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Solis
Guest
Wie können sich Nebel und Religion voneinander unterscheiden?! Schon diese Frage ist unter denen wohl äußerst provokant, die den Nebel, die die Vernebelung ihres Geistes lieben, aber es nicht als Vernebelung erkennen!
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Jupiter22
Sehr aktives Mitglied
Die Etymologie meint:
Nebel m. ( durch Konzentration kleinster Wassertröpfchen hervorgerufene ) 'Trübung, Unklarheit der Luft, Dunst', ahd. nebul ( 8 Jh. ), mhd. nebel, asächs. nebal, mnd. mnl. nevel, nl. nevel´Nebel ( germ. *nebula- ) aengl. nifol 'dunkel' und anord. njol ( a ) ( aus urnord. *niuwul, germ. *nebulo ) 'Nebel, Nacht', nifl- ( in Zusammensetzung wie niflhel 'Unterwelt', niflvegr 'dunkle Straße' ) sind verwandt mit griech. nephele 'Wolke, Gewölk', lat. nebula 'Dunst, Nebel, Staubwolke'.
Religion f. 'Glaube an als existent vorausgesetzte überirdische, heilige, göttliche Mächte, dessen Lehre ( Festlegung, Dogmen u. dgl. ) und seine Ausübung', entlehnt ( 1. Hälfte 16. Jh. ) aus lat. religio ( Gen. religionis ) 'gewissenhafte Beachtung dessen, was aich auf die Verehrung der Götter bezieht, Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit ( gegenüber dem Heiligen ), religiöses Gefühl, fromme Scheu, Gottesfurcht, Glaube, das Heilige, kultische Verehrung'. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Bildung ( so bereits Cicero ) zu lat. relegere 'von neuen Gedanken durchgehen', eigentl. wieder zusammennehmen, zurücknehmen, wieder, von neuem lesen' ( vgl. lat. legere 'auflesen, sammeln, auslesen, auswählen, lesen' ). Eine andere ebenfalls antike, jedoch bereits christlich geprägte Auffassung ( bei Lactantius, um 300 ) stellt lat. religio zu lat. religare 'zurück-, auf-, anbinden, befestigen' ( vgl. lat. ligare 'binden, an-, festbinden, verbinden, vereinigen' ); sie wird von Augustin aufgenommen, der religio als 'Bindung des Menschen an Gott' begreift, und dadurch Bestandteil der älteren Kirchensprache.
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So sehen wir, das die Etymologie bereits in den Begriffen Nebel und Religion deutliche Unterschiede macht und beide Begriffe auf eine unterschiedliche Sprach-Kultur zurückgehen.
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Fins Aviat,
Jupiter22
Nebel m. ( durch Konzentration kleinster Wassertröpfchen hervorgerufene ) 'Trübung, Unklarheit der Luft, Dunst', ahd. nebul ( 8 Jh. ), mhd. nebel, asächs. nebal, mnd. mnl. nevel, nl. nevel´Nebel ( germ. *nebula- ) aengl. nifol 'dunkel' und anord. njol ( a ) ( aus urnord. *niuwul, germ. *nebulo ) 'Nebel, Nacht', nifl- ( in Zusammensetzung wie niflhel 'Unterwelt', niflvegr 'dunkle Straße' ) sind verwandt mit griech. nephele 'Wolke, Gewölk', lat. nebula 'Dunst, Nebel, Staubwolke'.
Religion f. 'Glaube an als existent vorausgesetzte überirdische, heilige, göttliche Mächte, dessen Lehre ( Festlegung, Dogmen u. dgl. ) und seine Ausübung', entlehnt ( 1. Hälfte 16. Jh. ) aus lat. religio ( Gen. religionis ) 'gewissenhafte Beachtung dessen, was aich auf die Verehrung der Götter bezieht, Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit ( gegenüber dem Heiligen ), religiöses Gefühl, fromme Scheu, Gottesfurcht, Glaube, das Heilige, kultische Verehrung'. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Bildung ( so bereits Cicero ) zu lat. relegere 'von neuen Gedanken durchgehen', eigentl. wieder zusammennehmen, zurücknehmen, wieder, von neuem lesen' ( vgl. lat. legere 'auflesen, sammeln, auslesen, auswählen, lesen' ). Eine andere ebenfalls antike, jedoch bereits christlich geprägte Auffassung ( bei Lactantius, um 300 ) stellt lat. religio zu lat. religare 'zurück-, auf-, anbinden, befestigen' ( vgl. lat. ligare 'binden, an-, festbinden, verbinden, vereinigen' ); sie wird von Augustin aufgenommen, der religio als 'Bindung des Menschen an Gott' begreift, und dadurch Bestandteil der älteren Kirchensprache.
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So sehen wir, das die Etymologie bereits in den Begriffen Nebel und Religion deutliche Unterschiede macht und beide Begriffe auf eine unterschiedliche Sprach-Kultur zurückgehen.
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Fins Aviat,
Jupiter22
DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Schon die alten Kelten und Germanen sahen im Nebel das Tor zur Anderswelt. Wenn man vom Nebel eingehüllt wird, ist die Begegnung mit dem Ungewissen, nicht Fassbaren und der Stille, das was uns in seinen Bann zieht. Es gleicht einem Traum, in den man scheinbar in Watte einpackt entführt wird. Der Nebel, wie die Wolken, sind also wie geschaffen, um darin das Unfassbare zu vermuten – eben diese andere Welt. Was wir daraus schöpfen können, ist der Glaube, das Vertrauen und Hoffen einen rechten Weg zu finden.
Merlin
S
Solis
Guest
Irgendwann kommt es über einem, seine Nebel zu bemerken. Aber was dann?
David Cohen
Sehr aktives Mitglied
Selbstverantwortung. Im besten Fall.
Selbstbestimmung.
Freiheit.
Davor trifft einen aber wohl erstmal eine gewisse Orientierungslosigkeit.
Die dann die nötige Energie liefert sich die, für einen selbst "wichtigen" Fragen zu stellen.
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Jea-International
Guest
S
Solis
Guest
live - evil
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J
Jea-International
Guest
In Träumen bemerkt der Mensch auch selten, dass er gerade träumt. Das wird ihm erst bewusst, wenn er wieder aufgewacht ist.
Manchmal träumen Menschen mit offenen Augen.
Einmal stand ich an der roten Ampel und sah einen jungen Mann unter vielen Menschen vor die fahrende Bahn laufen und keiner sah das. Er lief fast seelenruhig in den Tot, obwohl er sich nur einmal umdrehen brauchte, um die Bahn zu sehen. Ich bemerkte, wie viele Menschen fast im Halbschlaf durchs Leben ziehen. Da kann man schon von Nebel statt Leben sprechen, wenn das Bewusstsein auf Sparflamme gestellt ist.
In dem Fall gewinnt das Wort "Religio" (wie Zurücksetzen, Rückführung, Ent-Nebelung) wieder Bedeutung.
