Hallo,
ich habe mich gerade mit der Altersprogression beschäftigt, und da vor allem mit der Phase, in der ich durch das Zeichen Skorpion lief, meines Erachtens war das die Zeit vom 20. bis 26. Lebensjahr. Ich hatte damals deutlich damit zu kämpfen, dass ich durch jenes Zeichen lief, in dem auch mein Mondknoten steht. Will heißen, ich konnte es nicht oder nur schwer akzeptieren, dass die Welt einem stetigen Wandel unterliegt. Diese Zeit war in den ersten drei Viertel meiner Studienzeit und der hauptsächliche Grund, wieso ich das Studium Sozialwirtschaft wählte, war, dass ich gegen die "Globalisierung" kämpfen wollte. Angestachelt durch Unmengen von Literatur begab ich mich in den Kampf. Es war zugleich ein Kampf gegen den Wandel und gegen die Ungerechtigkeit in der Gesellschaft im Verhältnis der sozialen Schichten. Und ich sah damals den Zug eindeutig in Richtung weniger Gerechtigkeit fahren. Doch gegen den Wandel zu kämpfen sollte ein Kampf wie jener von Don Quixote gegen die Windmühlen sein - aber das wusste ich damals noch nicht. Der Eindruck, der diese Periode auf mein Leben gemacht hatte, war so stark, dass ich auch in der Schützephase noch meine Ideen verfocht und eine Diplomarbeit über die Globalisierung schrieb.
Das Kuriose an der Sache ist, dass zuvor das Wort Globalisierung in aller Munde war und nach Verfassung meiner Diplomarbeit plötzlich verschwunden war - eine Folge meiner magischen Fähigkeiten? Ich sorge mich bloß jetzt, ob ich für meine berufliche Laufbahn Positives aus dieser Periode herausholen kann, denn ich habe ja GEGEN etwas gekämpft. Naja, vielleicht kann ich ja jetzt den Wandel bejahen und für ihn kämpfen. Z. B. habe ich die Fächer Finanzvolkswirtschaft und Controlling besucht, denn für mich stellten diese Bereiche stellten für mich damals Hauptverursacher schädlichen Wandels dar. Dies sind in der Tat jene Fächer, welche mir jetzt am meisten bei der Jobsuche helfen.
Leider zog ich mich damals (in meinem 24. Lebensjahr) für ein bis zwei Jahre von meiner Studientätigkeit zurück, da ich keine Chance mehr sah, die Gesellschaft in meinem Sinn zu beeinflussen, ich sah mich als gescheitert an. Ich zog es vor, mich hedonistischen Trieben hinzugeben (ist das auch skorpionisch?). Ich sah Musik-Fernsehen an, kochte mir köstliche Pizzen und ging aus, was ich alles genoss. Nur leider war ich etwas später frustriert ob meiner Situation, ich musste zur Psychologin, musste Tabletten nehmen und wurde gezwungen, mich wieder ins Studium zu stürzen. Ein paar Monate lang lernte ich für eine schwierige fehlende Diplomprüfung und ein Semester lang noch litt ich am Studium in der Skorpionphase. Ein Lebensabschnitt, in dem ich das Leben kaum genießen konnte - ich wollte sie so schnell hinter mich bringen, das funktionierte für mich, indem ich so schnell wie möglich mit dem Studium fertig wurde, also konnte ich mir nichts gönnen. Ich sperrte mich damals zwanghaft in den Kasten (sic). Doch dann kam die Schützephase und ich konnte voller Elan und Begeisterung an meinem Studium arbeiten und der Genuss kam nicht zu kurz. Doch ein Problem blieb: Seit ich die Psychotabletten nahm, hatte ich einige Kilos zugenommen. Also wegen den Tabletten, aber auch deswegen weil ich die Skorpionthematiken noch nicht richtig in mein Handeln (und Denken) integriert hatte und habe.
Das Problem ist, dass viele Firmen bei Bewerbungsgesprächen nach meiner Vergangenheit fragen. Ob mir diese Phase der Faulheit verziehen wird oder ob ich ihnen erzählen soll, dass ich in der Studentenpolitik sehr umtriebig war?
Anfang der Schützephase habe ich auch die Freiwirtschaft nach Silvio Gesell gefunden, die Idee einer total gerechten Gesellschaft. Der Zwang, gegen den Wandel kämpfen zu müssen, war weg, aber das Interesse für Gerechtigkeit war nach wie vor vorhanden. Ich stieß darauf, als ich einen Text aus einem meiner Bücher las, der mir vorher als viel zu langweilig vorkam. Ich habe jetzt Wissen, das der Gesellschaft helfen kann, aber weniger, welches mir selbst hilft.
Noch was: In einem Text, den ich über die Waagephase gefunden habe, steht, dass man unangenehmen Konflikten aus dem Weg gehen könne und vermehrt Sympathie gewinnen könne. Das ist mir durchaus gelungen, indem ich eine HAK besuchte und gedanklich voll beim Schach war. (Die Sympathien gewann ich beim Schach.) Doch ich bin zu dieser Zeit (14. bis 20. Lebensjahr) auch dem "Ernst" des Lebens ausgewichen und habe anders als die meisten meiner ehemaligen Mitschüler keine Lehre gemacht, bin also nicht (sofort) ins Berufsleben eingestiegen.
Also ich weiß nicht, anhand meines Lebens kann man durchaus die Durchlaufphasen des Alterspunkts beweisen. Man kann auch sagen, dass ich viel gelernt habe. Aber ob mir das alles im Sinne meines beruflichen Erfolgs geholfen hat? Naja.
Liebe Grüße