nur ein begriff zur zeit

Inti schrieb:
der Hauptknackpunkt in den Bildern ist ja, daß wir eine Fläche mit bestimmten Mustern sehen, aber unser Hirn ein dreidimensionales Bild draus machen will.

hi inti,

vielleicht liegt auch der haptknackpunkt hier, dass immer nur ein begriff zur zeit möglich ist, welcher als wahrnehmung interpretiert wird. denn wie wir bis jetzt gesehen haben, werden die bilder zum teil völlig unterschiedlich gesehen, genaugenommen werden sie mit dem gesehen, wofür bereits ein begriff (im gedächnis) existiert. man kann auch vor einem "schwierigen" bild minutenlang davorsitzen... die begriffe des bildes kommen einen nicht in den sinn. wie lässt sich dieses erklären ? m.e. liegt hier die vermutung nahe, dass es uns nicht möglich ist, begriffe aus uns selbst heraus zu erschaffen... sie kommen immer von "woanders" her (von aussen oder innen kann keine rede sein... denn mancher hat schon seine million im schlaf verdient... oder ihm ist übles zugestossen). das würde u.a. heissen, dass wir nichts weiter sind als eine wechselwirkende datenapparatur, sozusagen ein tonträger eines liedes welches wir leben nennen. denn was für das sehen gilt, scheint auch für alle anderen wahrnehmungen zu gelten.

cu
 
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Bijoux schrieb:
Hallo Niemand!
Ja, jetzt ist es mir gelungen, die alte Frau zu sehen.
Aber was ist mit dem anderen, xy?
Kann man da auch zwei Bilder sehen?
Und was?
Nun sag doch schon... quengel quengel quengel...

Bijoux

hi bijoux,

welches bild meinst du ? das zweite, das schwarz-weiss bild ? es ist eine kuh... sie ist nicht leicht zu erkennen... sie steht mitten im bild. wenn man es ein wenig weiter entfernt betrachtet, sieht man sie... links (mittig)unten die schnautze... links(mittig) oben die ohren und die augen... sie steht seitwärts zum betrachter und schaut direkt in die kamera.

cu
 
hi xy
vielleicht liegt auch der haptknackpunkt hier, dass immer nur ein begriff zur zeit möglich ist, welcher als wahrnehmung interpretiert wird.
das hört sich ja fast so an, als würdest du glauben, daß hier gar keine Wahrnehmung stattfindet? Ich nehme natürlich das Bild wahr und gleichzeitig findet ein inneres Suchen statt, ob ich solche Bilder schon mal gesehen habe, u.U. erinner ich mich, daß ich so ein Bild schon mal gesehen habe, oder aber ich suche nach erlebten und erfahrenen Bildern, die ich in diesem Bild sehen könnte. Und wie gesagt mit dem Schielen ist es mir geglückt beides zu sehen, sozusagen jedes Auge eins, von daher nehme ich auch eher an, daß man nur eins auf einmal sehen kann - weil es halt einmal negativ einmal positiv ist, aber bei dem Bild der jungen und der alten Frau geht es ja gleichzeitig.
m.e. liegt hier die vermutung nahe, dass es uns nicht möglich ist, begriffe aus uns selbst heraus zu erschaffen... sie kommen immer von "woanders" her
Von wo sollten sie denn kommen, wenn nicht aus uns?
Liebe grüße Inti
 
Hallo!

Meine Wahrnehmung ist doch ein ziemlich willkürlicher Akt. Ich habe nur einen gewissen Gesichtsradius und in einem noch kleineren teil kann ich etwas fokusieren. Kenne ich aber miene Umgebung, so ergänzt mein Gehirn die passenden Informationen: In dem Fall optische Täuschungen denke ich, dass ich beide Eindrücke gleichzeitig wahrnehme - in Wirklichkeit tue ich das aber nicht aufgrund meiner Sinnesorgane.
Watzlawick hat schon früh gefragt "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" und auf unsere Realität als subjektives Konstrukt hingewiesen.
Wir sehen also nur das, was wir auch verarbeiten = verstehen können. Passt das nicht zusammen, kommt es zur Wahrnehmungsverzerrung.

Gruß, Nachtmond
 
Hi!
x__y schrieb:
hi inti,

vielleicht liegt auch der haptknackpunkt hier, dass immer nur ein begriff zur zeit möglich ist, welcher als wahrnehmung interpretiert wird. denn wie wir bis jetzt gesehen haben, werden die bilder zum teil völlig unterschiedlich gesehen, genaugenommen werden sie mit dem gesehen, wofür bereits ein begriff (im gedächnis) existiert. man kann auch vor einem "schwierigen" bild minutenlang davorsitzen... die begriffe des bildes kommen einen nicht in den sinn. wie lässt sich dieses erklären ?
[...]
das würde u.a. heissen, dass wir nichts weiter sind als eine wechselwirkende datenapparatur, sozusagen ein tonträger eines liedes welches wir leben nennen. denn was für das sehen gilt, scheint auch für alle anderen wahrnehmungen zu gelten.
cu

Wir verarbeiten ständig unsere Realität. Doch dabei spielen unsere Erfahrungen eine wichtige Rolle: Wir verarbeiten und speichern nicht nur Eindrücke sondern vermischen sie mit früheren Erfahrungen. Aber das wichtigste:

Wir bewerten diese Eindrücke ständig. Somit funktioniert Wahrnehmung auch nur mit einer bestimmten Erwartungshaltung:
Nur wenn wir "Kuh" hören, setzen wir das Bild in den Kontext.

Wenn wir erwarten, dass auf der Party nette Leute sind, werden wir uns dementsprechend verhalten und nehmen gezielter wahr.

Wenn du ein neues Auto der Marke xy kaufst (kleiner Scherz), wirst du auf einmal merken, dass verdammt viele diese xy-Marke fahren. Und das heißt nicht, dass es sich hierbei um einen geheimen Komplott der Autoindustrie handelt, sondern ist schlicht das Phänomen der selektiven Wahrnehmung....

Gruß, Nachtmond
 
Inti schrieb:
das hört sich ja fast so an, als würdest du glauben, daß hier gar keine Wahrnehmung stattfindet?

hi inti,

stimmt, so könnte man es sehen. wahrnehmung ist, aber sie findet m.e. nicht so statt, wie wir uns das vorstellen. wir massen uns an zu meinen, wir nehmen wahr. aber eigentlich nehmen wir nicht wahr... sondern wir sind sozusagen wahrnehmung (die wahrnehmun hat uns... und nicht umgekehrt).

Ich nehme natürlich das Bild wahr und gleichzeitig findet ein inneres Suchen statt, ob ich solche Bilder schon mal gesehen habe, u.U. erinner ich mich, daß ich so ein Bild schon mal gesehen habe, oder aber ich suche nach erlebten und erfahrenen Bildern, die ich in diesem Bild sehen könnte.

ja... aber das tust du nicht bewusst.

Und wie gesagt mit dem Schielen ist es mir geglückt beides zu sehen, sozusagen jedes Auge eins, von daher nehme ich auch eher an, daß man nur eins auf einmal sehen kann - weil es halt einmal negativ einmal positiv ist, aber bei dem Bild der jungen und der alten Frau geht es ja gleichzeitig.

auch mit dem bild der frau halte ich eine gleichzeitigkeit für ausgeschlossen. denn stell dir nurmal vor, diese gleichzeitigkeit der wahrnehmung würde es geben... was würdest du sehen ? wir dürfen m.e. nicht vergessen, dass das sehen auch in der alltäglichen umwelt genauso funktioniert wie in diesen experimenten demonstriert wurde.

Von wo sollten sie denn kommen, wenn nicht aus uns?

man könnte nun die frage aufwerfen, wo wir sind. sicher, du hast recht, irgendwie kommen sie aus uns heraus... aber es ist wohl so, dass sie sich in uns zeigen (denn ein reiz auf den wir reagieren kommt von aussen; auch innen, ist aber ein anderes thema). daher meine nächstliegende vermutung: die begriffe kommen aus dem "jetzt". das jetzt ist für uns unerreichbar... im jetzt befindet sich alles was es gibt... jeder begiff einer welt... jede zeit der welt. (wir meinen immer wir befinden uns im hier und jetzt... dieses kann aber bei genauerer überprüfung nicht sein, denn wie könnte dann etwas unterschieden werden ?)

cu
 
Nachtmond schrieb:
Watzlawick hat schon früh gefragt "Wie wirklich ist die Wirklichkeit?" und auf unsere Realität als subjektives Konstrukt hingewiesen.
Wir sehen also nur das, was wir auch verarbeiten = verstehen können. Passt das nicht zusammen, kommt es zur Wahrnehmungsverzerrung.

Gruß, Nachtmond

hi nachtmond,

das ist ein interessanter punkt. wie wirklich ist die wirklichkeit ? leugnen wir sie, so wie es david deutsch anspricht ? im gewissen sinne... wir halten an das fest, was uns vertraut ist. denn wer würde schon gerne "seine" wahrnehmung hergeben ? denn wenn man dazu schon nicht mehr fähig ist, wohin würde das führen ? was wäre nämlich dann der mensch ?

cu
 
Nachtmond schrieb:
Wenn du ein neues Auto der Marke xy kaufst (kleiner Scherz), wirst du auf einmal merken, dass verdammt viele diese xy-Marke fahren. Und das heißt nicht, dass es sich hierbei um einen geheimen Komplott der Autoindustrie handelt, sondern ist schlicht das Phänomen der selektiven Wahrnehmung....

Gruß, Nachtmond

das ist ein sehr gutes beispiel. damals der neue freund meiner ex z.b... auf einmal hiessen alle so wie er *g* wo kamen die alle her, habe ich mich gefragt... das kann doch nicht sein.

cu
 
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Nachtmond
Und das heißt nicht, dass es sich hierbei um einen geheimen Komplott der Autoindustrie handelt, sondern ist schlicht das Phänomen der selektiven Wahrnehmung....
nun - genau genommen findet eine selektive Bewusstwerdung des Wahrgenommenen statt, ansonsten würden wir überflutet mit Informationen von unseren Sinnen. Mein Fokus meine Aufmerksamkeit geht dorthin, wo mein Interesse liegt. So funktionoert ja auch Werbung, erst wird versucht Interesse wachzurufen, damit man sich am Regal daran erinnert (evtl. unbewusst), man nimmt lieber etwas was man schon kennt.
xy
wahrnehmung ist, aber sie findet m.e. nicht so statt, wie wir uns das vorstellen. wir massen uns an zu meinen, wir nehmen wahr. aber eigentlich nehmen wir nicht wahr... sondern wir sind sozusagen wahrnehmung
mag sein sie prägt uns, mag sein wir sind von ihr abhängig, aber mehr nicht, denn Wahrnehmung ist ja nur eine Aufnahmefunktion mit Filter, ich bin es der diese Wahrnehmungen bearbeitet und bewertet, ich kann z.B. die Filter wechseln etc.
ja... aber das tust du nicht bewusst.
ja und? unsere Persönlichkeit besteht nun mal aus bewussten und unbewussten Anteilen.
uch mit dem bild der frau halte ich eine gleichzeitigkeit für ausgeschlossen.
das ist aber durchaus möglich, da die wesentlichen Merkmale nicht direkt aufeinander liegen oder einander bedingen. Die Nase des jungen Mädchens und Auge und Mund der alten Frau kann man getrennt wahrnehmen und so 2 Gesichter gleichzeitig sehen.
wir dürfen m.e. nicht vergessen, dass das sehen auch in der alltäglichen umwelt genauso funktioniert wie in diesen experimenten demonstriert wurde.
das wage ich zu bezweifeln, denn in der alltäglichen Umwelt kommen erstens die anderen Sinne noch zum tragen und das dreidimensionale Umfeld ist wirklich.
daher meine nächstliegende vermutung: die begriffe kommen aus dem "jetzt". das jetzt ist für uns unerreichbar... im jetzt befindet sich alles was es gibt... jeder begiff einer welt... jede zeit der welt. (wir meinen immer wir befinden uns im hier und jetzt... dieses kann aber bei genauerer überprüfung nicht sein, denn wie könnte dann etwas unterschieden werden ?)
Alles ist im Jetzt das sehe ich auch so, aber auch wir sind immer im Jetzt, das was an Vergangenem in uns existiert, wird im Jetzt aufgerufen und ist dann im Jetzt und wir vergleichen das Vergangene mit dem Jetzt erlebten.
Liebe Grüße Inti
 
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