Sind Religionen Esoterik?

naturverbunden

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Ich stelle hier mal eine sehr provokante Frage! Sind Religionen nicht einfach nur Esoterik? Ich meinte, dass das, was Juden, Christen und Muslime glauben, ja doch genauso Esoteriker glauben würden bzw. glauben, nur hald in einer organisierten und institutionalisierten Form.
 
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So verkehrt finde ich die Frage gar nicht. Allerdings muss man dazu sagen, dass Esoterik heute nicht mehr das ist, was es von der Wortbedeutung her früher war.
 
So verkehrt finde ich die Frage gar nicht. Allerdings muss man dazu sagen, dass Esoterik heute nicht mehr das ist, was es von der Wortbedeutung her früher war.
Das stimmt, aber auf eine Gewisse Art und Weise verbreiten Religionen ja auch ein "Geheimwissen", dass nicht für jeden zugänglich ist. Zum Beispiel soll ja angeblich nur der Gott erfahren, den Gott in Gottes Geheimnis einweiht. Also ist der Glaube an Gott ja auch irgendwie eine Form von Esoterik.
 
Für mich jein. *g* In den institutionalisierten Religionen wird die eigene Erfahrung hinten angestellt bzw. der Pfaff... äh Priester übernimmt das, und die Hamme... äh Schäfchen haben zu folgen. Unter Esoterik verstehe ich tatsächlich eher die Geheimlehren wie Gnosis, Magie, Schamanismus und ähnliches, und die waren bzw. sind verflucht geheimniskrämerisch. Aus einem guten Grund.
 
Für mich jein. *g* In den institutionalisierten Religionen wird die eigene Erfahrung hinten angestellt bzw. der Pfaff... äh Priester übernimmt das, und die Hamme... äh Schäfchen haben zu folgen. Unter Esoterik verstehe ich tatsächlich eher die Geheimlehren wie Gnosis, Magie, Schamanismus und ähnliches, und die waren bzw. sind verflucht geheimniskrämerisch. Aus einem guten Grund.
Aber was in Religionen passiert ist ja auch nichts anderes als Magie. Wenn ein angeblicher Gott irgendwas in der Welt verändert bzw. in die Welt eingreift ist es ja auch eine Art Magie. Denk nur mal an die Transubstantiation im Christentum. Da verwandelt sich Wein und Brot zu Leib und Blut Christi. Im Judentum und Islam würde man da auch so Einiges finden.
 
*g* Da rennst bei mir offene Türen ein, ich hab mir die Transsubstantiation mal recht genau angeschaut. Klar ist das Magie vom feinsten, auch wenn die es nicht zugeben. Aber Esoterik im Sinne von Geheimlehre/Geheimwissen, wie man es früher verstanden hat - nö. Sehe ich nicht so. Zurückgezogenere Gruppierungen wie die Sufis würde ich als esoterischer bezeichnen.
 
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Esoterik braucht keine religion !
Lieber Petrov,

darüber bitte noch einmal nachdenken. Die Gemeinschaft einer Religion verfügt sicherlich über einen gemeinsamen Wertekanon, das bedeutet aber nicht zwangsweise, dass es dazu auch eine Institution gibt. Auch die sogenannten Patchwork-Religonen bauen auf einen Wertekanon eines Zeitgeistes.

Nach meinen Erkenntnissen gibt es kaum einen Gedanken, der nicht schon einmal gedacht wurde – also dürfte es schwierig werden, hier ein völlig neues Rad zu erfinden. Auch wenn wir in unserem Kulturkreis als Atheist unterwegs sind, wird dennoch unser Denken vom Christentum geprägt, ob wir das wollen oder nicht.

Mit der Spiritualität hat der Mensch begonnen, sich und seine Welt zu verstehen, deshalb ist sie über die Zeit zu einem Grundbedürfnis geworden. Ohne Religionen hätte es keinen kulturellen Fortschritt gegeben. Ich erinnere daran, dass auch ein Magier ursprünglich ein persischer Priester war.

Zur eigentlichen Begrifflichkeit der Esoterik fällt mir noch der Gedanke ein:
Lukas 11[52] Wehe euch Schriftgelehrten, denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr kommt nicht hinein und verwehrt es denen, die hineinwollen.
(Bezug zu Jeremia 8[8])

Hinter dem Gebot der Verschwiegenheit stak sicherlich auch die Furcht vor der Verfolgung, aber meist der Gedanke von der Macht des Wissens. Deshalb stand dieses Gebot auch bei den Druiden an erster Stelle.


Merlin
 
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