herzverstand
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Ach wie schön wär es wenn ich dies und das tun/erreichen könnte.
In meinem Leben herrscht zur Zeit ein unerträglich sinnloser Stillstand. Ich könnte jetzt anfangen zu erzählen und zu behaupten, dass früher alles besser war. Die Wahrheit ist aber wahrscheinlich, dass ich diesen Zustand angestrebt habe. In erster Linie ärgert mich, dass ich einfach nicht den entscheidenden Schritt schaffe, um im Berufsleben Fuß zu fassen. Weniger dringend ärgert mich auch, dass ich zu Hause sitzen muss, während andere bei Schachturnieren glänzen.
Ich versuche meine Situation immer mit astrologischen Aspekten zu analysieren, vor allem mit den Mondknoten. Zur Information: Mein Mondknoten steht im Skorpion, laut Koch im 4. Haus, laut Placidus im 5. Haus, bildet eine Opposition mit Chiron (wird gedeutet wie Südmondknoten Jungfrau, da Chiron über Jungfrau herrscht) und mein progressiver Mondknoten ist seit meinem zweiten Lebensjahr in der Waage. Dies alles gilt es zu berücksichtigen.
Im Gegensatz zu vielen Menschen, die den Südmondknoten im 10. Haus haben, habe ich mich mit meiner Mutter immer besser verstanden als mit meinem Onkel (der quasi Ersatzvater war) und meinem Vater (der kaum anwesend war). Das könnte an meinem Krebs-Aszendenten liegen oder an Pluto im vierten Haus (laut Sasportas könnte hier der Vater als besonders mächtig, dunkel und bedrohlich erlebt worden sein das kann ich nur bestätigen, ich hatte lange Zeit große Angst vor meinem Onkel, der im übrigen selbst astrologische Aspekte besitzt, welche ihn bedrohlich erscheinen lassen) oder an meinem Quadrat zwischen der Sonne und Pluto (bedeutet laut Donna Cunningham einen plutonischen Vater oder Onkel, welcher schroff dominierend ist und dessen Macht- und Geltungsbedürfnis keinerlei Lob für das Kind zuließ, sodass man mit so einem Vater oder Onkel nur verlieren kann ich möchte einmal wissen, ob sich manche Menschen noch immer so selbstbewusst und unbekümmert geben würden, wenn sie so eine quälende, abwertende Situation durchgemacht hätten dabei denke ich auch an Menschen, welche im Rampenlicht stehen, welche von Menschen mit Sonne-Pluto-Quadrat verachtet werden, denn in unseren Augen verdienen sie ungerechtfertigterweise für ihre ahnungslose und ignorante Scheiße auch noch Geld für mich war Schach auch eine (die einzige?) Möglichkeit, es denen, die sich im Rampenlicht sonnen, so richtig zu zeigen).
Von meinen ersten fünf Lebensjahren weiß ich nicht mehr viel, bis auf einzelne zusammenhanglosen Situationen. Die nächste Lebensphase war ich für mein Alter körperlich sehr stark aber leider auch dick. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich damals in der Altersprogression das Zeichen Löwe durchlief. Tatsächlich war ich auch sehr stolz auf meine Kraft und sah mit Begeisterung Bud-Spencer-Filme an. In dieser Zeit (Volksschule) war ich ein mittelmäßiger bis schwacher Schüler. Ich war in Raufereien verstrickt und mein Horizont wurde vor allem durch das Fernsehen bestimmt, war sonst nicht sehr groß.
Die nächste Lebensphase war davon bestimmt, dass ich mich geistigen Interessen zuwandte. Ich erweiterte meinen Horizont durch das Lesen von Geographie-Büchern und das Lernen der englischen Sprache. Das führte dazu, dass ich mich sehr gut in Geographie auskannte und dass ich in der Hauptschule plötzlich einer der besten Schüler war. Die neuen Interessen brachten mir einen generellen Lerneifer, aber vielleicht wurde ich auch angetrieben im Trotz, dass ich aus meiner alten Schulklasse ausgesondert wurde und in die vorher verhasste B-Klasse abgeschoben wurde. Fakt ist, dass ich meinen Horizont erweiterte, auch um aus der etwas engen Welt zuhause auszubrechen (mein Onkel hat Südmondknoten Zwillinge). Auch interessierte ich mich immer mehr für Schach (Altersprogression Jungfrau?), fand einen Freund, welcher ebenfalls gern Schach spielte (eine Jungfrau!) und war zu dieser Zeit recht glücklich, bis auf die neuen Probleme der Pubertät.
Nur begann damals schon meine Flucht vor dem Ernst des Lebens, indem ich es vermeiden wollte, später im Leben in so einer tristen Situation wie mein Onkel gefangen zu sein. Wenn ich daran denke, was ich mir von einer Lehre in einer vielleicht auch noch dazu von meinem Onkel ausgesuchten Firma erwarten hätte können, sehe ich nur einen unendlichen Tunnel, in dem mir schwarz vor den Augen wird. Wenn ich mich auch noch erinnere, wie die Männer auf der Baustelle später dahergeredet haben (beim Ferialjob), also ausländerfeindliche bis nazistische Sprüche bis zum Abwinken (das war auch die Zeit, als bei uns Jörg Haider richtig groß wurde), dann kann ich mir erst recht nicht vorstellen, dass ich das lange ausgehalten hätte. (Wie gesagt, habe ich mich immer schon mit meiner Mutter besser verstanden als mit Männern, und so schloss ich mich auch in politischer Hinsicht eher meiner Mutter an als den Männern auch mein Onkel verkehrte mit solchen Männern, mein Vater aber ist nicht ausländerfeindlich sondern nur gewerkschaftsfeindlich und kapitalistisch, wahrscheinlich wegen seines Schütze-Südmondknotens.)
Also, jedenfalls war ich auf der Suche nach etwas ganz Anderem als es mein Onkel und mein Vater vertraten, von meiner Mutter konnte ich mich damals noch nicht richtig distanzieren. Jetzt muss ich zugeben, dass mein Onkel etwas Gutes getan hat, als er meine Mutter zwang, sich außerhalb vom Bauernhof eine Arbeit zu suchen, auch wenn er sie damals zum Weinen brachte. Was mit der Zeit immer mehr zum Abgeschlossensein am Bauernhof dazukam war die wirtschaftliche Misere der Bauern, welche sich besonders mit dem EU-Beitritt Österreichs 1994 verschärfte. Leider war auch mein Vater Bauer. Eigentlich wäre ich stolz gewesen, selbst ein Bauer zu werden, aber all diese Faktoren machten es mir unmöglich, diesen Weg zu beschreiten. Auch war es so, wenn ich jetzt zurückdenke, dass ich verpflichtet war, in der Hauptschule schulischen Erfolg vorzuweisen und keine Zeit hatte, an den Bauernhof zu denken. Aber meinem Onkel war es ohnehin nicht recht, wenn ich ihm half, immer gab es etwas auszusetzen, genauso wie meinem Vater bei meinen seltenen Besuchen (Anita Cortesi in Zukunftsblick über Mondknoten 4. Haus: Man nimmt alles, was Sie tun, für selbstverständlich. Oder man hat überall etwas hinzuzufügen oder auszusetzen das war eine Schlüsselsituation für mich, oft wird bei der Behandlung der Mondknoten verschwiegen, dass es den 4. Haus-Mondknoten so geht, obwohl ich jetzt nicht weiß, ob es allen so geht. Jedenfalls war ich nicht stark genug, mir trotz dieses Gegenwinds mir eine berufliche Existenz aufzubauen, so wie z.B. Schachweltmeister Kasparow.)
Ich bevorzugte es, auf eine andere Weise in die Erwachsenenwelt einzutreten. Zuerst einmal über Schach: Ich wurde auf die Idee gebracht, in den Schachverein zu gehen. Dort lernte ich neue Freunde kennen und einen Vater und seinen Sohn, welche beide schachbegeistert waren. Der Sohn, welcher ebenfalls zu einem Freund wurde, war ein kleines Schachgenie (er hat den Mondknoten im Steinbock, in Opposition zum Mond!). Er ist drei Jahre älter als ich und war mir in Punkto Schachkunst meilenweit voraus, war damals glaube ich schon Jugendstaatsmeister geworden. Nur hatte er schon damals große Probleme mit den Konventionen des arbeitenden, vor allem männlichen, Volks, noch größere als ich. Außerdem hatte und hat er eine sehr geringe Körperkraft. Er sollte zu meinem Vorbild werden, sodass auch ich ein starker Schachspieler wurde, aber leider auch an Körperkraft einbüßte (Vorbei die Zeiten, als ich körperlich stark war).
In dieser Zeit hatte ich in dieser Hinsicht wirklich Erfolge zu verbuchen und fühlte mich auch wohl mit meinen Freunden. Dieser Freund und ein weiterer Schachfreund, welchem ich mich auch heute noch verbunden fühlen sollte, haben einen Krebs-Aszendenten, zweiterer sogar mit Krebs-Sonne. Die beiden bestärkten mich in meiner Ablehnung von Vater und Onkel und in meinen politischen Ansichten. Ich konnte also meinen Nordmondknoten im 4. Haus ausleben, ohne meinen Südmondknoten im 10. Haus zu vernachlässigen, denn mein Ehrgeiz im Schach brachte mir ungeahnte Erfolge ein. Am Ende durfte ich gar bei der Herrenstaatsmeisterschaft, der Elite des Landes, mitspielen und erreichte eine beachtliche Platzierung.
Ich war damals in einer komfortablen Situation (Komfort wird vom Südmondknoten Stier angestrebt), konnte Erfolge im Schach verbuchen, mit Freunden zusammen sein, welche die gleichen Ansichten hatten, mich mit ihnen austauschen (Leider waren meine neuen Freunde alle älter als ich und hatten mir einiges an Lebenserfahrung voraus, was nur den Komfort, die Bequemlichkeit und die Abhängigkeit verstärkte), mit ihnen ausgehen und sogar auf Aufriss gehen, was mir damals ebenfalls gelang. Die Schule (die Handelsakademie) lief nur so nebenbei mit, ich strengte mich nicht besonders an, gute Noten zu erreichen, ich hatte es nie ins Auge gefasst, in Wettbewerb mit den klassenbesten Mädchen (Ja, es war hauptsächlich eine Mädchenschule) zu treten. Nur bei der Aufnahmsprüfung zeigte ich was ich kann und erreichte die meisten Punkte der Klasse. Ich konzentrierte mich auf Intelligenztests, also etwa das Schach, schätzte Intelligenz vor allem aufgrund des Einflusses meines klugen Freundes.
Ich war offen gesagt in diese Schule gegangen, weil ich gehört hatte, dass sich Schachspieler in dieser Schule befanden. In die HTL (Höhere Technische Lehranstalt) wollte ich nicht gehen, weil mir manche Schüler dort so vorkamen, als würden sie nie eine Freundin bekommen. Sie ist zwar schwerer als die HAK, ich bin mir aber sicher, dass ich auch diese Schule geschafft hätte. Nur musste ich im Nachhinein enttäuscht feststellen, dass die HTL eine etwas bessere Ausbildung geboten hätte.
Später kam noch ein weiterer Grund dazu, wieso ich mich für wirtschaftliche Fragen interessierte und also doch in der richtigen Schule war. Doch richtig interessiert hat mich das erst in der Studienzeit. In der HAK-Zeit war ich der Auffassung, dass ich von Wirtschaftspolitik und somit von der Welt, wie sie funktioniert, keine Ahnung hätte. Mich interessierte das Ganze damals noch nicht, auch weil ich keinen Zugang zu einigermaßen neutraler Information hatte. Das brachte mir manchmal verständnisloses Lachen ein, manchmal wollte man mich aber auch deswegen in die Pfanne hauen. Ein Gefühl, dass etwas mit der Wirtschaftspolitik nicht stimmen könne, war wohl auch schon damals vorhanden, und es ist bis heute nicht gewichen.
Erst in der Zivildienstzeit (nach der HAK) wurde ich in dieser Frage voll entflammt, auch weil ich sonst wohl eine Sinnkrise erlitten hätte und mich dazu entschließen hätte müssen zu arbeiten zu beginnen. Anfangs beschäftigte ich mich bloß mit globalisierungskritischer Literatur, welche, wie ich auch heute noch finde, durchaus auch ihre Berechtigung hat. Dies mündete schließlich in der Verfassung meiner Diplomarbeit, welche sich mit der wirtschaftlichen Globalisierung beschäftigt.
Ob es mir besser gegangen wäre, wenn ich arbeiten gegangen wäre, ist eine Frage, welche man wohl nie beantworten wird können. Denn auch im Studium hatte ich einen schweren Stand, sowohl mit dem zu lernenden Stoff als auch mit manchen Studienkollegen, bei welchen ich mit ganz anderen Ansichten konfrontiert wurden. Aber mit meinem Ehrgeiz hatte ich anfangs auch trotz größerer Hindernisse keine Probleme, im Studium voranzukommen. Viele meiner Studienkollegen kannten das Gefühl nicht, wenn man in einer beengten Umgebung aufwuchs und zum Teil mit engstirnigen Menschen zu tun hatte. Für viele war außerdem ein Leben in Erfolg und Schönheit eine Gewohnheit, welche ich nicht vorweisen konnte.
Manche versuchten auch, mich auf politischem Gebiet zu desillusionieren. Ich wehrte mich dagegen, indem ich in eine linke politische Vereinigung eintrat. Dort herrschte überhaupt kein Zwang, aber wir hatten auch so viele Vorhaben, dass meines Erachtens die große Gefahr eines sich Verzettelns bestand. Wir waren sehr idealistisch und altruistisch. Ich erkannte die Nachteile, wenn niemand Chef ist, auch wenn ich weiterhin an das Ideal der jugoslawischen Genossenschaften glaube. Das große Problem war nämlich, dass ich selbst keine Initiative setzen konnte, um die anderen anzuführen. Ich wollte lieber gute Bücher suchen, um Ideale herauszufinden, welche wir dann hoffentlich umsetzen könnten (Südmondknoten 11. Haus statt Nordmondknoten 5. Haus). Ich fühlte mich einfach nicht stark genug, um für diese Gruppe nach außen zu treten, wenn es doch vielleicht tausende Punkte gab, die nicht den höchsten Idealen entsprachen. So blieb ich eher ein Mitläufer und machte bei den Aktionen der anderen mit. Um so größer war dann die Enttäuschung, als ich erkannte, dass sich viele Menschen überhaupt nicht überzeugen ließen. Denn ich war der Ansicht, dass es sich bei meiner Meinung um die einzig Richtige handeln müsse (dies ließe sich numerologisch analysieren: First Challenge lt. decoz.com bis etwa 30 Jahre). Auch bei meinen Mitstreitern stieß ich auf Unverständnis, dass ich objektiv gesehen recht hätte. Ich fiel dann auch in ein Riesenloch, als absehbar war, dass unsere politischen Aktionen zum Scheitern verurteilt waren.
Ich hörte zu studieren auf, denn ich hatte mich mehr mit den Ideen identifiziert als mit der Berufsausbildung auf der Universität. Früher war die Universität für mich ein Ort des Freidenkens, bald war sie nur noch ein grauer Block. Jetzt kam für mich eine kurze Zeit von hemmungslosem Hedonismus, ohne Zeit für Verpflichtungen. Ich sah mir intensiv Fernsehsendungen an, die ich früher für dekadent hielt, im Innersten tat ich es auch weiterhin. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich denen, die ich hasste auch nur ein klein bisschen Recht gab, und meine Pläne auch weiterhin gelingen könnten.
Aber bald darauf wurde ich des Hedonismus überdrüssig und wurde von Psychologen wieder auf Spur gebracht: Ich sollte ein Studium beenden, welches nicht mehr uneingeschränkt Meines war. Das tat ich auch: widerwillig, leidend, nie 100%ig von der Sinnhaftigkeit überzeugt und einen Schritt weg von meinen Gefühlen machend. Jedoch ist die Frage noch immer offen, ob meine Gefühle jemals einen würdevollen Platz in dieser Welt haben dürfen.
In meinem Leben herrscht zur Zeit ein unerträglich sinnloser Stillstand. Ich könnte jetzt anfangen zu erzählen und zu behaupten, dass früher alles besser war. Die Wahrheit ist aber wahrscheinlich, dass ich diesen Zustand angestrebt habe. In erster Linie ärgert mich, dass ich einfach nicht den entscheidenden Schritt schaffe, um im Berufsleben Fuß zu fassen. Weniger dringend ärgert mich auch, dass ich zu Hause sitzen muss, während andere bei Schachturnieren glänzen.
Ich versuche meine Situation immer mit astrologischen Aspekten zu analysieren, vor allem mit den Mondknoten. Zur Information: Mein Mondknoten steht im Skorpion, laut Koch im 4. Haus, laut Placidus im 5. Haus, bildet eine Opposition mit Chiron (wird gedeutet wie Südmondknoten Jungfrau, da Chiron über Jungfrau herrscht) und mein progressiver Mondknoten ist seit meinem zweiten Lebensjahr in der Waage. Dies alles gilt es zu berücksichtigen.
Im Gegensatz zu vielen Menschen, die den Südmondknoten im 10. Haus haben, habe ich mich mit meiner Mutter immer besser verstanden als mit meinem Onkel (der quasi Ersatzvater war) und meinem Vater (der kaum anwesend war). Das könnte an meinem Krebs-Aszendenten liegen oder an Pluto im vierten Haus (laut Sasportas könnte hier der Vater als besonders mächtig, dunkel und bedrohlich erlebt worden sein das kann ich nur bestätigen, ich hatte lange Zeit große Angst vor meinem Onkel, der im übrigen selbst astrologische Aspekte besitzt, welche ihn bedrohlich erscheinen lassen) oder an meinem Quadrat zwischen der Sonne und Pluto (bedeutet laut Donna Cunningham einen plutonischen Vater oder Onkel, welcher schroff dominierend ist und dessen Macht- und Geltungsbedürfnis keinerlei Lob für das Kind zuließ, sodass man mit so einem Vater oder Onkel nur verlieren kann ich möchte einmal wissen, ob sich manche Menschen noch immer so selbstbewusst und unbekümmert geben würden, wenn sie so eine quälende, abwertende Situation durchgemacht hätten dabei denke ich auch an Menschen, welche im Rampenlicht stehen, welche von Menschen mit Sonne-Pluto-Quadrat verachtet werden, denn in unseren Augen verdienen sie ungerechtfertigterweise für ihre ahnungslose und ignorante Scheiße auch noch Geld für mich war Schach auch eine (die einzige?) Möglichkeit, es denen, die sich im Rampenlicht sonnen, so richtig zu zeigen).
Von meinen ersten fünf Lebensjahren weiß ich nicht mehr viel, bis auf einzelne zusammenhanglosen Situationen. Die nächste Lebensphase war ich für mein Alter körperlich sehr stark aber leider auch dick. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass ich damals in der Altersprogression das Zeichen Löwe durchlief. Tatsächlich war ich auch sehr stolz auf meine Kraft und sah mit Begeisterung Bud-Spencer-Filme an. In dieser Zeit (Volksschule) war ich ein mittelmäßiger bis schwacher Schüler. Ich war in Raufereien verstrickt und mein Horizont wurde vor allem durch das Fernsehen bestimmt, war sonst nicht sehr groß.
Die nächste Lebensphase war davon bestimmt, dass ich mich geistigen Interessen zuwandte. Ich erweiterte meinen Horizont durch das Lesen von Geographie-Büchern und das Lernen der englischen Sprache. Das führte dazu, dass ich mich sehr gut in Geographie auskannte und dass ich in der Hauptschule plötzlich einer der besten Schüler war. Die neuen Interessen brachten mir einen generellen Lerneifer, aber vielleicht wurde ich auch angetrieben im Trotz, dass ich aus meiner alten Schulklasse ausgesondert wurde und in die vorher verhasste B-Klasse abgeschoben wurde. Fakt ist, dass ich meinen Horizont erweiterte, auch um aus der etwas engen Welt zuhause auszubrechen (mein Onkel hat Südmondknoten Zwillinge). Auch interessierte ich mich immer mehr für Schach (Altersprogression Jungfrau?), fand einen Freund, welcher ebenfalls gern Schach spielte (eine Jungfrau!) und war zu dieser Zeit recht glücklich, bis auf die neuen Probleme der Pubertät.
Nur begann damals schon meine Flucht vor dem Ernst des Lebens, indem ich es vermeiden wollte, später im Leben in so einer tristen Situation wie mein Onkel gefangen zu sein. Wenn ich daran denke, was ich mir von einer Lehre in einer vielleicht auch noch dazu von meinem Onkel ausgesuchten Firma erwarten hätte können, sehe ich nur einen unendlichen Tunnel, in dem mir schwarz vor den Augen wird. Wenn ich mich auch noch erinnere, wie die Männer auf der Baustelle später dahergeredet haben (beim Ferialjob), also ausländerfeindliche bis nazistische Sprüche bis zum Abwinken (das war auch die Zeit, als bei uns Jörg Haider richtig groß wurde), dann kann ich mir erst recht nicht vorstellen, dass ich das lange ausgehalten hätte. (Wie gesagt, habe ich mich immer schon mit meiner Mutter besser verstanden als mit Männern, und so schloss ich mich auch in politischer Hinsicht eher meiner Mutter an als den Männern auch mein Onkel verkehrte mit solchen Männern, mein Vater aber ist nicht ausländerfeindlich sondern nur gewerkschaftsfeindlich und kapitalistisch, wahrscheinlich wegen seines Schütze-Südmondknotens.)
Also, jedenfalls war ich auf der Suche nach etwas ganz Anderem als es mein Onkel und mein Vater vertraten, von meiner Mutter konnte ich mich damals noch nicht richtig distanzieren. Jetzt muss ich zugeben, dass mein Onkel etwas Gutes getan hat, als er meine Mutter zwang, sich außerhalb vom Bauernhof eine Arbeit zu suchen, auch wenn er sie damals zum Weinen brachte. Was mit der Zeit immer mehr zum Abgeschlossensein am Bauernhof dazukam war die wirtschaftliche Misere der Bauern, welche sich besonders mit dem EU-Beitritt Österreichs 1994 verschärfte. Leider war auch mein Vater Bauer. Eigentlich wäre ich stolz gewesen, selbst ein Bauer zu werden, aber all diese Faktoren machten es mir unmöglich, diesen Weg zu beschreiten. Auch war es so, wenn ich jetzt zurückdenke, dass ich verpflichtet war, in der Hauptschule schulischen Erfolg vorzuweisen und keine Zeit hatte, an den Bauernhof zu denken. Aber meinem Onkel war es ohnehin nicht recht, wenn ich ihm half, immer gab es etwas auszusetzen, genauso wie meinem Vater bei meinen seltenen Besuchen (Anita Cortesi in Zukunftsblick über Mondknoten 4. Haus: Man nimmt alles, was Sie tun, für selbstverständlich. Oder man hat überall etwas hinzuzufügen oder auszusetzen das war eine Schlüsselsituation für mich, oft wird bei der Behandlung der Mondknoten verschwiegen, dass es den 4. Haus-Mondknoten so geht, obwohl ich jetzt nicht weiß, ob es allen so geht. Jedenfalls war ich nicht stark genug, mir trotz dieses Gegenwinds mir eine berufliche Existenz aufzubauen, so wie z.B. Schachweltmeister Kasparow.)
Ich bevorzugte es, auf eine andere Weise in die Erwachsenenwelt einzutreten. Zuerst einmal über Schach: Ich wurde auf die Idee gebracht, in den Schachverein zu gehen. Dort lernte ich neue Freunde kennen und einen Vater und seinen Sohn, welche beide schachbegeistert waren. Der Sohn, welcher ebenfalls zu einem Freund wurde, war ein kleines Schachgenie (er hat den Mondknoten im Steinbock, in Opposition zum Mond!). Er ist drei Jahre älter als ich und war mir in Punkto Schachkunst meilenweit voraus, war damals glaube ich schon Jugendstaatsmeister geworden. Nur hatte er schon damals große Probleme mit den Konventionen des arbeitenden, vor allem männlichen, Volks, noch größere als ich. Außerdem hatte und hat er eine sehr geringe Körperkraft. Er sollte zu meinem Vorbild werden, sodass auch ich ein starker Schachspieler wurde, aber leider auch an Körperkraft einbüßte (Vorbei die Zeiten, als ich körperlich stark war).
In dieser Zeit hatte ich in dieser Hinsicht wirklich Erfolge zu verbuchen und fühlte mich auch wohl mit meinen Freunden. Dieser Freund und ein weiterer Schachfreund, welchem ich mich auch heute noch verbunden fühlen sollte, haben einen Krebs-Aszendenten, zweiterer sogar mit Krebs-Sonne. Die beiden bestärkten mich in meiner Ablehnung von Vater und Onkel und in meinen politischen Ansichten. Ich konnte also meinen Nordmondknoten im 4. Haus ausleben, ohne meinen Südmondknoten im 10. Haus zu vernachlässigen, denn mein Ehrgeiz im Schach brachte mir ungeahnte Erfolge ein. Am Ende durfte ich gar bei der Herrenstaatsmeisterschaft, der Elite des Landes, mitspielen und erreichte eine beachtliche Platzierung.
Ich war damals in einer komfortablen Situation (Komfort wird vom Südmondknoten Stier angestrebt), konnte Erfolge im Schach verbuchen, mit Freunden zusammen sein, welche die gleichen Ansichten hatten, mich mit ihnen austauschen (Leider waren meine neuen Freunde alle älter als ich und hatten mir einiges an Lebenserfahrung voraus, was nur den Komfort, die Bequemlichkeit und die Abhängigkeit verstärkte), mit ihnen ausgehen und sogar auf Aufriss gehen, was mir damals ebenfalls gelang. Die Schule (die Handelsakademie) lief nur so nebenbei mit, ich strengte mich nicht besonders an, gute Noten zu erreichen, ich hatte es nie ins Auge gefasst, in Wettbewerb mit den klassenbesten Mädchen (Ja, es war hauptsächlich eine Mädchenschule) zu treten. Nur bei der Aufnahmsprüfung zeigte ich was ich kann und erreichte die meisten Punkte der Klasse. Ich konzentrierte mich auf Intelligenztests, also etwa das Schach, schätzte Intelligenz vor allem aufgrund des Einflusses meines klugen Freundes.
Ich war offen gesagt in diese Schule gegangen, weil ich gehört hatte, dass sich Schachspieler in dieser Schule befanden. In die HTL (Höhere Technische Lehranstalt) wollte ich nicht gehen, weil mir manche Schüler dort so vorkamen, als würden sie nie eine Freundin bekommen. Sie ist zwar schwerer als die HAK, ich bin mir aber sicher, dass ich auch diese Schule geschafft hätte. Nur musste ich im Nachhinein enttäuscht feststellen, dass die HTL eine etwas bessere Ausbildung geboten hätte.
Später kam noch ein weiterer Grund dazu, wieso ich mich für wirtschaftliche Fragen interessierte und also doch in der richtigen Schule war. Doch richtig interessiert hat mich das erst in der Studienzeit. In der HAK-Zeit war ich der Auffassung, dass ich von Wirtschaftspolitik und somit von der Welt, wie sie funktioniert, keine Ahnung hätte. Mich interessierte das Ganze damals noch nicht, auch weil ich keinen Zugang zu einigermaßen neutraler Information hatte. Das brachte mir manchmal verständnisloses Lachen ein, manchmal wollte man mich aber auch deswegen in die Pfanne hauen. Ein Gefühl, dass etwas mit der Wirtschaftspolitik nicht stimmen könne, war wohl auch schon damals vorhanden, und es ist bis heute nicht gewichen.
Erst in der Zivildienstzeit (nach der HAK) wurde ich in dieser Frage voll entflammt, auch weil ich sonst wohl eine Sinnkrise erlitten hätte und mich dazu entschließen hätte müssen zu arbeiten zu beginnen. Anfangs beschäftigte ich mich bloß mit globalisierungskritischer Literatur, welche, wie ich auch heute noch finde, durchaus auch ihre Berechtigung hat. Dies mündete schließlich in der Verfassung meiner Diplomarbeit, welche sich mit der wirtschaftlichen Globalisierung beschäftigt.
Ob es mir besser gegangen wäre, wenn ich arbeiten gegangen wäre, ist eine Frage, welche man wohl nie beantworten wird können. Denn auch im Studium hatte ich einen schweren Stand, sowohl mit dem zu lernenden Stoff als auch mit manchen Studienkollegen, bei welchen ich mit ganz anderen Ansichten konfrontiert wurden. Aber mit meinem Ehrgeiz hatte ich anfangs auch trotz größerer Hindernisse keine Probleme, im Studium voranzukommen. Viele meiner Studienkollegen kannten das Gefühl nicht, wenn man in einer beengten Umgebung aufwuchs und zum Teil mit engstirnigen Menschen zu tun hatte. Für viele war außerdem ein Leben in Erfolg und Schönheit eine Gewohnheit, welche ich nicht vorweisen konnte.
Manche versuchten auch, mich auf politischem Gebiet zu desillusionieren. Ich wehrte mich dagegen, indem ich in eine linke politische Vereinigung eintrat. Dort herrschte überhaupt kein Zwang, aber wir hatten auch so viele Vorhaben, dass meines Erachtens die große Gefahr eines sich Verzettelns bestand. Wir waren sehr idealistisch und altruistisch. Ich erkannte die Nachteile, wenn niemand Chef ist, auch wenn ich weiterhin an das Ideal der jugoslawischen Genossenschaften glaube. Das große Problem war nämlich, dass ich selbst keine Initiative setzen konnte, um die anderen anzuführen. Ich wollte lieber gute Bücher suchen, um Ideale herauszufinden, welche wir dann hoffentlich umsetzen könnten (Südmondknoten 11. Haus statt Nordmondknoten 5. Haus). Ich fühlte mich einfach nicht stark genug, um für diese Gruppe nach außen zu treten, wenn es doch vielleicht tausende Punkte gab, die nicht den höchsten Idealen entsprachen. So blieb ich eher ein Mitläufer und machte bei den Aktionen der anderen mit. Um so größer war dann die Enttäuschung, als ich erkannte, dass sich viele Menschen überhaupt nicht überzeugen ließen. Denn ich war der Ansicht, dass es sich bei meiner Meinung um die einzig Richtige handeln müsse (dies ließe sich numerologisch analysieren: First Challenge lt. decoz.com bis etwa 30 Jahre). Auch bei meinen Mitstreitern stieß ich auf Unverständnis, dass ich objektiv gesehen recht hätte. Ich fiel dann auch in ein Riesenloch, als absehbar war, dass unsere politischen Aktionen zum Scheitern verurteilt waren.
Ich hörte zu studieren auf, denn ich hatte mich mehr mit den Ideen identifiziert als mit der Berufsausbildung auf der Universität. Früher war die Universität für mich ein Ort des Freidenkens, bald war sie nur noch ein grauer Block. Jetzt kam für mich eine kurze Zeit von hemmungslosem Hedonismus, ohne Zeit für Verpflichtungen. Ich sah mir intensiv Fernsehsendungen an, die ich früher für dekadent hielt, im Innersten tat ich es auch weiterhin. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich denen, die ich hasste auch nur ein klein bisschen Recht gab, und meine Pläne auch weiterhin gelingen könnten.
Aber bald darauf wurde ich des Hedonismus überdrüssig und wurde von Psychologen wieder auf Spur gebracht: Ich sollte ein Studium beenden, welches nicht mehr uneingeschränkt Meines war. Das tat ich auch: widerwillig, leidend, nie 100%ig von der Sinnhaftigkeit überzeugt und einen Schritt weg von meinen Gefühlen machend. Jedoch ist die Frage noch immer offen, ob meine Gefühle jemals einen würdevollen Platz in dieser Welt haben dürfen.