden. Ich meine das sehr allgemein, bezogen auf Lehrer, Mitschüler vielleicht, usw. Das wäre der wesentlichste Punkt worauf ich als erstes schauen würde: Er ist wahrscheinlich eher eine Art Einzelgänger, oder? Es geht mir bei der Frage v.a. um sein Selbstbewusstsein das man eben sehr gut daran erkennen kann, wie jemand mit Menschen umgeht. Wann ist er offen und bei wem... sozusagen kindlich-unbeschwert... wo macht er dicht und wann... all das. Wenn Du z.B. sagst: Er ist eigentlich wie jedes andere Kind auch, er macht eben nur absolut dicht wenn es um Lernen geht oder andere Forderungen die Du an ihn stellst oder auch andere... würde ich auf das tippen was ich oben sagte: Extremer Drang nach Unabhängigkeit... selber machen wollen... nichts annehmen können, v.a. keine Hilfe usw. Das ist dann eine Mischung aus sehr hohem Ideal, das selbst erreicht werden soll, bzw. ist alles was von anderen kommt sozusagen "nicht-gut-genug" (nicht als Kritik gemeint). Er ist natürlich noch sehr jung, aber solche Muster laufen auch in höherem Alter nicht vollkommen bewusst ab, das ist kein analytischer Vorgang, sondern wäre dann auch für ihn sowohl unsichtbar, in seinen Handlungen aber sehr deutlich.

Mal ein paar Fragen, vielleicht bringt es Dir schon etwas wenn Du sie für Dich selbst beantwortest:

Ist er sehr kritisch, also prüft er vieles selbst... zweifelt vieles an? Vielleicht sogar Dinge, die Erwachsene nie in Zweifel ziehen würden? Etwas genauer wäre vielleicht: Ist er leicht beeinflussbar oder sogar das Gegenteil? Würdest Du z.B. sagen, das er für eine Gruppendynamik ein leichtes Opfer sein könnte... also jemand der wie ein Mitläufer wäre oder das gerade nicht?

Aggressionen in jeglicher Hinsicht, also auch verbal (Beleidigung) usw... Haben die einen Bezug zu einer Form von "bedrängt-fühlen", sozusagen als letzter Ausweg. Als Gegensatz wäre "offensiv"... Angriff, andere scheinbar grundlos herabsetzen usw.

Gibt es Tendenzen wie "Überheblichkeit", Ansätze von Arroganz?

Ich muss mal aufhören, vielleicht schreibe ich später noch etwas dazu. Ich war übrigens tendenziell ähnlich und habe erst später verstanden warum.

VG,
C.

P.S.: Die Fragen musst Du hier nicht beantworten, waren eher dafür gedacht das Du Dir vielleicht selbst ein Bild über gewisse Dinge machen kannst... aber kannst sie natürlich beantworten. Eins noch: Schau auf die Extreme in jeglicher Hinsicht. Die sind oft sehr aufschlußreich.
 
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Warum will er nicht lernen/ nicht verstehen?
Gibte es ind er Hinsicht "Vorbelastungen"?
Wie war sein Vater damals in der Schule?
"Ich verweigere mich"-> Was will er dir/ seinem Vater damit sagen?
Was gibt es aus der Trennung zu lernen, was kann er positives mitnehmen?
Das Wort "Egoismus" fällt mir noch ein, weiß nicht ob du damit etwas anfangen kannst.

Dass sind nur meine Gedanken dazu..

lg, leichte Feder.


Ich bin einfach auf der Suche nach einem neuen Weg für meinen Sohn, vielleicht kann ich das ja mit Eurer Hilfe:

Habe einen 11 jährigen Sohn, der seit seinem ersten Schultag ein sogenannter Schulverweigerer ist. Kurz vor seiner Einschulung habe ich mich von seinem Vater, nach 20 Jahren Ehe getrennt und das war sehr heftig, da leider nichts mit gütlicher Einigung war.
Mittlerweile haben wir schon so viel ausprobiert, aber irgendwie ändert sich nichts an seinem schulischen Verhalten. Er geht in eine Tagesgruppe vom Jugendamt, wo ausgebildete Erzieher mit ihm zusammen Hausaufgaben machen, ist seit 1,5 Jahren in Therapie bei einem Kindertherapeuten. Zuvor war er 2 Monate in einer psychiatrischen Station im Krankenhaus. Herausgefunden hat man nur, dass er zwar einen IQ von 136 hat, aber darauf überhaupt keinen Zugriff hat, d.h. er tut sich in der Hauptschule schwer, überhaupt das Klassenziel zu erreichen. In vielen Gesprächen hat man mir gesagt, dass eine Unterforderung bei ihm nicht der Fall wäre, was ja öfter bei intelligenten Kindern vorkommt.
zuhause gibts mit ihm nur dann Probleme, wenn er Hausaufgaben machen muss. Er reagiert mittlerweile auch mit körperlichen Symptomen wie Kopf - und Bauchschmerzen. Er ist ein eher stilles Kind, das anderen gegenüber sehr verschlossen ist - leider alles andere als ein Charmeur, der die Lehrerin im den Finger wickeln könnte. Er reagiert einfach nur bockig, sobald Leistung von ihm verlangt wird.
Ich glaube die Schulmedizin ist hierbei ganz einfach überfordert und kann ihm nicht wirklich helfen. Ich möchte nicht dass er sich seine ganze Zukunft verbaut, ausserdem graut mir vor der Pubertät, womöglich beginnt er dann ganz der Schule fern zu bleiben, was ihm zur Zeit noch nicht möglich ist.
Er hat noch zwei ältere Brüder, die kurzzeitig auch Probleme gemacht haben, aber das hab ich in den Griff bekommen. Zuhause haben wir jetzt ein harmonisches Leben, es gibt zwar feste Regeln für alle, aber ich denke - und weiss von den Jungs, dass sich jetzt alle wohlfühlen.
Ich hoffe von Euch hat jemand eine Idee was ich noch mit ihm tun könnte
 
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