Das Thema Ökologie und Computer ist beinahe so alt wie die Firma Winzigweich....
Zum Stromverbrauch von Computern:
Ich habe in meinem Haus grob geschätzt 140 Computer laufen. Klingt viel? Stimmt aber nicht, ist halt einfach nur jeder Lichtschalter, jeder Temperatursensor, jede Steckdose mit einem Computer ausgestattet. Der Verbrauch: 15 Watt pro 60 Computer.
Der nächst größere Rechner, der ständig an ist, ist die Hauszentrale. Der verbraucht rund 8 Watt. Ist aber immer noch zu klein um damit im Internet zu surfen.
(Btw: bei 8 Watt ist der Tagesverbrauch deutlich niedriger als fürs Kochen von 1 l Wasser gebraucht wird)
Ein "normaler" PC hat heutzutage mindestens ein 250 Watt Netzteil, ein sog. Gamer-PC schon mal 850 Watt. Und diese Netzteile laufen mit mindestens 60% Auslastung, zzgl. dem Monitor.
Ja es geht deutlich sparsamer, aber dann ist der Rechner auch langsamer oder teurer.
Sprich: Es gibt einen Prozessor der eine TDP (Thermal Design Power = maximaler Stromverbrauch) vom 135 Watt hat, ein gleich schneller ist mit 95 Watt am Markt und inzwischen gibt es einen ebenfalls gleich schnellen mit "nur" 60 Watt. Letzerer kostet aber die Hälfte mehr.... und nun rate, welcher im ALDI PC drin ist.
Ganz weit vorne im sparen sind die sog. "Nettops". Die sind auf lange Akkulaufzeiten bei kleinen Akkus getrimmt, also auf minimalen Stromverbrauch. Das bedeutet aber: Winziges Display, wesentlich langsamerer Prozessor und damit da überhaupt was läuft meist mit Linux Betriebssystem oder bestenfalls XP Home. Für ein Windows Vista sind diese Rechner zu langsam.
Und genau da haben wir die Krux: Solange die Betriebssysteme und die Spiele immer mehr Leistung fordern, solange ist "green IT" nichts als Makulatur. Was nutzt ein Wirkungsgrad von 85% am Netzteil, wenn der gesamte Rechner immer noch 600 Watt verbraucht?
(Ich hab ne Kriese bekommen als ich meine neue Grafikkarte kaufen wollte. Alleine die verbrauchen heutzutage bis zu 200 Watt! Das ist mehr als alle meine 140 Computer im Haus zusammen!)
Und wenn wir schon mal gerade von Ökologie und Computer reden:
Bei der Erfindung der PC hieß es überall: Nun wird es nicht mehr lange dauern bis zum "papierlosen Büro". Verwundert hat nur, dass ausgerechnet die Herstellen von Papier diese Entwicklung uneingeschränkt gefördert haben.....
Das Wundern ist inzwischen vorbei: Noch nie wurde soviel Papier verbraucht wie seit die Drucker in den Büros Einzug gehalten haben. Von wegen papierloses Büro! Seit jeder einen Drucker hat wird eben nicht mehr bis zum letzten Tippfehler auf dem zweizeiligen Display gesucht, die Verwendung von Tipp Ex ist komplett in der Erinnerung der älteren Generation versunken und es wird halt einfach neu ausgedruckt, wenn es noch nicht perfekt war... und wieder 100 Seiten fürs Altpapier.
Grüne IT ist möglich. Aber der Weg dahin ist noch ziemlich weit.