Ich sehe es nun mal anders. Das ist alles.
Du kannst es gerne anders sehen. Und deine Kinder/dein Kind mit Freizeitstreß und Lerndruck belasten, wie Du es für richtig hälst. Sie auf ein braves Malochen in der Spur vorzubereiten, wenn es das ist, wo Du für deine Kinder Lebenszufriedenheit und Glück siehst.
Ich weiß, dass sehr viele Menschen, die in der Kindheit diesem Druck ausgesetzt waren, später Workaholicer werden und diverse psychische Probleme haben, für die sie dann in Therapie müssen und irgendwann man 30 oder 40 zusammenbrechen, weil in dieser Zielsetzung weder Glück noch Zufriedenheit zu finden sind. Wir haben in der hiesigen Arbeitswelt immer mehr mit psychischen Problemen zu kämpfen, allen voran Depressionen. Was doch sehr deutlich zeigt, wie unglücklich die Menschen sind. In Berufen, die höhergestellt sind, ist die Suizidrate steigend.
Ist es das, was Du wirklich für die nächste Generation willst? Ein Leben entweder am Existenzminimum, weil ein Teil der Jobs nicht mehr anständig bezahlt werden, oder aber massiven Druck im Job, der in den Burnout, die Depression oder auch den Suizid führt?
Darum geht es u.a. in dem Thread hier. Wie und wo kann ich meine Nische finden, die meine Bedürfnisse so allumfassend wie möglich berücksichtigt.
Du machst daraus Arbeitsverweigerung, Mittelalter und Kindersterblichkeit. Und genau das ist der Unsinn, zudem, wenn es mit persönlichem Mumpitz gefüllt wird, nur weil Du es nicht erträgst, dass Menschen endlich beginnen nachzudenken, dass Geld und sozialer beruflicher Status nicht alles ist, was zu einem zufriedenen Leben verhilft.
Den Leistungsdruck auf die Kinder teils ab der Kita finde ich erschreckend und widerlich, er macht schon die ganz kleinen Menschen krank. In der Kita grassiert die Diagnosewut, dass jedes Kind, dass von der systemerwünschten Norm abweicht, gleich krank und behandlungsbedürftig sei. Psychotherapeuten, Sozialpädagogen, Lehrer tragen dieses destruktive Meme mit, dass Menschen nicht mehr ihrer Wahrnehmung trauen dürfen, wenn sie spüren, mit dieser Gesellschaft stimmt etwas nicht - und werden so selbst zu Tätern.
Es geht nicht darum, ob ein Kind nur ohne eigenes Zimmer aufwachsen muss. Es geht um den Konsumwahn, die materiellen Zwänge, den Leistungsdruck der nicht weniger wird. Wo alle Leute studieren sollen, nein, inzwischen müssen, um überhaupt einen Job zu ergattern, der ihnen eine kleine Wohnung, ein Auto und den Jahresurlaub sichert. Diese Welt ist pervertiert in ihren Auswüchsen und Ansprüchen wie ein Mensch gefälligst aber auch zu sein hat.
Wir müssen dringend wieder zurück zu einer entschleunigten Lebensweise, weniger Zwang und Druck, anständige Bezahlung auch von einfachen Jobs, das Schulsystem soll nicht sieben, sondern fördern. Muße als Lebensstil zu pflegen statt Freizeitstreß. Mit Anbindung an die Natur, wieder leben zu lernen ohne die vielen technischen Helferlein, die uns abhängig machen und nicht frei.
Lg
Any