Möchte jemand für mich schauen, wie es sich weiter entwickelt?

Hallo ihr Lieben!

Zunächst einmal wünsche ich frohe Weihnachten.

Ich habe nicht mehr geantwortet, weil die Situation sich für mich immer mehr zuspitzte und ich letztlich - endlich, kann man wohl sagen - zu der Erkenntnis gekommen bin, dass das meiste in diesem Chaos an mir selbst liegt. Stichwort Selbstliebe. In den letzten ca. 2 Jahren habe ich mich total verrannt in einer Art Torschlusspanik, Verzweiflung, Sehnsucht, Nichtgeliebtfühlen, Einsamkeit usw.

Natürlich wünsche ich mir noch immer eine Partnerschaft, jedoch muss ich erstmal sehr viel an mir arbeiten und mich selbst lieben und respektieren lernen. Ich habe vieles aufgrund eines Mangelgefühls verkehrt gemacht, unbewusst viel gezwungen etc.

Um auch zum Ausgang dieses Threads zu kommen, so kann ich die Legungen nur bestätigen. Hätte ich nicht dagegen gearbeitet, könnte ich jetzt wohl locker in einer Beziehung sein.

Mir ist klar geworden, nach vielen Jahren des Hin und Hers, dass ich meinen Ex wirklich noch liebe. Von außen wurde da viel reingefunkt und ich war, traurigerweise, sehr beeinflussbar. Unser Kontakt ist jetzt ziemlich abgeebbt, er ist auch noch mit seiner Freundin zusammen, wobei das hoch und runter geht und ich nicht weiß, wie sie wirklich zueinander stehen. Aber ich gebe ihm und mir nun Zeit. Ich kann und will nichts mehr machen und schon gar nichts mehr zwingen.

Das einzige, was mich umtreibt, ist noch die Frage, ob ich ihn in der Reha noch besuchen soll oder ob er das gar nicht wirklich will. Ob es gut wäre... Er sagte immer wieder, ein Besuch würde ihn freuen. Ich möchte nicht, dass er denkt, er sei mir egal, aber ich will auch wie gesagt nichts mehr zwingen, irgendwas erwarten. Für mich wäre es zudem auch sehr schwierig derzeit, dorthin zu kommen wo er Reha macht.

Er hat in wenigen Wochen riesige Fortschritte gemacht, so dass zu hoffen ist, dass er in der Zukunft wieder normal leben kann und auch keine schweren Behinderungen davon tragen wird. Er kann wieder laufen, ohne Rollator, nur den Stock braucht er, wenn er lange unterwegs ist und die Hand ist noch eingeschränkt, verbessert sich aber wöchtenlich.

Ich danke allen, die hier geschrieben haben, jeder auf seine Art hat mich zum Überdenken meiner Situation gebracht, vor allem mein eigenes Verhalten und ich werde auch noch eine weitere Weile überdenken, schätze ich.

Ich muss zugeben, dass ich mich schon immer noch frage, ob aus uns am Ende doch noch etwas wird. Er ist für mich definiv der Mann, mit dem ich die bisher stärkste und besonderste Bindung gespürt habe und ich bin ihm für vieles dankbar, auf seine Art hat er auch so viel für mich getan wie kein anderer Mensch bisher. Das würde ich ihm gern zurück geben, aber ich weiß nicht, ob ich es nicht einfach endgültig versaut habe.

Liebe Grüße an alle
 
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Das einzige, was mich umtreibt, ist noch die Frage, ob ich ihn in der Reha noch besuchen soll oder ob er das gar nicht wirklich will. Ob es gut wäre... Er sagte immer wieder, ein Besuch würde ihn freuen. Ich möchte nicht, dass er denkt, er sei mir egal, aber ich will auch wie gesagt nichts mehr zwingen, irgendwas erwarten. Für mich wäre es zudem auch sehr schwierig derzeit, dorthin zu kommen wo er Reha macht.

Du hast geschrieben, dass Du Dich in Deinen Handlungen oft beeinflussen und Dir 'reinfunken hast lassen - dann nimm doch diese Frage als Chance Deine Intuition zu entwickeln und ganz auf Dich zu hören. Er hat ja schon gesagt, dass er sich freuen würde, daher ist die Frage nicht mehr, "ob er das gar nicht wirklich will." Die Frage ist doch jetzt viel mehr, ob es Dir gut tut? Versuch' doch in Dich hineinzuhören: Was sagt Dein Bauchgefühl? Und wo hört Dein Bauchgefühl auf bzw. wo fangen Verlustängste bzw. andere negative Gefühle, die Entscheidungen beeinflussen können, an?

Ich muss zugeben, dass ich mich schon immer noch frage, ob aus uns am Ende doch noch etwas wird. Er ist für mich definiv der Mann, mit dem ich die bisher stärkste und besonderste Bindung gespürt habe und ich bin ihm für vieles dankbar, auf seine Art hat er auch so viel für mich getan wie kein anderer Mensch bisher. Das würde ich ihm gern zurück geben, aber ich weiß nicht, ob ich es nicht einfach endgültig versaut habe.

Wenn überhaupt, dann habt ihr es beide versaut und nicht "Du". An dieser Stelle kannst du anfangen, zu üben, Selbstliebe zu praktizieren: Du hast so gehandelt wie Du es für richtig gehalten hast, quasi nach bestem Gewissen Deinem damaligen Wissenstand entsprechend. Dafür musst Du Dich jetzt nicht selbst quälen. Die Fehler die Du gemacht hast, werden Dir in Zukunft wohl so nicht mehr passieren. Das ist doch ein großer und für Deine Zukunft wichtiger Erkenntnisgewinn.
Schön, dass Du so ein loyaler Mensch bist und Deinem Freund auch noch die Treue hältst, obwohl er oft problematisch war und nun schwerkrank ist. Oberflächlichere Gemüter würden sich spätestens jetzt abwenden. Du bist ihm auch für vieles dankbar, obwohl er Dir oft wehgetan hat. Das zeigt, dass Du großzügig sein kannst und die Lektionen, die Dir das Leben erteilt annimmst,anstatt zu verbittern. Ich denke du bist eine sehr reflektierte Person, auf die das Schönste in der Liebe noch wartet, vielleicht mit ihm, vielleicht ohne ihn. Ich kann das natürlich nicht wissen, Du schon eher. Vielleicht ist es jetzt einfach nicht dran mit Euch beiden. Lass los - nicht zwangsläufig ihn, sondern Gefühle wie "Torschlusspanik, Verzweiflung, Sehnsucht, Nichtgeliebtfühlen, Einsamkeit". Dann kommt das was zu Dir soll automatisch zu Dir und was da nicht zu Dir passt, wird sich von selbst entfernen und zwar ohne großes Drama. Und gib Dir ruhig Zeit. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!
 
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@violet_violet

Mir tut das so leid, aber ich habe deine Nachricht heute erst gelesen! Trotzdem wollte ich dir danke sagen, denn auch fünf Monate später habe ich mich sehr über deine Worte gefreut und sie haben mir ein so gutes Gefühl gegeben.

Mit meinem Ex-Freund habe ich derzeit kaum Kontakt, aber nicht, weil es sich verloren hat, sondern weil er in einer ganz tiefen Depression aufgrund der leider zurückgebliebenen Behinderungen usw. steckt. Ich habe ihm gesagt, dass er sich jederzeit melden kann, aber derzeit kommt kaum jemand an ihn heran.

Ich selbst bin weiter auf meinem Pfad der Selbtliebe und glaube, dass ich viele Fortschritte gemacht habe. Die Einbrüche, die ich hatte, werden immer seltener und dafür bin ich sehr dankbar. Ich bin sehr sehr dankbar dafür, dass ich irgendwie immer mehr lerne, wieder entspannt zu sein, mich einfach daran zu freuen, da zu sein und mich selbst geniessen zu lernen.

Früher konnte ich das, aber diese Situation mit dem Ex war ein Trigger irgendwie, es hat mir aufgezeigt, wie sehr ich mich in den letzten vielleicht vier, fünf Jahren von mir selbst und meinen eigentlichen Wünschen weg entfernt habe. Wie du schriebst, glaube ich mittlerweile wieder immer mehr daran - das macht mich auch froh -, dass irgendwie alles so kommen wird wie es soll, wenn ich mit mir selbst froh bin.

Es ist schön, den Kopf wieder etwas klarer zu haben und wieder Raum für neue Ideen und Ziele zu haben, während ich eine gewissen Zeit ja wirklich unglaublich in Mangelzuständen steckte, das wurde seit meinem 30. Geburtstag auch immer schlimmer. Im Moment ist es sogar so, dass ich manchmal denke, ich brauche gar keine Beziehung zum Glücklichsein und habe noch jede Menge Zeit. :)

Nichts desto trotz werde ich vielleicht irgendwann nochmal in die Karten schauen, was das alles angeht - aber auch erst dann, wenn ich mich wirklich frei fühle.

Ich möchte mich nochmal bei allen Teilnehmern in diesem Faden bedanken, das war leider eine ganz katastrophale Zeit für mich, aber ich habe auch vieles gelernt, irgendwie eine riesige Transformation und manchmal ist das wohl auch schmerzlich.

Und nochmal vielen Dank an @Uranie und @Ivonne für ihre Legungen, die rückblickend vollkommen stimmten!

"Für mich sieht es so aus, dass du spätestens im September einen Mann an deiner
Seite haben könntest/ hast, mit dem dich ernste Absichten verbinden und der dich auch
auf seelischer Ebene versteht und deine Ernsthaftigkeit zu schätzen weiss. Und den
auch du körperlich sehr anziehend finden wirst. Und womöglich eine sofortige
intensive Verbindung spürst."

Ich möchte nur festhalten, dass ich meinen Ex im September traf und, auch wenn das alles wirr und dramatisch war, es war vor der Haustür (Festvial 3 Km Luftlinie von meinem Haus entfernt) und rückblickend muss ich sagen, dass er für mich, obwohl ich emotional total aufgewühlt war, an diesem Tag schöner und besonderer denn je war. Irgendwie finde ich heute, habe ich mich an dem Tag seltsamerweise so richtig in ihn verliebt, habe aber blöderweise dagegen gekämpft wie ein Depp (Stichpunkt zu viel auf das Geschwätz anderer gehört). Im übrigen hat er mir oft genug seit November klar gemacht, dass er mich tief liebt, derzeit jedoch verständlicherweise mit dem Leben allgemein nicht klar kommt und den Kopf für nichts frei hat, was solche Entscheidungen betrifft - in meiner fehlenden Selbstliebe konnte ich nicht vertrauen und habe gleichzeitig geklammert, wenn das Sinn macht. Ich lasse das alles locker und liebevoll laufen, zu unser beider Bestem. Aber auch, wenn das nie mehr was wird, ich empfinde Liebe für ihn und schätze die vielen ganz besonderen Erinnerungen, die wir durch unsere jahrelange On-Off Beziehung schon haben, ganz tief.

Und alles alles Liebe auch an dich @violet_violet und alle anderen. :love:
 
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